Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
dein Treffen mit ihr, nicht wahr?«
»Ich will das Beste für meine Schwester. Aber hier geht es um ihre Zukunft, und wenn ich es falsch anpacke …«
»Deshalb werde ich das alles gemeinsam mit dir durchstehen. Sie ist deine Schwester, aber auch meine Nichte. Ich werde nicht zulassen, dass sie unter jemandem trainiert, der der Aufgabe nicht gewachsen ist. Und wenn wir außerdem noch herausfinden können, ob sich Vateria wegen meiner Mutter in den Wüstenländern aufhält, umso besser. Wir werden in ein paar Wochen mehr schaffen als die meisten meiner Sippe in ein paar Tausend Jahren.«
»Weißt du, ich habe Vateria gesehen. Ich weiß, was sie ihrer Cousine angetan hat. Warum Oma sie nicht einfach loswird, geht über meinen Verstand.«
»Wir können auf keinen Fall gebrauchen, dass andere Drachenkönigreiche glauben, wir seien hier, um einen Auftragsmord auszuführen.«
»Also schickt sie die Mì-runach? Das hältst du für einen guten Plan?«
»Die Mì-runach haben auch schon Aufklärungseinsätze durchgeführt. Darin sind wir gut.«
»Das merke ich. Ihr vier seid … völlig unauffällig.«
»Du wirst schon sehen.« Er drehte sich wieder zu der Tür des Pubs um. »Und wenn wir es derweil schaffen, noch ein bisschen zu vögeln, was du vorhin angesprochen hast – dann wäre das auch in Ordnung für mich.«
»Oh, das war subtil«, beschwerte sie sich, während sie ihm folgte.
»Ich bin für meine Subtilität bekannt. Das war die andere Namensalternative für mich. Éibhear der Verächtliche oder Éibhear der Subtile.«
»Hattest du noch weitere Alternativen?«
»Aye. Da war Éibhear der Verabscheuungswürdige. Éibhear der Grobe. Und Éibhear die mörderische Ratte von einem Mistkerl, die in den hintersten Winkeln der Hölle brennen sollte.« In der Tür blieb er stehen und schaute auf Izzy hinab. »Ich glaube, das war mein Favorit.«
Kichernd drängte sie sich an ihm vorbei. »Das glaube ich sofort.«
26 Drei Tage lang ritten sie tief in den Süden. Es war keine einfache Reise, nicht im Entferntesten gemächlich. Abends, wenn sie sich einen Platz für die Nacht suchten, waren alle – bis auf diesen verdammten Hund, der anscheinend nie müde wurde – erschöpft und schlecht gelaunt, und mit jeder Meile, die sie hinter sich brachten, wurde es heißer und heißer. In den Dunklen Ebenen mochte es Herbst sein, aber je näher sie den Gebietsgrenzen zwischen den Südländern und den Wüsten kamen, desto mehr fühlte es sich nach Sommer an.
Doch gerade als Éibhear glaubte, er könne keine einzige weitere Meile mehr ertragen, ritt Brannie neben ihn. Er zügelte sein Pferd, und sie tat es ihm nach und zeigte nach rechts. »Weißt du, was da drüben ist?«, fragte sie.
»Nein.«
»Salzminen.«
Éibhear zuckte die Achseln. »Brauchst du Salz?«
Sie seufzte entnervt auf – das tat sie oft auf dieser Reise – und sagte: »Nein. Aber dort sind die Truppen der Königin stationiert. Das bedeutet frisches Fleisch, Bier, vielleicht ein Bett oder eine hübsche Höhle. Nur für eine Nacht.«
Das hörte sich wirklich gut an.
»Was ist los?«, fragte Izzy, als sie zu ihm aufschloss.
»Die Salzminen sind hier in der Nähe. Wir können bei den Soldaten meiner Mutter frisches Essen, etwas zu trinken und einen hübschen Platz zum Schlafen bekommen.«
Izzy schaute ihn einen Augenblick an; dann drehte sie sich zum Rest ihrer Reisegesellschaft um, der erwartungsvoll dreinblickte, bevor sie sich wieder zu ihm umdrehte.
»Du weißt schon, dass ich menschlich bin, oder?«
Ihre Frage überraschte ihn. »Das ist mir bewusst.«
»Und du willst, dass ich der einzige Mensch in einer ganzen Truppe von Drachen bin? Sind die Salzminen außerdem nicht eine Art Gefängnis für euresgleichen?«
»Ich bin mir sicher, es gibt Huren in den Salzminen«, schaltete sich Caswyn ein. Er schaute sich in der Umgebung um, die immer öder wurde, je weiter sie reisten.
Éibhear starrte ihn mit aufgerissenem Mund und weit offenen Augen an und fragte sich, was zur Hölle der Drache sich dabei dachte.
Als Caswyn sich wieder zu ihnen umwandte – und merkte, dass sie ihn alle anstarrten –, präzisierte er: »Nicht, dass du eine Hure wärst. Nur haben Drachen normalerweise Huren um sich, und die sind normalerweise menschlich. Du müsstest dich also eigentlich ganz wohlfühlen.«
Als die Münder der anderen daraufhin noch ein bisschen weiter offen standen, seufzte Caswyn und sagte: »Also, ich will damit sagen …«
»Bitte sei still«,
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