Dragon Dream (epub)
betrunken war, würde sie diese Geheimnisse wahren.
»Ich wünschte, du würdest dir von uns helfen lassen, Talaith.« Er strich ihr sanft die lockigen Haare aus dem Gesicht. »Zumindest von Briec.« Briec würde alles für sie tun, nur dass das noch keiner der beiden begriffen hatte.
»Niemand kann mir helfen, Éibhear. Das weiß ich nur zu gut, mein Freund.«
Irgendwie schaffte sie es, auf die Beine zu kommen, die Flasche immer noch mit einer Hand an die Brust gepresst. »Ich werde jetzt in mein Zimmer schwanken.«
»Talaith …«
»Nein, nein. Es geht mir gut.« Sie machte ein paar unsichere Schritte, dann hielt sie inne. »Du. Ich wusste, dass du hier herumschleichst.«
Éibhear drehte sich um und sah Briec an der Wand am Eingang lehnen, die Arme vor der Brust verschränkt. Seine menschliche Gestalt sah entspannt aus, aber Éibhear spürte die Sorge seines Bruders. Briec hätte es nie zugegeben, aber er hing an dieser schönen, seltsamen Frau, die keinen Alkohol vertrug.
»Komm, Talaith. Ich bringe dich ins Bett«, bot er an.
»Ich schaffe es sehr gut allein, du Schlange.« Sie ging auf ihn zu. »Also lass deine Klauen von mir.« Sie hickste einmal und kippte nach vorn. Briec fing sie auf, bevor sie mit dem Gesicht voraus im Schmutz landete.
»Briec?«
»Keine Sorge, Éibhear. Ich kümmere mich um sie.« Briec hob die bewusstlose Frau auf seine Arme. »Danke, dass ihr sie gefunden habt, bevor sie sich selbst ertränkt hat.«
Éibhear wartete, bis er sicher war, dass Briec außer Hörweite war, dann wandte er sich an Gwenvael. »Du hast recht, weißt du?«
»Womit?«
»Sie wird ihm das Leben zur Hölle machen.«
Gwenvael grinste, seine Verletzung hatte er anscheinend schon wieder vergessen. »Ich weiß.«
Briec legte seine betrunkene Frau aufs Bett und entwand ihr endlich die Flasche Feuerwein. Selbst er trank den hausgemachten Wein seines Vaters nicht, aber er benutzte ihn ab und zu, um alte Rüstungen zu entrosten.
Er strich Talaith die Haare aus dem Gesicht, und ihre braunen Augen öffneten sich flatternd. »Oh. Du bist es.«
Musste sie unbedingt so enttäuscht klingen? »Ja, ich bin’s.«
»Bist du gekommen, um mich in meinem alkoholisierten Zustand auszunutzen?«
»Ich versuche, es nicht zu tun. Es gibt nichts Schlimmeres als das Geheule am Morgen danach.«
Sie lachte und versuchte, sich aufzusetzen. »Ich verstehe dich nicht, Drache.«
»Was verstehst du nicht?«
»Manchmal kannst du so nett sein, und ich schaffe es fast zu vergessen, wie lästig du bist. Und dann machst du den Mund auf und ich weiß wieder genau , wie lästig du bist.«
Endlich schaffte sie es sich aufzusetzen, und einen kurzen Augenblick erwartete er, sie würde wieder nach vorn kippen, aber sie blieb sitzen. Er sah ihr zu, wie sie mit den Bändern an ihrem Mieder kämpfte; sie brachte es fertig, sie vollständig zu verknoten.
Seufzend kniete er sich vor sie und schob ihre Hände weg. »Wenn du so weitermachst, bist du nüchtern, bevor du dein Kleid ausgezogen hast.«
Er versuchte, die Knoten zu lösen, die sie gemacht hatte, und fühlte ihren Blick auf sich ruhen. Ihre Worte erstaunten ihn dennoch. »Ich mag es, wenn du vor mir kniest, Drache.«
Briec konzentrierte sich auf seine Aufgabe und beschloss, sie nicht anzusehen, sondern nur die Knoten vor sich.
»Ich glaube nicht, dass du unbedingt besser aussiehst, wenn du kniest«, fuhr sie fort, »aber ich finde dich beinahe charmant dort unten.«
»Talaith, du musst aufhören zu reden.«
»Warum? Schockiere ich dich?«
Nein. Sie schockierte ihn nicht. Aber sie machte ihn hart. Aus dieser Position heraus konnte er alle möglichen Dinge mit ihr tun. Aber er würde es nicht ausnutzen, dass sie dank des hausgemachten Alkohols seines Vaters in anderen Sphären schwebte. Er hatte seine Frauen gern nüchtern und willig. Sie sollten nicht mittendrin ohnmächtig werden, oder was noch schlimmer war: sich auf ihn erbrechen. Abgesehen davon: Hatte er das nicht schon oft genug gehabt?
»Willst du mich nicht ficken, Drache?«
Er ließ seinen Kopf auf ihre noch bekleidete Brust fallen. »Wo hat eine wohlerzogene Hexe wie du solche Wörter gelernt?«
»Hast du es vergessen? Im Bauerndorf. Ich kenne alle möglichen Wörter, nachdem ich mit diesen Leuten zusammengelebt habe. Soll ich sie aufzählen?«
»Nein!« Er räusperte sich. »Nein«, sagte er ruhiger. »Sei einfach still … oder werde ohnmächtig. Alles, was dich vom Reden abhält.«
Sie schwieg.
Dann fing sie
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