Dragon Dream (epub)
konnten. Wie Gwenvael bemerkt hatte, waren sie alle gut bewaffnet. »Ich glaube, ihr habt etwas, das uns gehört.«
Etwas, das ihnen gehörte? Gut, dass die Drachen zwischen ihnen standen. Sie hätte sie selbst umgebracht, wenn sie ihre Hälse in die Finger bekommen hätte.
»Und was soll das sein, Soldat?«, fragte Gwenvael lächelnd. Den Brüdern juckten die Finger in Vorfreude auf diesen Kampf, ihr Blutdurst strömte ihnen aus allen Poren.
»Gebt uns die Frau. Dann lassen wir euch am Leben.«
Nein, das würden sie nicht.
Gwenvael deutete auf Talaith. »Diese Frau? Tut mir leid, mein Bruder hatte sie als Erster. Sie ist seine Beute. Sie bleibt bei uns.«
Die zehn Soldaten zogen ihre Schwerter, und die drei Brüder sahen ihnen dabei zu.
Sie wartete darauf, dass sie etwas taten. Als sie die Schenke verließen, hatten die Brüder beschlossen, dass es ihr letzter Ausweg sein würde, sich in Drachen zu verwandeln, denn dabei konnte leicht eine ganze Stadt ausgelöscht werden. Gwenvael hatte hier anscheinend mehrere Schankmädchen und Huren, mit denen er sich traf, wenn ihm langweilig war, und er wollte nicht riskieren, sie zu verlieren. So blieb nur übrig, in Menschengestalt gegen die Soldaten zu kämpfen. Talaith hatte sie nie kämpfen sehen und hatte keine Ahnung, wie gut oder schlecht sie waren. Das machte ihr Sorgen. Sie wollte nicht, dass Gwenvael oder Éibhear verletzt wurden. Und sie musste sich widerwillig eingestehen, dass dieses Gefühl sogar noch stärker war, was Briec anging,
Doch sie alle wollten diesen Kampf. Wenn Männer einmal so weit waren, nützte es nichts, sich zwischen sie zu stellen. Also blieb sie stehen und wartete.
Der, der als Erster gesprochen hatte, stürzte sich auf Gwenvael, der mühelos seinen Schwertarm packte und diesen in der Mitte durchbrach. Sie zuckte bei den Schreien zusammen, während Gwenvael den gebrochenen Arm, der immer noch das Schwert hielt, herumdrehte und den Soldat mit seiner eigenen Waffe aufspießte.
Brutal, aber sehr effektiv.
An diesem Punkt hörte sie auf, sich Sorgen zu machen. Sie sah dafür die Angst in den Gesichtern der übrigen Soldaten, als die drei Brüder vorwärts gingen. Die Männer stolperten so schnell rückwärts, dass sie fast über ihre eigenen Füße gefallen wären.
Während sie noch überlegte, ob sie sich setzen sollte, bis die Brüder mit ihren Opfern fertig waren, legte sich eine Hand auf ihren Mund und ließ ihr nur Zeit für ein keuchendes Luftschnappen. Sie begann, sich zu wehren, aber ein Arm hielt sie fest um die Taille. Daher ließ sie sich fallen und von dem Mann, der sie festhielt, in eine nahegelegene Gasse zerren.
Briec war so gelangweilt. Er hatte gedacht, dass es vielleicht eine Herausforderung werden würde, aber was für eine Herausforderung konnten zehn Menschen für drei Drachen schon sein? Selbst für Drachen in Menschengestalt.
Éibhear hob einen der Soldaten mit beiden Händen in die Luft, dann ließ er ihn auf sein Knie fallen und brach das Rückgrat des Mannes wie ein Streichholz durch. Briec verdrehte die Augen. Dieser Griff gefiel seinem kleinen Bruder einfach. Was nicht viele wussten war, dass ihre Mutter ihm das beigebracht hatte.
Die drei Brüder traten vor, und wieder machten die übriggebliebenen Soldaten in Panik mehrere Schritte rückwärts. Da hielt Briec inne. Wenn sie vorrückten, wichen die Soldaten immer weiter zurück … weg vom ursprünglichen Kampfplatz. Er sah über seine Schulter und knurrte wütend.
»Wo ist sie?«, brüllte er. Es war spät, und die Straßen waren wie ausgestorben, sein Schrei hallte von den umstehenden Gebäuden. Die Soldaten starrten ihn an, sie wollten und konnten nicht antworten.
Keine Spielchen mehr. »Verbrennt sie!«, befahl er seinen Brüdern knapp.
Er drehte sich um und ging zurück, während seine Brüder den Himmel mit ihren Flammen erleuchteten. Er hörte die Schreie der sterbenden Männer über dem dröhnenden Hämmern seines Herzen.
Wenn er sie verloren hatte … wenn er törichterweise zugelassen hatte, dass irgendein Abschaum mit seiner Beute davongerannt war, würde er das ganze Land auseinandernehmen, bis er sie fand. Bis er sie wieder dort hatte, wo sie …
Briec blieb mitten im Schritt stehen. Er sah Talaith aus einer dunklen Seitengasse kommen. Sie kämmte sich mit den Fingern durch die Haare. Glättete ihre Kleidung. Holte tief Luft und kam auf ihn zu.
In der Dunkelheit brauchte sie einen Augenblick, bis sie ihn sah. Als ihre Blicke sich
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