Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
unterbrach ihn Brannie verzweifelt. »Um der Liebe aller Götter aller Welten willen, sei bitte still!«
»Ich wollte es ihr nur leichter machen!«
»Gibt es Bier?«, fragte Izzy Éibhear.
»Massenhaft Bier.«
Sie lenkte ihr Pferd um ihn herum. »Den Göttern sei Dank, immerhin etwas«, murmelte sie, dann gab sie ihrem Pferd die Sporen und lenkte es weg von der Straße und auf die Salzminen zu.
Nachdem sie ihre Pferde in einer Stadt nicht weit von den Salzminen eingestellt hatten – um die Sicherheit der Pferde willen –, kam die Reisegruppe an dem Hauptberg an, von dem man das ganze Grenzgebiet zwischen den Südländern und den Wüstenländern überblicken konnte.
Izzy war bis zum Eingang auf Brannie geritten, stieg aber ab, nachdem sie gelandet waren. Ohne auf die anderen zu warten, steuerte sie auf die Höhlen zu.
»Izzy«, rief Éibhear ihr nach. »Warte!«
Aber Izzy wollte nicht warten. Wenn sie nicht sofort das Ziel irgendeines aufdringlichen Drachen werden wollte, durfte sie von Anfang an keine Angst zeigen. Und auf Brannies Rücken oder neben Éibhear anzukommen, hätte sicher dazu geführt, dass keiner der Soldaten sie ernst nahm.
Izzy betrat die große Höhle. Es war, das musste sie zugeben, ein bisschen überwältigend, zwischen all diesen Drachen zu sein, die weder Familie noch Freunde waren. Sie hatte sich nie zuvor wie eine winzige Frau gefühlt … bis jetzt.
Mit der Hand am Schwert stand Izzy in der Mitte der Höhle. Nach einer Weile hob einer der Drachen den Kopf und schnüffelte. Er schaute sich in der Höhle um, bis sein Blick auf sie fiel.
»Wer bist du?«, fragte er.
»Iseabail die Gefährliche«, sagte sie so laut, dass alle es hören konnten. »Generalin der achten, vierzehnten und sechsundzwanzigsten Legion von Annwyl der Blutrünstigen.«
Der Drache musterte sie eine ganze Weile, bis er schließlich nickte und sagte: »Nett, dich kennenzulernen, Mädchen. Sag Bescheid, wenn du etwas brauchst.«
»Danke«, antwortete sie leicht enttäuscht. Sie hatte mehr Reaktion erwartet. Irgendetwas. Kamen hier ständig Menschen in die Höhlen der Drachen gewandert?
»Izzy?«
Sie blickte auf und zwang sich zu einem Lächeln. »Fal. Hallo.«
Brannies und Celyns älterer Bruder Fal. Auch wenn Izzy ihn als Familienmitglied betrachtete wie alle Cadwaladres, mochte sie ihn nicht sehr.
»Was tust du denn hier?« Er grinste. »Wolltest mich wohl wiedersehen, was?«
Genau deshalb mochte Izzy ihn nicht besonders. Seit er herausgefunden hatte, dass Izzy und Celyn zusammen gewesen waren, versuchte er, den Weg zwischen ihre Beine zu finden. Er war nicht unattraktiv. Im Gegenteil. Aber er war auch ein nervtötender Idiot. Kein charmanter Idiot wie Gwenvael.
»Ich bin mit …«
»Brannie?«, fragte Fal mit einem Blick hinter Izzy. Er lächelte, doch das Lächeln verblasste sofort wieder, und die Betriebsamkeit um Izzy herum hörte mit einem Mal auf. Sie drehte sich um, besorgt, was sie vorfinden würde … aber es waren nur Brannie, Éibhear, Aidan, Uther und Caswyn.
Gähnend stapfte Brannie zu Fal und Izzy nach vorn.
»Fal.« Sie nickte ihrem Bruder zu. »Du bist fett geworden.«
Izzy schnappte nach Luft. »Brannie!«
»Ist er doch. Drachen können auch fett werden, weißt du, Iz? Die Cadwaladrs haben nur beschlossen, es nicht zu tun.« Sie warf ihrem Bruder einen strengen Blick zu. »Oder sollte ich sagen, die meisten Cadwaladrs tun es nicht?«
Fal packte seine Schwester an der Vorderklaue. »Ich muss mit dir reden.«
»Was? Brauchst du ein paar Diättipps – hey!«
Izzy schaute Fal nach, als der seine Schwester davonschleppte; dann bemerkte sie, dass alle Éibhear und die anderen anstarrten. Ein paar beugten sich zu ihren Kameraden hinüber und flüsterten ziemlich laut: »Mì-runach.« Im Unterton hörte sie Ekel und Furcht. Ein Unterton, der ihr nicht besonders gefiel.
Schließlich gehörten sie zur selben Armee, beschützten alle die Drachenkönigin und ihre Untertanen. Was machte es schon, wenn die Mì-runach das auf eine etwas andere Art taten?
»He!«, rief Izzy aus, wie sie es bei ihren eigenen Soldaten auch tat. »Habt ihr Haufen nichts zu arbeiten? Jetzt sofort?«
»Und wer zum Henker bist du?«, wollte irgendein Emporkömmling wissen.
»Ich bin Iseabail die Gefährliche«, rief sie zu dem unhöflichen Mistkerl hinauf. »Tochter von Talaith und Briec dem Mächtigen. Generalin der achten, vierzehnten und sechsundzwanzigsten Legion von Annwyl der Blutrünstigen.« Sie warf den
Weitere Kostenlose Bücher