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Draculas Eisleichen

Draculas Eisleichen

Titel: Draculas Eisleichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hinterließ dunkle Spuren auf der weißen Oberfläche des Schnees.
    Mit den Füßen drückte Wladimir die Untoten zur Seite. Er starrte auf den Knauf, denn die Tür besaß keine Klinke. Ein breiter Außenriegel war zurückgeschoben worden. Das Schloß hing zerfetzt an einem Haken.
    »Ob welche es geschafft haben?« fragte der Russe.
    »Wir werden es gleich sehen.« Suko versuchte, den Knauf zu drehen. Er schaffte es nicht.
    Sein Fluch sorgte dafür, daß Wladimir ihm zu Hilfe kam. Auch mit gemeinsamen Kräften war es nicht zu schaffen.
    Dafür hörten sie von innen eine laute Stimme. »Ihr kommt nicht rein, ihr Teufelsbrut. Ihr werdet draußen bleiben! Zurück in eure Gräber, ihr Verdammten!«
    Wladimir, der rasch übersetzte, gab ebenso rasch die Antwort. »Wir sind es, verflucht!«
    »Und die Toten?«
    »Haben wir vernichtet.«
    »Verdammt, wir glauben euch nicht! Wo ist Mesrin?«
    »In seinem Büro!«
    Es vergingen abermals Sekunden, bis die Männer überzeugt waren. Sie lösten die innere Sperre. Die Tür flog den beiden fast entgegen, dann stürmten sie über die Schwelle, hinein in eine flackernde Welt aus Licht und Schatten, in der sich die Gesichter der Männer wie geisterhafte Gemälde abzeichneten.
    Die Männer hatten sich bewaffnet. Sie trugen alles, was ihnen in die Hände gefallen war. Knüppel, Stangen, Sägen und Äxte. Auf ihren Zügen lag das nackte Entsetzen, das sich auch in den Augen der meisten abzeichnete.
    Viele hatten es nicht geschafft, sich der Kälte entsprechend anzuziehen.
    Ihre Kleidung war viel zu dünn. Lange hätten sie es hier nicht aushalten können.
    Einige standen zwischen den Generatoren, die nach Öl und Fett rochen.
    Überhaupt lag ein strenger Geruch in diesem Bau. Manche Leute würden sagen, daß es nach Arbeit stank.
    Suko und Wladimir drehten sich um. Mit hektischer Stimme fragte der Russe nach lebenden Leichen.
    »Hier nicht.«
    »Da bist du sicher?«
    »Ja!«
    »Was ist mit den anderen? Ihr seid doch nicht alle – oder?«
    »Nein. Es werden einige nicht geschafft haben, glaube ich.« Der Sprecher senkte den Kopf, als würde er sich wegen seiner Antwort schämen. Das hatten Wladimir und Suko befürchtet. Sie standen da, schauten sich an, und nickten zugleich. Jetzt mußte jedes Haus durchsucht werden, sonst konnte es im nachhinein zu einer Katastrophe kommen.
    »Da war noch etwas.«
    »Ja bitte?«
    »Es sind welche durch unser Lager gelaufen und haben sich zum Hafen hingewandt.« Wladimir hörte aufmerksam zu. Er schrak zusammen, als ihm der Sprecher die Beschreibung einer bestimmten Person nicht vorenthielt. Aus Sukos und Johns Berichten wußte er, daß es sich nur um Cigam handeln konnte.
    Er redete mit Suko darüber, nachdem er den Redefluß des Mannes durch eine entsprechende Handbewegung gestoppt hatte.
    Suko ballte eine Hand zur Faust. »Das hatte ich mir gedacht!« flüsterte er. »Verdammt, das mußte ja so kommen.«
    »Dann sind die Fischer auch in Gefahr.«
    »Im Prinzip ja«, sagte der Inspektor. »Es kann auch sein, daß Cigam und seine lebenden Toten etwas anderes vorhaben. Im Hafen liegen Schiffe. Er ist eisfrei, sie können auslaufen. Du darfst nicht vergessen, daß hinter diesem Angriff ein noch größeres Ziel steht. Cigam und Stepanic gehorchen dem Teufel. Sie wollen dessen Feinde, die auch ihre sind, vernichten. Das sind nun mal die Vampire.«
    »Ich verstehe.« Wladimir nickte. Er wischte über seine Stirn. Trotz der Kälte lagen dort Schweißtropfen. »Aber ich kann nicht bleiben, ich muß zum Hafen.«
    »Gut, geh. Laß dich nicht erwischen! Ich bleibe hier und schaue mich in den Häusern um.«
    »Abgemacht.«
    Golenkow erklärte den Männern noch, daß sie im Energiehaus bleiben sollten, bis Entwarnung gegeben wurde.
    Dann machte er sich auf den Weg.
    Auch Suko ging. Er hoffte, daß John Sinclair Stepanic unter Kontrolle hatte. Wenn einer weiterhelfen konnte, dann war es der ehemalige Arzt und Zombiemacher.
    Stepanics Lachen klang wie das hohle, triumphierende Gelächter des Höllenherrschers. Ich war drauf und dran, dieser zweibeinigen Bestie was vors Maul zu geben – irgendwo ist man auch ein Mensch und hat Gefühle –, da brach das Gelächter ab.
    Ein Grinsen blieb. Irgendwie war es scharf in die Züge des Mannes eingezeichnet und verzerrte die Lippen wie rissige, schmale Gummischläuche. Er funkelte mich an. »Damit hast du wohl nicht gerechnet, wie?«
    Ich blieb cool, auch wenn es schwerfiel. Vom Einsatz meiner beiden Freunde hatte ich nicht

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