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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Verstand verloren hatte, diesen Mann so herauszufordern. Dann fiel ihr ein, dass Annwyl ihren Verstand schon vor langer Zeit verloren hatte. »Ich habe unser Land geschützt. Dort war ich.«
    Eine sehr dunkle Augenbraue hob sich über noch dunkleren Augen, und ein Grinsen erschien auf dem Gesicht des gutaussehenden Mannes. »Du solltest schon vor Wochen zurück sein.«
    »Tut mir leid, wenn sich der Krieg nicht nach deinen Plänen richtet, Lord.«
    »Verstehe«, sagte er, und eine Locke kohlschwarzen Haares glitt unter der Kapuze seines Umhangs hervor und über seine Augen. »Da bittet mich wohl jemand …«
    »Also schön«, unterbrach Morfyd, nahm Izzy mit fester Hand an den Schultern und schob sie zu ihren Beschützern hinüber. Das Mädchen ging, doch ihr Blick blieb an demjenigen kleben, von dem Talaith nur annehmen konnte, dass er Annwyls Ehemann war.
    Morfyd sah wieder den riesigen Mann an und schüttelte den Kopf. »Hallo Fearghus.«
    Ohne seine Augen von Annwyls Gesicht abzuwenden, machte der Mann eine Handbewegung zu der Hexe hinüber. »Morfyd.«
    Morfyd forderte Talaith mit gekrümmtem Finger auf, mit ihr zu kommen. »Komm, Schwester. Ich zeige dir deinen Schlafplatz. Ich fürchte, du und ich sind viel zu jung für so ein Schauspiel.«
    Das Paar hatte sich nicht weiter aufeinander zubewegt, doch das mussten sie auch nicht. Die Art, wie sie einander ansahen, genügte, dass sich alle anderen wie Eindringlinge fühlten.
    »Nicht nötig. Wir gehen.«
    Annwyl grinste über Fearghus’ Worte. »Ach ja?«
    »Aye.« Fest ergriff er Annwyls Hand. »Ab in die Finstere Schlucht mit dir, Weib!«
    Morfyd drehte sich um. »Fearghus, warte. Wir haben viel zu besprechen.«
    »Später, Schwester.«
    » Viel später«, fügte Annwyl mit einem äußerst mädchenhaften Kichern hinzu, während Fearghus sie hinter sich herzog.
    Morfyd seufzte und ging auf die Treppe der Burg zu, um Achaius, Izzy und die anderen Männer in das Gebäude und zu ihren Zimmern zu führen.
    Doch Talaith folgte ihr nicht; sie war zu beschäftigt damit, der sich entfernenden Gestalt von Annwyls Mann nachzustarren. Extrem vertraut. Sie sah ihm nach, bis das Paar um die Ecke der Burg verschwand.
    »Nein. Nein«, murmelte sie vor sich hin. Wenn sie so weitermachte, würde sie Briec überall sehen. In jedem Mann, der ihr begegnete, bis ans Ende ihrer Tage. So konnte sie nicht leben.
    Nein. Fearghus war lediglich ein sehr großer Mann. Vielleicht ein wenig unnatürlich groß, aber mit den richtigen Zaubern und Opfern konnte eine Mutter das schon zustandebringen. Abgesehen davon war dieser Koloss das, was jemand wie Annwyl brauchte.
    Genau das, was jemand wie Annwyl brauchte.
    Überzeugt davon, dass sie recht hatte, seufzte Talaith tief und erleichtert auf und verschluckte sich an ihrem eigenen Seufzer. Ein schwarzer, gehörnter Kopf tauchte an der Ecke auf, hinter der Annwyl und Fearghus nur Augenblicke zuvor verschwunden waren. Sein sehr langes schwarzes Haar fegte über den Boden. Um die umstehenden Gebäude nicht zu beschädigen, hielt er seine schwarzen Flügel eng an den Körper gepresst. An seinen Drachen körper. Und auf dem Drachen saß die extrem glückliche und zufriedene Annwyl.
    Talaiths Lungen blähten sich vor Panik und Aufregung und sie sah schweigend zu, wie Fearghus – und sie wusste, dass es Fearghus war – in die Luft stieg. Ihre Blicke folgten dem Paar – und sie waren ein Paar –, bis es an einem weiteren Drachen vorüberflog.
    »Nein, nein, nein. Das kann nicht sein.« Talaith entfernte sich ein paar Schritte von ihrem Pferd und starrte zum Himmel hinauf. Es waren so viele! Drachen aller Farben flogen über sie hinweg. Manche saßen auch geduldig auf den silberbeschlagenen Spitzen der Burg und plauderten mit anderen Drachen, die um sie herumflogen.
    Von Weitem hatte sie die Drachen wohl nicht gesehen, weil sie nicht gesehen werden wollten. Höchstwahrscheinlich zur Verteidigung von Garbhán.
    Als sie eine Hand an ihre Brust legte, merkte sie, dass ihr tatsächlich das Herz stehengeblieben war. Musste es nicht eigentlich schlagen? »Das kann nicht sein!«
    Talaith brauchte Antworten. Und sie brauchte sie sofort. Sie sprintete in die Burg, schob sich an Soldaten und Wachen vorbei, durch den Rittersaal, wo man bereits Vorbereitungen für das Festmahl des Abends traf, und rannte die Steinstufen hinauf. Sie fand Morfyd und die anderen im ersten Stock.
    »Oh, Talaith. Gut. Das hier wird dein Zimmer.«
    »Gut.« Talaith ergriff Morfyds

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