Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
sehen als eine Gruppe von Ogern, die mit ihren Knüppeln auf etwas einprügelten. Dann folgte ein Schrei, und ein Schild tauchte aus der Mitte dieser Oger auf und drängte sie zurück. Und inmitten all dieser grünen Haut stand sie auf. Aufrecht und stolz. Nicht mehr das junge Mädchen, das er vor so vielen Jahren kennengelernt hatte, auch nicht die junge Soldatin, die er zurückgelassen hatte.
Jetzt war sie etwas anderes. Narbenübersät, zerschrammt und blutverschmiert drückte sie ihr Langschild nach vorn und warf damit noch ein paar mehr Oger um, die ihr im Weg waren. Von links griff ein Oger an. Izzy hob den Arm und fing den Knüppel ab. Knurrend entriss sie dem Oger seine Waffe, wandte sich zu ihm um und trat ihn in den Leib. Der Schild wurde ihr entrissen, doch so hatte sie nur die Hände frei, um den Knüppel mit beiden Händen zu packen. Sie schwang ihn und warf einen Oger um; dann hob sie den Knüppel an und drehte ihn, sodass der spitzenbewehrte Kopf der Waffe auf das Gesicht des Ogers niederging.
Mit einem Schrei riss sie den Knüppel aus seinem Schädel und wandte sich einem weiteren Angreifer zu. Da sah Caswyn Éibhear an. »Ja. Aidan hat recht. Das muss sie sein.«
Iseabail, Tochter von Talaith und Briec, menschliche Prinzessin des Hauses Gwalchmai fab Gwyar durch Heirat und Generalin der achten, vierzehnten und sechsundzwanzigsten Legion von Annwyl der Blutrünstigen, Königin der Insel Garbhán und der Dunklen Ebenen, duckte sich unter einem Steinbeil hindurch, das nach ihrem Kopf zielte, und schwang die Keule in ihren Händen zwischen den Beinen des Ogers nach oben, der versuchte, sie zu töten.
Er quiekte und sank auf die Knie. Izzy riss die spitzenbewehrte Keule mit einer Drehung aus dem Körper des Ogers, dann ließ sie sie auf seinen Kopf niedersausen, der sich jetzt eher auf ihrer Höhe befand.
Schon seit zwei Monaten war es ein blutiger, unschöner Kampf, doch Izzy hoffte auf ein baldiges Ende, denn sie glaubte, dass sie jetzt die Chance hatte, den Anführer der Oger zu erwischen. Wenn er erst tot war, würde der Rest der Armee zerfallen.
Sie erledigte den nächsten Oger, duckte sich unter einem weiteren Steinbeil weg und zerschmetterte mit einem wohlplatzierten Tritt eine Kniescheibe – alles in der Hoffnung, den verdammten Anführer der Oger zu finden.
»Iz!«
Izzy hörte den Warnschrei ihrer Drachencousine und konnte rechtzeitig dem Oger ausweichen, der sie von hinten angriff, doch die Klinge seines Steinbeils streifte ihren Arm. Die Wunde begann fast sofort zu bluten, und sie wusste, sie würde genäht werden müssen. Doch sie weigerte sich, jetzt weiter darüber nachzudenken. Nicht jetzt, wo sie den Oger-Anführer endlich in Sichtweite hatte. Sie sah ihn in ungefähr zehn Metern Entfernung. So nah.
Izzy wirbelte herum, schwang die Keule und hieb sie dem nächsten Mistkerl in den Hals, der versuchte, davonzulaufen. Er fiel mit dem Gesicht voraus hin, und Izzy zog ihr Schwert und rammte es ihm in den Hinterkopf.
»Izzy.«
Sie hörte wieder ihren Namen, diesmal von einer ganz anderen Stimme als der ihrer Cousine Branwen, doch sie musste es ignorieren, denn sie wurde schon wieder angegriffen. Ihr Götter, hörte der Strom dieser Oger denn nie auf?
Sie wehrte die Steinkeule, die auf ihr Gesicht zielte, mit der Keule ab, die sie selbst noch in der Linken hielt, und schlitzte mit dem Schwert in der Rechten dem Oger die Schlagadern an den Innenseiten der Schenkel auf. Dann wirbelte sie herum, hieb mit dem Schwert zu, schnitt eine Kehle durch, wirbelte wieder herum und holte aus, doch ihre Klinge wurde von einer unanständig großen Streitaxt gestoppt. Sie wusste, diese Waffe gehörte keinem Oger. Diese benutzten nur Waffen aus Stein, die oft grob behauen waren – wenn auch tödlich. Dies hier war eine gut gemachte Waffe, die ein echter Schmied hergestellt hatte.
Also konzentrierte sich Izzy mit der Keule auf die Knie ihres Gegners. Der schwere Stein traf, und aus dem schweren Fellumhang, der Gesicht und Körper des Axtschwingers verdeckte, drang ein wütendes Knurren.
»Izzy! Hör auf!«
Sie ignorierte den Befehl und schwang erneut das Schwert. Eine große, behandschuhte Hand wurde ausgestreckt und schob sie zurück.
»Götterverdammt, Izzy! Ich bin’s!« Er riss sich die Kapuze vom Kopf, dass sein schönes Gesicht und die dunkelblauen Haare zum Vorschein kamen. Einige waren mit Lederstreifen, Federn und kleinen Tierknochen zu Zöpfen geflochten. »Éibhear!«
»Ja«,
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