Dragon Dream (epub)
hindurch und ging auf die Tür zu. »Wir fangen nicht noch mal damit an. Ich bin mir sicher, dass schon alle auf uns warten.«
Sie riss die Tür auf und fand dort Gwenvael, der hastig sein Ohr zurückzog, das er an das Holz gepresst hatte. Er grinste sie an, und sie wusste, dass er höchstwahrscheinlich alles gehört hatte.
»Oh«, sagte er und versuchte überrascht zu klingen. »Hallo Schwester. Ich suche Briec. Ich glaube, wir müssen uns über Morfyd und Bras – au !« Er hielt sich die blutende gebrochene Nase. »Was sollte das denn?«
Izzy drehte sich vor dem Spiegel und musterte sich in dem Kleid, das Briec extra für sie hatte anfertigen lassen. Sie schüttelte den Kopf, zog die linke Schulterpartie vorsichtig herunter und verzog das Gesicht, als der Schmerz durch ihren Körper tanzte. Sie sah sich das noch nicht verheilte Drachenbrandzeichen an, das in die Haut an ihrer Schulter gebrannt war. Sie wusste wirklich nicht, ob das Kleid das verdammte Ding verbergen würde.
Obwohl es viel weniger schmerzte als in dem Moment, als sie zurückgekehrt war, würde es nicht leicht werden, es vor ihrer Mutter zu verbergen.
»He!«
Izzy fuhr herum, als Éibhear ihre Tür mit einem Tritt öffnete und hereinmarschiert kam. »Wo ist es, du kleine Rotzgöre?«
»Wo ist was?«
»Mein Schwert. Gwenvael hat gesehen, wie du es geklaut hast. Also spar dir die Mühe zu lügen.«
»Warum sollte ich lügen? Es war nur mal wieder eine Wette, die Gwenvael verloren hat. Er sagte, ich könne es dir nicht noch einmal wegnehmen. Wie immer hatte er kein Vertrauen in mich.«
»Gib es her!«
»Maul mich nicht an, weil ich dir dein Schwert weggenommen habe. Wenn du besser darauf aufpassen würdest …«
»Gib es mir. Ich habe heute mit Gwenvael noch etwas vor, bevor er in die Nordländer aufbricht, und ich werde meine Zeit nicht mit dir verschwenden.«
»Na toll!« Sie stapfte zu ihrem Bett, griff darunter und beförderte die schwere Waffe hervor. »Wie du nicht bemerken konntest, dass ich es genommen habe, wird mir immer ein Rätsel bleiben. Ich habe es dreimal fallen gelassen.«
»Ich war mitten in einem Gespräch.«
»Mit dieser reichen Hure?«
Éibhear sparte sich eine Antwort und riss ihr stattdessen das Schwert aus der Hand. »Halt dich von meinen Sachen fern, Dämonenbrut!«
»Geh. Du langweilst mich jetzt schon.«
Sie drehte sich von ihm weg, aber er schnappte ihren Arm und riss sie zurück. Izzy war kurz davor, ihr Messer aus ihrem Stiefel zu ziehen, als ihr auffiel, dass ihr Kleid an der linken Schulter immer noch heruntergezogen war.
»Izzy, wo zum Teufel hast du das her?«
Sie versuchte, ihren Arm loszureißen. »Das geht dich nichts an.«
Éibhear schüttelte sie, und sie hörte auf, sich zu winden. »Antworte mir.«
Izzy senkte den Blick. »Es ist das Mal von Rhydderch Hael.«
»Warum hast du es?« Als sie nicht antwortete, stieß Éibhear sie weg. »Was zum Teufel hast du getan?«
Sie gab keine Antwort, aber er erwartete auch gar keine. »Ich hole Talaith.«
Sie hielt ihn fest, bevor er die Tür erreichte. »Wenn du das tust, mache ich dir das Leben zur Hölle!«
»Das tust du doch sowieso schon.« Er schob sie von sich, aber schnell wie sie war, sprang sie zwischen ihn und die Tür, bevor er sie öffnen konnte.
»Bitte, Éibhear.«
»Ich kann das deiner Mutter nicht verschweigen, Prinzessin.«
»Nenn mich nicht so!« Er hatte vor ein paar Tagen angefangen, sie so zu nennen, und sie hatte keine Ahnung, warum. Sie wusste nur, dass sie es nicht mochte, wie er es sagte.
»Geh aus dem Weg!«, befahl er.
»Sie wird weglaufen«, stieß sie verzweifelt hervor.
Éibhear hielt inne.
»Wir wissen beide, dass sie das tun wird. Und sie wird mich mitnehmen.« Als Éibhear sich nicht rührte, sprach sie weiter. »Im Moment fühlt sie sich sicher, weil sie das Gefühl hat, ich sei sicher. Sie ist endlich glücklich. Briec macht sie glücklich, genauso wie sie ihn glücklich macht. Aber wenn sie auch nur eine Sekunde glaubt, dass ich in Gefahr sei oder dass sie mich schon wieder an einen Gott verlieren könnte … dann läuft sie davon. Zurück nach Alsandair. Und ihr würdet uns niemals finden.«
»Das glaubst du wirklich, oder?«
»Sie mag jetzt vielleicht die Heilkunst erlernen, Éibhear, aber mach dir über meine Mutter nichts vor. Sie ist immer noch eine ausgebildete Assassinin, die alles tun würde um zu überleben. Und sie würde absolut alles tun, um mich zu schützen.«
Endlich ließ er die
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