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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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gemacht.«
    »Was? Sarkastisch sein?«
    »Nein, nein. Das kann keiner so wie du. Ich meine …«, er gähnte. Ausgiebig. »Sie hat mir den Kopf gekrault, wie du es machst.«
    »Tut sie das heute nicht mehr?«
    »Nein. Sie sagt, ich bin zu alt dafür.« Seine Stimme wurde leiser.
    »Vielleicht, aber das braucht mich nicht zu kümmern, oder?«
    Er antwortete nicht, und als sie sich vorbeugte, stellte sie fest, dass Éibhear tief und fest eingeschlafen war.
    Lächelnd lehnte sie sich zurück und begann wieder in ihrem Buch zu lesen und dabei sanft Éibhears Kopf zu streicheln.
     
    Zuerst hatte er nichts als intensive Eifersucht gespürt, während er im Schatten blieb und die beiden beobachtete. Vor allem, als seine kleine Hexe seinem kleinsten Bruder so den Kopf streichelte. Aber Éibhears Worte ehrten ihn. Er hatte nicht gewusst, dass sein kleiner Bruder eine so hohe Meinung von ihm hatte. Oder so mit ihm prahlte. Und dann natürlich Talaiths Gesichtsausdruck, als sie erfuhr, dass sie von königlicher Abstammung waren … das war unbezahlbar gewesen.
    Dennoch war es die Art, wie sie Éibhears Kopf kraulte, die ihn faszinierte. Es war nichts Wollüstiges daran. Um genau zu sein, war es sehr mütterlich und liebevoll und wärmte ihm das Herz. Zu oft hatten er und Gwenvael denjenigen Schmerzen zufügen müssen, die Éibhears Gutmütigkeit ausnutzen wollten. Oder ihn verhöhnten, weil er so freundlich war. Aber Talaith ließ ihn so nett sein wie er wollte und machte sich weder lustig, noch versuchte sie, ihn auszunutzen.
    Jetzt war die Frage, wie er Talaith dazu bringen konnte, sich mit ihm genauso wohlzufühlen, aber ohne diese mütterlichen Gefühle. Es musste einen Weg geben, sie ihm gegenüber milder zu stimmen. Aber die einzigen Momente, in denen sie keine Angst vor ihm zu haben schien, waren, wenn sie sich stritten. Götter, diese Frau liebte es wirklich, sich zu streiten.
    Eigentlich fühlte er genauso, wenn er darüber nachdachte.
     
    Wenn er nur ein Mensch gewesen wäre, hätte er niemals gesehen oder gehört, wie sie auf einen der unteren Ausgänge seiner Höhle zusteuerte.
    Er sollte sie gehen lassen. Es war nicht falsch von Briec gewesen, sie aus diesem Dorf zu entführen, denn er hatte sie ja in der Tat gerettet. Aber sie nicht gehen zu lassen, nachdem er sie in Sicherheit gebracht hatte – nur Briec konnte das für ganz normal halten.
    Dennoch – dass sie ging, ohne einem von ihnen etwas davon zu sagen, störte ihn. Und dabei mochte Éibhear sie so gern. Außerdem genoss Gwenvael es ehrlich, wie sie seinen älteren Bruder quälte. Er hätte sie dafür bezahlt, dass sie blieb, wenn sie das weiterhin tat.
    Ihre Gestalt verschmolz mit den Schatten – sie hatte sich ganz schwarz angezogen –, und sie bewegte sich lautlos. Ja, ihre Fähigkeiten beeindruckten ihn wirklich, und jetzt verstand Gwenvael auch, warum Briec sie ständig zu hinterfragen schien.
    Diese Frau war keine einfache Bäuerin.
    Sie stand einen Steinwurf von ihm entfernt am Höhlenausgang, doch sie rührte sich nicht. Ihre Blicke tasteten die Umgebung ab. Sie spürte ihn. Sehr beeindruckend . Er wartete und fragte sich, wie lange es wohl dauern würde, bis sie ihn entdeckte. Noch ungefähr eine weitere Minute lang suchte sie die Umgebung mit den Augen ab. Sie wusste, dass er da war, sie wusste nur nicht, wo.
    Schließlich richtete sie sich auf, und ihr Kopf neigte sich nach hinten, damit sie an die Decke sehen konnte – zu ihm herauf.
    »Talaith.«
    Obwohl er ruhig sprach, weil er keinen Ärger über ihren Fluchtversuch verspürte – sie war schließlich nicht sein Weibchen –, schrie sie dennoch auf. Wie eine Todesfee.
    Außerdem rannte sie los. Direkt auf den Ausgang und den immer noch andauernden Sturm draußen zu. Aber er rannte an der Decke entlang, bis er sie überholt hatte, dann ließ er sich vor ihr auf den Boden fallen, dass die Höhlenwände wackelten, und versperrte ihr den Ausgang.
    »Oh nein, das wirst du nicht tun.« Er setzte sich auf seine Hinterläufe und sah sie an.
    Flink kauerte sie sich vor ihn, einen Dolch in der Hand, und schob sich Schritt für Schritt rückwärts. Sie war eine Frau, die wusste, wie man sich schützte. Das gefiel ihm. Schwache Frauen langweilten seine Sippe, also hatte Briec gut gewählt.
    »Greif an, Drache.«
    Er bekämpfte seinen Drang, über ihren Befehl zu lachen. Was glaubte sie, mit dieser winzigen Klinge ausrichten zu können? Vor allem, da ihre sonst so kraftvolle Stimme vor Angst

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