Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
nicht. Ich bin mir zwar sicher, dass meine Mutter deiner Schwester nur zu gern helfen will, aber für dich, Izzy, wird sie keine Verwendung haben. Und wenn sie für jemanden keine Verwendung hat …«
Izzy nahm die Hand ihrer Mutter und hob sie an ihre Brust. »Überlass sie mir. Ich verspreche, dass ich vorsichtig bin. Sehr vorsichtig.«
»Und was ist mit der Reise durch die Wüstenländer? Es ist ein riesiges Gebiet, Izzy.«
»Ich habe Karten und …«
»Keine Sorge«, hörte Izzy eine Stimme aus einer anderen Box. Sie ließ die Hand ihrer Mutter los, wirbelte herum und sah Éibhear neben dem Pferd stehen, mit dem er nur ein paar Tage zuvor nach Garbhán geritten war. »Oh. Tut mir leid, wenn ich dich erschreckt habe. Ich kratze ihr nur gerade die Hufe aus.« Er gab dem Pferd einen Klaps aufs Hinterteil. »Stimmt’s nicht, Mädchen?«
Dann nahm er die Zügel der Stute und führte sie aus der Box. »Ich wollte gerade sagen, Aidan hat einige Jahre bei einem Onkel in den Wüstenländern gelebt. Also wird er uns führen, sobald wir über die Grenze sind.«
»Oh.« Talaith schaute zwischen Izzy und Éibhear hin und her. »Ich wusste nicht, dass du Izzy auf dieser Reise begleitest.«
»Mum will, dass wir uns um die Eisendrachin kümmern, falls sie sich als wirkliches Problem herausstellt. Es ist nicht das erste Mal, dass die Mì-runach so eine Art von Ausflug machen. Abgesehen davon wird es nett sein zu sehen, wo du herkommst, Talaith.«
»Stimmt.« Ihre Mutter verengte fast unmerklich die Augen, aber sie fragte Éibhear nicht weiter aus, was Izzy merkwürdig vorkam, da Briec sich ständig darüber beschwerte, dass seine Gefährtin zu viele verdammte Fragen stellte.
»Na ja«, sagte Talaith und stellte sich auf die Zehenspitzen, während Éibhear sich ein bisschen herunterbeugte, damit sie ihn auf die Wange küssen konnte. »Seid vorsichtig, ihr beiden. Und ich hoffe, ihr seid rechtzeitig zum Erntefest zurück.« Sie küsste auch Izzy auf die Wange. »Viel Glück, mein Schatz.«
»Danke, Mum.«
Talaith trat zurück, musterte die beiden noch einmal und sagte dann: »Ja, also … na gut.« Sie machte einen Bogen um Éibhear und sein Pferd und ging zur Tür.
Als ihre Mutter weg war, wandte Izzy sich zu Éibhear um und starrte ihn an.
Er lächelte. »Also, bist du dann fertig?«
Aidan gähnte und wünschte sich wieder einmal, zurück im Bett zu sein, wo er hingehörte. Also ehrlich, was er manchmal für Freunde tun musste … das war wahrscheinlich auch der Grund, warum er nicht viele davon hatte.
Er warf einen Blick zu Uther hinüber und beobachtete, wie der Drache in Menschengestalt die Nase an den Hals seines Pferdes drückte.
»Du kannst es nicht essen, Uther.«
»Ich weiß.«
»Dann hör auf, daran zu schnuppern.«
»Es ist nicht meine Schuld, wenn es lecker riecht.«
»Wir finden schon etwas zu essen für dich, sobald wir unterwegs sind.«
»Warum machen wir das noch mal?«, fragte Caswyn. Statt an seinem Pferd zu schnüffeln, hatte er ihm seine überkreuzten Arme auf den Rücken gelegt und seinen Kopf auf den Armen abgelegt. Ein paarmal war Aidan sicher, ihn schnarchen zu hören. Caswyn war einer der wenigen Drachen, die er kannte, die im Stehen schlafen konnten … und mit offenen Augen. Aye. Es war abschreckend.
»Weil Éibhear ein notgeiler Idiot ist«, antwortete Aidan auf die Frage seines Kameraden.
»Das dachte ich mir.«
Gerade kam die wunderschöne Lady Talaith aus dem Stall. Ihr Götter, sie war wirklich wunderschön. Wäre ihr Gefährte kein labiler Monarch gewesen, dessen Brüder sogar noch labiler waren, hätte Aidan zumindest seine Flügelspanne zur Schau gestellt. Er war immer der Meinung gewesen, an einem Golddrachen mit ausgebreiteten Schwingen im frühen Morgenlicht sei etwas Besonderes, womit er jede Frau rumkriegte. Aber er hatte von Éibhear und seiner eigenen Sippe – als er noch gezwungen gewesen war, mit ihnen zu sprechen – genug Geschichten über den Wahnsinn der Gwalchmai fab Gwyar und der Cadwaladrs gehört, um einzusehen, dass es Frauen gab, die das Risiko einfach nicht wert waren.
Aber wenn es eine gab, die möglicherweise das Risiko doch wert war, dann …
Als sie an ihnen vorbeikam, sah Aidan die Sorge einer Mutter auf diesem schönen Gesicht und hatte das Bedürfnis, sie zu beruhigen. »Wir werden uns sehr gut um deine Tochter kümmern, Mylady Talaith.«
Sie blieb stehen, schaute jeden einzelnen der Mì-runach an, grinste und sagte zu Aidan: »Wenn meine
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