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Draculas Fluch

Draculas Fluch

Titel: Draculas Fluch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Lory
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den Lanzen des Osiris durchbohrt – wie die alten Schriftgelehrten behaupten. Aber sie irren, nicht wahr, Graf Dracula? Es sind nicht die Lanzen des Osiris. Es sind Lanzen aus Gold. Lanzen, die Apef nicht vernichten konnten. Und Sie, Dracula, wollten ...«
    »Apef?« Der Graf fletschte die Zähne. »Er ist bloß einer von ihnen. Die anderen ...«
    »Die anderen sind mir unbekannt.« Der Professor schnitt ihm das Wort ab. »Mein Wissen über diese Dinge stammt aus dem Buch«, er deutete auf den schweinsledergebundenen Band, »und aus den beschränkten Erfahrungen der letzten Monate.«
    »Nun denn, Harmon«, sagte der Vampir mit beherrschter Stimme. »Sie wollen alles wissen. Sind Sie denn sicher, daß Ihr Herz der Kraft dieses Wissens standhält?« »Das läßt sich nur hoffen, meinen Sie nicht?« Harmons Ton war kalt wie Stahl. Die Anspielung auf sein Herz kam nicht von ungefähr. Der Vampir wurde nämlich mittels einer winzigen elektronischen Vorrichtung gesteuert. Falls Harmons Herz versagte, das heißt, falls er starb, wurde ein mikroskopisch kleines elektronisches Signal unterbrochen. Die Unterbrechung hatte eine Reaktion in der zweiten Implantation zur Folge, die unter dem Herzen des Grafen saß : ein Splitter aus dem Holz des Pfahls, den Cam dem Vampir aus der Brust gezogen hatte, wurde ins Herz gestoßen.
    So funktionierte das Kontrollsystem des Professors. Das Signal konnte allerdings auch mit anderen Mitteln unterbrochen werden. Ohne den Tod des Professors. Seine telekinetischen Fähigkeiten waren nicht groß, zugegeben, doch sie reichten aus, um den winzigen Hebel zu bedienen, der das Signal unterbrach.
    Cam Sanchez dachte ungern daran, wie oft Damien Harmon diese kinetischen Fähigkeiten schon in Anwendung gebracht hatte.
    Wieder fletschte der Graf die Zähne. »Die Zeit wird kommen, Harmon, wo Sie nicht so spöttisch über das Versagen Ihres Herzens sprechen. Dann werde nämlich ich ...«
    Dracula sprach den Satz nicht zu Ende. Die Katze hatte sich kaum merklich bewegt, doch Harmon hatte es sofort gesehen.
    »Sie weiß, daß Sie mich brauchen«, sagte er. »Mich und Cam. Wenn wir nicht gewesen wären, wären Sie vernichtet worden. Dann würden Sie nicht hier sitzen und Drohungen ausstoßen.«
    »Sie halten sie wohl für leeres Geschwätz?« fragte der Graf mit einem bösen Grinsen.
    »Vielleicht«, der Professor legte nachdenklich den Kopf zur Seite, »vielleicht sollte ich ein für allemal Schluß mit Ihnen machen, Dracula. Wollen Sie abstreiten, daß ich die Macht habe, es zu tun?«
    Dracula stieß ein trockenes Lachen aus. »Ich bin schon mehrere Male getötet worden, Harmon. Ich glaube nicht...«
    »Sie glauben nicht, daß ich den Mut dazu habe?« Harmon stieß das gleiche trockene Lachen aus. »Soll ich Cam in den Keller schicken und die Erde holen lassen, damit sie in alle Winde verstreut werden kann? Sie glauben nicht, daß ich Ihren leblosen Körper ins Freie schaffen lasse und seelenruhig abwarte, bis die ersten Strahlen der Sonne darauf fallen und die Welt endgültig von Ihrer dunklen Anwesenheit befreien. Das glauben Sie nicht?«
    »Nein, Harmon«, antwortete Graf Dracula ruhig. »Das glaube ich nicht. Sie haben mich zurückgeholt, weil Sie das Böse bekämpfen wollten. Das, was Sie für böse halten. Dazu haben Sie mich benutzt.«
    »Stimmt. Ich halte Sie aber mittlerweile für das noch größere Übel, Dracula.«
    »Vielleicht. Trotzdem benutzen Sie mich weiterhin -erst diese Nacht wieder. Die Papiere, die Ihnen so wichtig erscheinen, sind das direkte Resultat meiner dunklen Anwesenheit – wie Sie sich auszudrücken belieben. Nein, Professor Harmon, so schnell geben Sie Ihr Projekt nicht auf. Die Rache ist Ihr ein und alles.«
    »Mein Projekt?« fragte Harmon mit mokanter Stimme. »Sie meinen wohl Ihres?«
    »Nennen Sie es, wie Sie wollen. Die Elemente, die ich zu bekämpfen entschlossen bin, sind wirklichkeitsnaher als die, mit denen Sie sich herumschlagen. Wenn ich verliere, Harmon – ich meine, falls ich verliere –, dann verliert Ihre Welt. Ich nehme an, das wissen Sie. Ihr verstümmeltes Wissen darüber, was die Sphäre des Blutes stetig dieser Welt näherbringt, muß Sie zu der Schlußfolgerung veranlassen, daß dem -daß ihnen Einhalt geboten werden muß. Und wer will ihnen Einhalt gebieten, wenn nicht ich?«
    Der Professor mit den schlohweißen Haaren lehnte sich lächelnd in seinem Rollstuhl zurück. Cam Sanchez hielt die Luft an. Ihm gefiel dieses Lächeln nicht, geschweige denn

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