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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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verlangte er zu wissen, als Gwenvael ihm Talaith vor die Füße schleuderte.
    »Die verrückte Schlampe hat auf mich eingestochen!«
    »Du warst mir im Weg!« , brüllte Talaith zurück.
    Knurrend und mit entblößten Reißzähnen, ging Gwenvael auf sie los. Doch Briec trat dazwischen und starrte seinen jüngeren Bruder mit ebenfalls entblößten Reißzähnen an.
    »Ich weiß, Bruder, du hast nicht den Verstand verloren.«
    »Sie ist verrückt! Du hast sie noch nicht erlebt. Ich bin dafür, wir machen sie zu unserem Abendessen, bevor sie uns alle im Schlaf umbringt!«
    Auch wenn männliche Menschen Freiwild für seinen Bruder Gwenvael waren, hatte dieser noch nie ein lebendes weibliches Wesen »zu seinem Abendessen gemacht«. Zumindest nicht so. Und die Art, wie der große Goldene versuchte, die hinter Briec stehende Talaith wütend anzustarren, sagte ihm, dass Gwenvael nur versuchte, ihr Angst einzujagen. Das war gut so. Denn Briecs Bedürfnis, diese Frau zu beschützen – auch vor seiner eigenen Sippe – verwirrte ihn. Er hatte keine Ahnung, was er tun würde, wenn Gwenvael wirklich versuchte, Talaith etwas anzutun.
    »Éibhear, kümmere dich bitte um den Kratzer deines Bruders, ja?«
    »Kratzer? Das nennst du einen Kratzer?« Er deutete mit seiner Klaue auf die Wunde und musste sich zusammenreißen, um nicht zusammenzuzucken. » Sie hat mir fast das Auge ausgestochen!«
    »Jetzt werd nicht überdramatisch, Gwenvael«, schalt Éibhear, der Talaith auf die Beine half, indem er ihr eine seiner Krallen als Stütze anbot. »Wenn ich fertig bin, geht es dir wieder gut.«
    »Dies ist meine Höhle! Ich will, dass sie geht!«
    Briec konnte ein schnaubendes Lachen nicht unterdrücken und war sich sicher, dass Gwenvael versuchen würde, ihm den Kopf abzureißen. Aber Éibhear schnappte nach Gwenvaels Vorderkralle.
    »Hör auf, Gwenvael!« Er machte seinem Bruder ein Zeichen mit seinem Schwanz. »Komm mit.«
    Éibhear ging davon und zerrte den wütenden Gwenvael hinter sich her.
    Briec sah ihnen nach, bis er sich sicher war, dass Gwenvael fort war. Unterhaltsam fand er, dass Talaith tatsächlich glaubte, er sei abgelenkt genug, um nicht zu merken, dass sie versuchte, sich davonzuschleichen.
    Er rammte die Spitze seines Schwanzes vor ihr in den Boden und sie schrie auf. Dann trat sie danach.
    »Götterverdammtes Ding!«
    »Du hast meinen Bruder verletzt, M’lady.«
    Sie wandte sich zu ihm um. »Du hast selbst gesagt, es sei nur ein Kratzer!«
    »Ich sagte das in der Hoffnung, dass du dann nicht zu seinem Mitternachtssnack wirst. Ich habe dir den Dolch gelassen, weil ich darauf vertraut habe, dass du ihn nicht benutzt. Vor allem nicht gegen meine Sippe.«
    Sie hatte immerhin den Anstand, ein bisschen beschämt auszusehen. »Ich wollte ihm nicht wehtun. Ich wollte nur gehen.«
    Offensichtlich stand er nun in der Schuld seines Bruder, weil er sie davon abgehalten hatte.
    »Warum?«
    »Warum was?«
    »Warum willst du gehen?«
    »Das soll wohl ein Witz sein!«
    »Nein. Ich will deine Gründe hören. Ich will wissen, was du an mir und meinen Brüdern so furchtbar findest, dass du lieber dem Zorn der Götter trotzen als hier bei uns bleiben willst.«
    Auch noch tief in Gwenvaels Höhle konnten sie den Donner und die Blitzeinschläge hören, die in der Nähe niedergingen. Das war kein Wetter, bei dem irgendwer, Mensch oder Drache, draußen sein sollte.
    »Ihr seid Drachen. Unsere verhasstesten Feinde.«
    Er verdrehte die Augen und setzte sich auf seine Hinterbeine. »Also ehrlich, kleine Hexe, ich weiß, dass du das besser kannst.«
    Sie seufzte. Ein tiefes, schweres Seufzen. Und ihre Schultern sackten nach unten. Sie schüttelte langsam den Kopf, den Blick ihrer braunen Augen auf den Boden zu ihren Füßen gerichtet.
    »Ich kann einfach nicht bleiben.«
     
    Wenn er nur so dumm gewesen wäre wie der, den sie Ehemann nannte. Wenn er sich nur für wenig mehr als sich selbst interessiert hätte, hätte er nicht erkannt, wenn sie log.
    Nicht, dass ein Leben unter Schuppen und Schwänzen ein großes Vergnügen für sie gewesen wäre. Aber zum ersten Mal seit jenem schicksalshaften Tag, an dem Arzhela und ihre Priesterinnen zu ihr gekommen waren, fühlte sich Talaith zufrieden. Nicht vollkommen glücklich, aber sie war sowieso nie ein besonders glücklicher Mensch gewesen.
    Wie ihre Mutter zu scherzen pflegte – bei den seltenen Gelegenheiten, an denen diese Frau überhaupt Scherze machte –: »Nolwenn-Hexen und glücklich … das

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