Dragon Dream (epub)
näher lag –, stieß sie einen erschrockenen Schrei aus, als etwas fest ihr Handgelenk ergriff und sie von Brastias wegriss.
»He!«, blaffte Brastias und wirbelte herum, bereit zu kämpfen. Aber er hielt inne und starrte nur, und Morfyd sah hinauf … in das Gesicht von Gwenvael. Bei den dunklen Göttern: Er war wütend. Sehr wütend.
»Du. Lass deine Finger von meiner Schwester!«
»Entschuldige bitte«, sagten sie und Brastias gleichzeitig.
»Ihr habt mich verstanden. Ihr beide. Sie ist nicht irgendein Flittchen, Mensch. Also halte dich von ihr fern.«
Morfyd wusste nicht, was sie sagen sollte. Gwenvael war in den vergangenen Jahren oft mit Brastias trinken gegangen. Es war ihr immer vorgekommen, als seien sie gute Freunde. Außerdem war es Gwenvael . Um ihre eigene Mutter zu zitieren: »Keine Muschi, die er nicht geliebt hat.«
»Gwenvael, hast du den Verstand verloren?«
»Du bist meine Schwester, Morfyd. Nicht irgendeine Hure, die man auf der Straße aufliest … oder Keita.« Da ging es ihr plötzlich auf – Gwenvael wollte sie beschützen! Sie hätte nicht gedacht, dass er je das Bedürfnis haben würde, jemanden oder etwas zu beschützen. Noch einmal … es war Gwenvael!
Ihr kleiner Bruder richtete warnend den Zeigefinger seiner freien Hand auf Brastias, denn dieser schien fest entschlossen, sie nicht loszulassen. »Du hältst dich einfach von meiner Schwester fern. Oder wir haben ernsthafte Probleme, General.« Sie zuckte zusammen, als sie hörte, wie er die letzten Worte höhnisch schnaubte.
Gwenvael ging und zerrte Morfyd hinter sich her. Sie blickte zurück auf den schockierten Brastias und betete, dass er von ihren Lippen lesen konnte, denn sie konnte nicht riskieren, dass Gwenvael sie hörte.
Lautlos flüsterte sie: »Später.«
Nach seinem erleichterten Lächeln zu urteilen, konnte er sehr gut von ihren Lippen lesen.
»Hör auf!« Talaith umrundete das Bett in dem Versuch, es immer zwischen sich und Briec zu halten. »Sie warten auf uns.«
»Sie können warten. Komm her.« Er bewegte sich weiter, genau wie sie.
»Es ist uns zu Ehren, Briec!« Annwyl hatte darauf bestanden, dieses Festmahl zu Ehren ihrer Vereinigung zu geben. Es war eine nette Geste von ihrer Freundin. »Wir dürfen es nicht verpassen!«
»Wer hat etwas von verpassen gesagt? Ich rede nur von einem dramatischen Auftritt … in ein oder zwei Stunden.« Wieder umrundete er das Bett und sie tat es ihm gleich.
»Das ist lächerlich.« Sie richtete sich auf. »Ich bin eine erwachsene Frau mit einer Tochter, die fast siebzehn Winter alt ist.«
»In sechs Monaten.«
»Und ich weigere mich, mich um ein Bett jagen zu lassen wie eine unerfahrene Jungfrau!«
»Gut.« Er kam wieder auf sie zu, und Talaith schrie auf und lief davon. Er erwischte sie an der Tür, und sie wusste, dass sie verloren war, wenn er es schaffte, mit seinen Händen unter ihr Kleid zu kommen. Aber bevor er seine Hände irgendwo hinbekommen konnte, klopfte es an der Tür.
»Verpiss dich«, bellte er die Tür an.
»Herein!«, übertönte sie ihn.
Sie schlug nach seinen Händen, als die Tür aufging. Als Izzys süffisant grinsendes Gesicht auftauchte, trat Briec einen Schritt von Talaith zurück. »Ich habe dir doch gesagt, du sollst die Finger von mir nehmen, Frau … ich bin ein respektabler Drache. Nicht irgendeine Hure, die du auf der Straße aufgelesen hast.«
»Briec!« Sie boxte ihn gegen die Schulter. »Das ist nicht lustig!«
»Es tut mir leid, dass ich Briecs Misshandlung unterbrechen muss, Mum.«
»Iseabail!« Die beiden zusammen waren absolut unmöglich.
»Aber ich muss mit dir über etwas reden. Etwas Wichtiges.«
»Natürlich. Komm herein.«
»Soll ich gehen?«
»Oh, nein. Überhaupt nicht«, antwortete Izzy mit einem Kopfschütteln auf Briecs Frage. »Eigentlich würde ich gerne mit euch beiden reden.« Sie schloss die Tür.
Briec setzte sich aufs Bett, und Talaith blieb an der Tür stehen. Sie konnte sehen, dass Izzy allen Mut für das Gespräch zusammennahm, was Talaith mehr als nur ein wenig beunruhigte.
Endlich, nachdem sie tief Luft geholt und sich die Hände an der Hose abgewischt hatte, was eine nervöse Angewohnheit von Talaiths Tochter war, drehte sich Izzy zu ihnen um. »Ich sage es einfach.«
»Das ist wahrscheinlich das Beste«, ermutigte sie Talaith und gab sich größte Mühe, nicht in Panik zu geraten.
Ihre einzige Tochter lächelte. »Ich habe mich Annwyls Armee angeschlossen.«
»Was hast du?«
Briec trat
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