Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
Vom Netzwerk:
beherrschte Morfyd überschlug sich förmlich, als sie den Arm ihres Bruders ergriff. »Bist du allein?« , fragte sie eindringlich.
    Stirnrunzelnd antwortete er: »Nein. Ich habe Briec und Éibhear dabei. Warum?«
    Sie wippte auf den Zehenspitzen: »Wo? Wo sind sie?«
    Er deutete zum anderen Ende des Raums. Éibhear wirkte fröhlich und gutmütig wie immer. Und Briec sah aus, als wäre er lieber woanders – auch wie immer. Sie hatten beide die Kapuzen ihrer Umhänge über die Köpfe gezogen, sodass ihre Gesichter fast ganz im Dunkeln waren. Doch Brastias kannte sie gut genug, um zu erkennen, wer wer war. Und Brastias wusste aus Erfahrung, dass Briec wieder gehen würde, sobald er mit Fearghus gesprochen hatte. Wenn er es sich recht überlegte, war Briec vorher nur einmal hier gewesen. Und zwar als er und seine Sippe hergekommen waren, um Annwyl zu überzeugen, zu ihrem Gefährten zurückzukehren, nachdem sie ein Jahr voneinander getrennt gewesen waren. Sonst trafen sich die Brüder immer in den Dunklen Ebenen. Seltsam, dass er jetzt hier war. Die Informationen, die sie hatten, mussten extrem wichtig sein, wenn er diese Reise machte.
    Es wurde ein schnelleres Lied gespielt, und einer von Iseabails Beschützern hob sie hoch und schwenkte sie auf der Tanzflächer herum. Sie quietschte aufgeregt, als er sie an einen anderen ihrer Beschützer weiterreichte und der an den Dritten.
    Er bewunderte diese Männer. Sie hatten sich neun Jahre lang gut um das Mädchen gekümmert. Er war sich sicher, dass sie dafür gesorgt hatten, dass sie zu essen hatte, auch wenn sie selbst hungern mussten. Ihre Kleidung und Rüstungen hätten eine Reparatur nötig gehabt, doch Iseabails Kleider waren immer sauber und gut gepflegt. Und wehe dem, der ihr zu nahe kam, ganz zu schweigen davon, ihr etwas antun zu wollen. Nein, das Mädchen hätte nicht in besseren Händen sein können, bis sie zu ihrer Mutter zurückkehren konnte.
    Einer der Beschützer streckte die Hand in die Menge und zog die schüchterne und peinlich berührte Talaith mit auf dieTanzfläche. Da hörte er Gwenvael überrascht nach Luft schnappen.
    »Aber, warte mal … das ist …«
    Seine Schwester umklammerte seinen Arm fester, sodass er schmerzlich das Gesicht verzog. »Ich weiß, ich weiß!« Das Wippen auf den Zehenspitzen wurde entschieden hektischer. Morfyd hatte eine Schwäche für Klatsch und Tratsch.
    Brastias wandte sich wieder um und beobachtete Talaith. Die Beschützer hoben sie nicht hoch wie ihre Tochter, sondern schwangen sie sie einmal herum und reichten sie dann untereinander weiter. Sie lachte, auch wenn ihr Gesicht vor Verlegenheit dunkelrot anlief, weil ihr bewusst war, dass alle sie beobachteten. Manche allerdings mit entschieden mehr Anspannung als andere.
    Vor allem Briec. Er trat aus der Menge heraus und starrte sie so intensiv an, dass Brastias unwillkürlich den Atem anhielt und wartete, dass Talaith ihn bemerken würde.
    Sie bemerkte ihn auch … in dem Moment, als sie ausrutschte und mit dem Gesicht voran mit voller Wucht gegen seine Brust knallte. Lachend nahm sie seine Arme und schob sich von ihm weg. Höchstwahrscheinlich murmelte sie eine Entschuldigung, wie es ihre Art war. Doch als sie in das Gesicht des Mannes blickte – beziehungsweise das des Drachen –, der sie festhielt, erstarrte sie.
    Die beiden blieben wie angewurzelt stehen und starrten sich an. Bis Briec endlich das Wort ergriff.
    »Du hast mich verlassen!«
    Das war kein wütender Vorwurf. Auch kein Schrei. Es war ein Brüllen. Und zwar so laut, dass es die Grundfesten der Burg erschütterte. Die Musik erstarb. Der Tanz endete. Selbst Fearghus war so überrascht, dass er Annwyl, die gerade fröhlich auf seinem Schoß gesessen hatte, auf den Hintern fallen ließ.
    »Also?« Wieder dieses Brüllen.
    Talaith hatte sich rasch wieder erholt, und offensichtlich schäumend vor Wut entriss sie Briec ihre Arme. »Wag es ja nicht, mich anzuschreien!«
    »Du kannst ganz ruhig sein. Du bist einfach verschwunden! «
    »Ich hatte noch eine andere Verabredung, die nichts mit dir zu tun hatte!«
    Sie wandte sich ab, doch Briec griff wieder nach ihrem Arm. »Und dann sagst du nichts? Du schleichst dich einfach fort?«
    »Warum sagst du nicht einfach, was du meinst? Dich stört doch nicht, dass ich dich verlassen habe! Dich stört, dass ich dich verlassen habe! Der großartige Briec der Arrogante – verlassen ausgerechnet von einer Bäuerin!« Sie riss ihren Arm los. »Wie demütigend für

Weitere Kostenlose Bücher