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Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba

Titel: Draculas Erben - Todesbiss der schwarzen Mamba Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stefan Wolf
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dann beobachtet, wie vier
Jugendliche — drei Jungs und ein Mädchen — zu ihr wollten. Einer der Jungs hat
minutenlang auf ihre Klingel gedrückt. Natürlich vergebens. Als ich dachte, die
rauschen ab, bin ich wieder näher gerückt. Aber die Gringos haben mich bemerkt.
Weiß der Teufel wieso — ich bin ihnen aufgefallen. Ich glaube, sie wollten mich
anlabern. Da bin ich getürmt.“
    „War das clever?“
    „Weiß nicht. Die Angst, dass
mich jemand erkennt, sitzt mir im Nacken. Und noch mehr die Angst, dass mit
Verena was ist.“
    „Vonlipp?“
    „Dass er brutal ist, weiß ich.
Aber vielleicht ist er nicht so blöd wie ich denke. Vielleicht hat er die
Millionen noch nicht abgeschrieben und hat den richtigen Verdacht. Vielleicht
nimmt er gerade jetzt Verena in die Mache. Sie wird mich so schnell nicht
verraten. Aber irgendwann kann sie nicht mehr. Dann macht sie schlapp und
Vonlipp ist am Ziel. Das müssen wir verhindern. Verstehst du? Das müssen wir
unbedingt verhindern.“
    „Ich habe seine Adresse.
Karlemann-Straße 116. Außerdem weiß ich, dass er ein Handy hat und einen
Gebrauchtwagen, einen weißen Opel. Ich weiß, dass er bei Verena war. Und er
hatte drei mal Besuch von einem Kerl, der ‘nen schwarzen Porsche fährt. Das
Kennzeichen habe ich. Verena war in den letzten Tagen viel unterwegs. Ihren Job
als Location-Scout nimmt sie ernst. Heute war sie zusammen mit vier Kids bei
‘nem ehemaligen, stinkreichen Bauunternehmer in der Heppentaler Allee. Albert
Wichmann — so heißt er. Wahrscheinlich sind das die Kids, die du gesehen hast.“
    „Du bist dein Geld wert“,
murmelte Nachtwähr und zog ein Kuvert aus der Brusttasche. „Hier. 10.000 — bar
auf die Kralle. Wie abgemacht.“
    Sablinski nahm das Kuvert, ohne
hinein zu sehen. „Man dankt. Gehst du jetzt zu Vonlipp?“
    „Hm. Ja, ich muss.“
    „Schiss?“
    „Ich bin nicht zum Spaß vor ihm
ausgerückt. Wenn Vonlipp die Gelegenheit hat, wird er mich umbringen.
Garantiert ist er bewaffnet.“
    „Und du?“
    „O Mann! Ich bin mit dem
Flieger gekommen. Ich riskiere doch nicht, dass man mich in der
Sicherheitsschleuse mit ‘ner Pistole erwischt — in meiner Situation.“
    Sablinski grinste. „Was willst
du haben? ‘ne Knarre? Oder Tränengas der Marke XXXL-Super? Da genügt ein Fauch
ins Gesicht und der Betreffende fällt um wie gekeult. Tiefe Ohnmacht für
mindestens zehn Minuten. Danach ist er stundenlang blind und schnieft Rotz und
Wasser.“
    „Ich will niemanden umbringen.
Aber das Tränengas nehme ich.“
    „Ist im Honorar inbegriffen,
Bert. Ich fahre dich auch in die Karlemann-Straße. Wenn du deine Tussi befreit
hast, kannst du hier mit ihr bleiben, bis der nächste Flieger abhebt.“
    „Otmar, du bist ein echter
Kumpel.“

19. Flucht
in weißer Unterhose
     
    Der abgeschirmte Garten war
voller Düfte. An den Mauern des Vierhaus-Bungalows hörte Tim den unbeholfenen
Flügelschlag von Weberknechten. Kein Licht hinter den Fenstern. Die Garage war
geschlossen. Aber Karl hatte in das winzige Fenster an der Rückseite mit seiner
Maglite geleuchtet und verblüfft festgestellt: Vierhaus’ grauer Mercedes, mit dem
Branko Sabac abgehauen war, stand in seiner Behausung.
    „Unglaublich dreist, diese
Windpockenschwarte“, flüsterte Tim. „Und es beweist: Der Kerl ist hier, ist
zurückgekommen. Diesmal mit Verena.“
    Gaby und Klößchen bewachten die
Bikes — ein Stück die Straße hinab. Tim hatte vehement verhindert, dass sich
seine Freundin ins Zentrum der Gefahr begab. Sabac war sicherlich bewaffnet und
niemand konnte Vorhersagen, ob die Überrumpelung gelang.
    Auch drüben beim Nachbarn, von
dem sie wussten, dass er Wilfried Schulzgarten hieß, war alles dunkel. Und Tim
fiel ein, was der Mann vorhin — es war erst wenige Stunden her — zu Kommissar
Glockner gesagt hatte. Nämlich, dass er mit der 19-Uhr-Maschine via Südspanien
in den Urlaub fliegen werde. Schulzgarten hatte also garantiert nicht gesehen,
dass der graue Mercedes zurückgekehrt war.
    Sie huschten zur Hintertür.
Karl nahm sein Etui mit dem Tür-Knacker-Werkzeug aus dem City-Rucksack. In
völliger Finsternis stocherte er fast lautlos im Schloss. Das metallische
Kratzen war leiser als ein Vogelpiepsen im Schlaf. Aber Karl kam nicht voran.
    „Komisches Schloss“, wisperte
er. Dann: „Heh! Es ist gar nicht abgeriegelt.“
    „Sabac fühlt sich sicher.“
    „Die verschlossene Tür würde
ihm ja auch nichts mehr nützen — wenn er erst mal umzingelt ist

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