Dragon Dream (epub)
zu.
»Was denn? Was habe ich gesagt?«
Briec fing Talaiths Blick auf, und sie lächelten sich an. Ab und zu erinnerte Éibhear sie alle daran, dass er noch ein junger Drache war.
»Sie haben eigentlich gar nichts getan, Kleiner«, brachte Briec heraus und schaffte es, nicht zu lachen. »Wir können sie nicht einfach töten.«
»Talaith fühlt sich eindeutig bedroht. Genügt das nicht?«
»Nein.« Gwenvael lachte. »Das genügt nicht.«
»Tja, sollte es aber«, grummelte Éibhear, während er den Rest von Gwenvaels Essen zu sich herüberzog.
»Haben sie dir je etwas getan?«, fragte Briec Talaith. Wenn die Antwort Ja war, würde Éibhear seinen Willen bekommen.
Talaith schüttelte den Kopf. »Nein, nein. Nichts dergleichen. Ich frage mich nur, warum sie hier sind. Ein bisschen weit weg von Madron, meint ihr nicht?«
Da hatte sie nicht unrecht.
»Aye. Ich kenne einige, denen der Gedanke gar nicht gefallen würde, dass Hamishs Männer sich so dicht an den Dunklen Ebenen aufhalten.« Und an der Insel Garbhán. Fearghus konnte furchtbar gereizt reagieren, wenn er glaubte, dass die Natter, die er seine Gefährtin nannte, in Gefahr sein könnte. Natürlich war die Frau schon seit Monaten mit ihrer Armee unterwegs. Briec hatte keine Ahnung, wie Fearghus das aushielt. Allein der Gedanke daran, dass Talaith bald gehen könnte, löste ein komisches Gefühl in seiner Brust aus. Er wusste nicht, was es war, aber er wusste, es war nicht angenehm.
»Ich wüsste gerne, wie sie bei diesem Wetter so weit gekommen sind«, fragte sich Gwenvael, bevor er sein Ale austrank.
»Das ist nur von Bedeutung«, sagte Éibhear, während er das Essen auf seinem Teller hinunterschlang, als hätte er seit Jahren nichts mehr gegessen, »wenn sie hier sind, um Talaith zu finden. Es könnte sein, dass sie schon unterwegs waren, bevor die Stürme losgingen.«
»Tja, kleine Menschenfrau«, sagte Briec leise. »Sind sie wegen dir hier?«
Statt ihm eine Antwort zu geben, sagte Talaith: »Vielleicht sollten wir einfach gehen.« Sie sah aus, als hätte sie alles dafür gegeben, um in der festgetretenen Erde des Bodens der Schenke zu versinken.
Die drei Brüder warfen sich Blicke zu. Die Männer würden ihnen folgen, aber sie würden schon mit ihnen fertigwerden.
»Guter Vorschlag. Lasst uns gehen.«
»Kein Nachtisch?«, fragte Éibhear ziemlich betroffen, und Briec musste lachen.
»Ich bin sicher, wir werden zu Hause in Gwenvaels Höhle etwas für dich Schleckermäulchen finden.«
Er ließ einige Goldstücke auf den Tisch fallen und hielt Talaith seine Hand hin. Sie starrte sie an, als erwartete sie, dass er ihr damit die Kehle zerfetzte.
»Ein Problem?«
Sie zwang sich zu einem Lächeln, von dem er hoffte, es nie wieder sehen zu müssen, weil es so leblos war, und sagte: »Nein. Natürlich nicht.« Talaith stand auf, ohne seine Hand zu nehmen, und steuerte auf die Tür zu, wobei sie sich die Kapuze ihres Umhangs über den Kopf zog.
Briec seufzte, als er seinen Brüdern nach draußen folgte, denn er wusste, dass die Männer aus der Schenke direkt hinter ihnen waren.
Gut. Er hatte an diesem Abend wirklich nichts dagegen, jemanden umzubringen.
Sie waren hinter den Gebäuden herumgegangen und kamen von vorn; inzwischen waren sie nicht mehr vier, sondern zehn. Briec schob Talaith hinter sich, die Männer standen sich gegenüber.
Plötzlich war sie unheimlich dankbar, den Schutz von Briec und seiner Sippe zu genießen. Freilich, die Soldaten würden sie nicht töten. Sie war zu wertvoll. Aber sie kannte nicht nur den Ruf der Soldaten aus Madron, sie hatte sie auch in ihrem Dorf bei der Arbeit gesehen.
Sie wusste, ihre Reise zurück nach Madron mit diesen Männern würde … unangenehm werden. Nein. Sie hatte nicht vor, mit ihnen zu gehen. Ihre Tugend mochte nicht groß sein, aber sie besaß sie wohl. Und anders als der Drache, das wusste sie, würden diese Männer auf dem Weg nach Madron auf nichts Rücksicht nehmen. Abgesehen davon würde Briec sie nicht gehen lassen, worüber sie insgeheim lächeln musste.
Dennoch würde diese Sache nicht ohne Blutvergießen enden.
»Halt, Ritter«, sagte einer von ihnen ruhig zu den Brüdern – zweifellos getäuscht durch ihre Kettenpanzer und Wappenröcke, die sie in einer von Gwenvaels Kammern ausgegraben hatten, während sie darüber sprachen, was sie mit den Männern gemacht hatten, die sie getragen hatten. Der Soldat schob sein Gewand zurück, damit sie den Griff seines Schwertes sehen
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