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Dragon Dream (epub)

Dragon Dream (epub)

Titel: Dragon Dream (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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Arm und schob sie ins Schlafzimmer. »Lass uns bitte einen Moment allein, Iseabail«, sagte sie zu ihrer überraschten Tochter, bevor sie die Tür zuknallte.
    »Was ist los mit …«
    »Fearghus ist gerade weg geflogen !«
    »Oh.« Und sie sah, wie Morfyd schon wieder versuchte, ihr Lächeln zu verbergen. Hinterhältiges, verräterisches Weib!
    »Ist das alles, was du zu sagen hast?«
    »Schrei mich nicht an, Hexe«, blaffte Morfyd zurück.
    »Was erwartest du von mir? Du hast mich angelogen!«
    »Nein, habe ich nicht.«
    »Du hast alles gesehen, Morfyd. Du warst in meinem Kopf. Ungebeten, wenn du dich erinnerst. Du wusstet von Briec.«
    Dieses verfluchte Grinsen war schon wieder da. »Aye. Das stimmt.«
    »Wie konntest du mir das dann verschweigen?«
    Morfyds Augen wurden schmal. »Du schreist schon wieder.«
    Talaith schloss die Augen, als ihr etwas bewusst wurde. »Fearghus hat dich ›Schwester› genannt.« Und zwar nicht so, wie Hexen einander »Schwester« nennen. Sondern wie genervte Geschwister.
    »Aye.«
    Was bedeutet …
    Talaith ging wieder zur Tür. »Wir gehen.« Sie würde ihre Tochter nehmen und gehen. Sie konnte nicht hierbleiben. Nicht jetzt.
    Sie hatte die Hand schon am metallenen Türknauf, als Morfyds Stimme sie stoppte. »Und wo wirst du hingehen, Talaith, Tochter der Haldane? Wohin wirst du Izzy bringen und was meinst du, wo ihr sicher sein werdet? Annwyl scheint zu glauben, es sei vorbei, aber wir beide wissen, dass es nicht vorbei ist. Nicht, bevor Arzhela erledigt ist.«
    Morfyd stand jetzt neben ihr. »Aber hier bist du sicher. Unter meinem Schutz und dem Schutz meiner Leute. Wenn du jetzt davonläufst …«
    »… werde ich ewig davonlaufen«, vollendete Talaith den Satz für sie.
    »Und deine Tochter ebenfalls. Ist Izzy nicht schon genug davongelaufen?«
    Talaith lehnte ihren Kopf an die Tür. »Aber Briec …«
    »Briec kommt nie hierher.« Morfyd strich Talaiths Haare zurück. Niemand außer Briec hatte sie je aus reiner Freundlichkeit berührt. »Er hasst diese Burg. Er verachtet Annwyl. Und den Rest von uns erträgt er kaum. Das Weiteste, wohin er geht, sind die Dunklen Ebenen. Fearghus’ Höhle. Hier kommt er nicht her. Und wenn du willst, sage ich ihm nicht, dass du hier bist. Wenn das wirklich dein Wunsch ist.«
    Sie zögerte nicht. »Nein. Ich will nicht, dass er weiß, dass ich hier bin.« Sie hatte in den letzten Tagen hart daran gearbeitet, ihn aus ihren Gedanken und ihrem Herzen zu verbannen. Ihn jetzt wieder hereinzulassen würde nur dazu führen, dass ihr Herz brach, wenn er sie verließ.
    »Dann werde ich es ihm niemals sagen.«
    Talaith, die plötzlich unendlich müde war, zog die Tür auf. »Danke, Morfyd.«
    Die, von der sie nun wusste, dass sie eine der seltenen Drachenhexen war, von der ihre Mutter und ihre Schwesternschaft in ehrfürchtigem Ton sprachen – und sie sprachen nur von wenigen Wesen so – nickte und ging hinaus. Talaith hörte, wie sie den Männern ihre Zimmer zeigte. Izzy kam herein, bevor sie die Tür schließen konnte.
    »Ist alles in Ordnung?«
    Talaith nickte und schleppte sich durch den Raum zu dem großen Bett in seiner Mitte. Sie ließ sich rückwärts darauffallen, ohne Rücksicht auf ihre von der Reise schmutzigen Kleider zu nehmen. »Alles ist gut, Izzy.«
    Die Tür wurde geschlossen, doch Talaith wusste, dass Izzy nicht gegangen war. Das Bett senkte sich, als Izzy sich neben ihr ausstreckte.
    »Ich rede zu viel, stimmt’s?«
    Talaith, dankbar für die Ablenkung, lachte. »Das tun wir beide, glaube ich.«
    »Warst du enttäuscht, als du mich endlich kennengelernt hast?«
    Talaith drehte sich auf die Seite und stützte den Kopf auf die Hand. »Natürlich nicht.« Sanft nahm sie Izzys Haare, fuhr mit den Fingern durch die welligen, hellbraunen Strähnen. Ihre Tochter ließ ihre weichen Haare nie zu lang wachsen. Sie reichten ihr kaum bis zu den Schultern, und schon jetzt beschwerte sie sich ständig, sie seien »nicht mehr zu bändigen«.
    »Du erinnerst mich so sehr an deinen Vater.«
    »Ist das gut oder schlecht?«
    »Es ist das Beste. Ich habe ihn geliebt. Er sah gut aus und war mutig und sehr groß. Und er sagte auch immer offen, was er dachte.«
    Izzy, die von Natur aus ein herzliches Wesen hatte, nahm Talaiths freie Hand. »Du solltest wissen«, sagte sie in gespieltem Ernst, »dass ich ein echtes Problem damit habe, offen auszusprechen, was ich denke.«
    »Ja. Ich habe schon bemerkt, dass du ein schüchternes, zurückhaltendes Mädchen

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