Dragon Dream (epub)
sie es tun konnte, löste er ihre Hände von seinem Hals. Dann ließ er sie fallen. Sie taumelte rückwärts, dankbar für den Baum, der dort stand und sie davor bewahrte, hart auf dem Hinterteil zu landen.
Er ging von ihr weg und drehte ihr den Rücken zu, die Hände auf den Hüften ruhend. Um sie herum zuckten Blitze, und Donner grollte. Briec atmete schwer und tief, als sei er gerade meilenweit gelaufen. Einen Augenblick lang dachte sie, er würde sie hier in diesem Wald zurücklassen – keuchend von dem leidenschaftlichen Kuss. Er würde sie und ihre verfluchten Geheimnisse einfach allein lassen.
Sie hätte es ihm nicht verübeln können, es wäre das Klügste.
»Lass uns starten, Bruder«, rief Gwenvael von der Lichtung herüber.
»Aye«, rief er zurück.
Er hatte sich immer noch nicht zu ihr umgedreht, sprach aber trotzdem mit ihr. »Wenn wir wieder dort sind, beenden wir diese Diskussion.«
»So nennt ihr Drachen das … eine Diskussion?«
Seine veilchenblauen Augen blickten sie finster über seine mächtige Schulter hinweg an. »Reize mich nicht, Frau. Nicht jetzt.«
Aber sie wollte ihn reizen. Sie wollte ihn reizen, bis er sie nahm, bis er sie durchvögelte, dass sie nicht einmal mehr die Kraft hatte, um nach mehr zu betteln.
Sie schüttelte den Kopf, während sie ihm folgte. Nay. Das ist nicht normal, Talaith .
9
9
Briec folgte ihr tief in die Höhle seines Bruders. Die Stürme hatten von Neuem angefangen zu toben, kaum, dass sie in der Luft waren. Es war ein harter, furchterregender Flug gewesen, während Blitze um sie herum einschlugen und Regen auf sie herabschüttete, als wollten die Götter sie zurück in die Sicherheit von Gwenvaels Höhle drängen. Doch er merkte es kaum. Nicht, wenn sich Talaiths Schenkel an seinen Hals klammerten und ihre Hände fest seine Haare umschlangen. Wie üblich schrie sie den ganzen Weg zurück zur Höhle, aber er konnte sie über dem Toben des Windes kaum hören.
Als sie es sicher ins Innere geschafft hatten, glitt sie ohne Hilfe von seinem Rücken und stürmte davon. Als ob sie einen Grund hätte, wütend zu sein! Er war nicht derjenige, der etwas verbarg. Er war vielmehr ehrlich bis zur Schonungslosigkeit.
»Was ist mit euch beiden los?«, wollte Gwenvael wissen und setzte sich auf seine Hinterbeine.
»Nichts.«
»Du lügst, Briec.«
Er log nicht. Soweit es ihn betraf, war nichts los, solange er nicht so tief es ging in dieser Frau steckte. Aber er war bereit, das zu ändern. Auf der Stelle.
»Ich lüge nicht. Lass es gut sein.«
»He!« Éibhear stand neben dem Höhleneingang und starrte hinaus in den strömenden Regen. »Ist sonst noch jemand ein bisschen besorgt über dieses Wetter?«
Gwenvael und Briec verdrehten gemeinsam die Augen, aber Gwenvael sagte: »O-oh. Unser Jüngster ist besorgt über das böse Wetter. Das muss etwas Schreckliches bedeuten.«
Éibhear knurrte wütend und richtete einen finsteren Blick aus silbernen Augen auf seinen goldenen Bruder. »Ihr könnt von mir aus beide in der Hölle schmoren.«
Briec überließ seine Brüder ihrem Streit, der vermutlich eine ganze Weile andauern würde, und ging Talaith suchen. Sie hatten viel zu besprechen.
Er ging zu der Nische, die sie als Schlafzimmer benutzte. Jeden Abend, seit sie hier waren, war sie allein zu Bett gegangen. Und jede Nacht hatte er vor ihrem Zimmer geschlafen, weil er dieses überwältigende Bedürfnis verspürte, sie in Sicherheit zu wissen. Es war die absolute Hölle gewesen. Diese Frau stöhnte im Schlaf. Zuerst hatte er geglaubt, sie habe Schmerzen, also war er zu ihr geeilt, wo er dann ihre Hände unter den Decken sah. Ihm wurde schnell klar, dass sie sich im Schlaf selbst Vergnügen bereitete.
Sich nicht dazuzulegen und dort weiterzumachen, wo ihre Hände aufhörten, war eines der schwersten Dinge gewesen, die er je hatte tun müssen. Er würde das Versprechen halten, das er sich selbst gegeben hatte, nämlich diese Frau zu besitzen. Aber er würde es tun, wenn sie wach war und darum bettelte.
Ihr Zimmer war jetzt leer, also ging er weiter in die Höhle hinein, immer ihrem Duft nach. Der Geruch wurde stärker und sein Drachenkörper spannte sich erwartungsvoll, als ihm aufging, wohin sie verschwunden war.
Er stand schließlich vor der Kammer mit den heißen Quellen. Sie benutzte diesen Ort jeden Abend zum Baden. Anscheinend war das auch ihr momentanes Vorhaben. Er sah lautlos zu, wie sie das Mieder ihres Kleides löste und seufzte, als der enge Stoff sich
Weitere Kostenlose Bücher