Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
Tonnen?«
Sie zuckte die Achseln, amüsiert von seiner üblichen Empörung und Verärgerung. Während sie nach einer Karaffe mit frischem Wasser griff, fügte sie hinzu: »Er ist mit Macsen losgezogen.«
»Du lässt unser Pferd mit diesem gemeinen, widerwärtigen Biest losziehen? Allein? «
»Du sprichst von meinem Hund.«
»Ich weiß nicht, was das Ding ist, aber so einen Hund habe ich bestimmt noch nie gesehen.« Sam musterte sie und verzog das Gesicht. »Für jemanden, der so gut im Kämpfen ist, wirst du ganz schön oft getroffen.«
»Du weißt, ich könnte dich wegen Insubordination auspeitschen lassen und weil du ein echter Trottel bist.«
»Ach ja? Und durch wen willst du mich ersetzen?«
»Na ja …«
»Das dachte ich mir.« Er schnallte die Lederriemen los, die ihren Stahl-Brustpanzer hielten. »Du brauchst einen neuen, bevor du in die Schlacht zurückkehrst.«
»Na ja …«
»Ich kümmere mich darum. Marcus weigert sich immer noch, mit dir zu tun zu haben.«
»Für einen bulligen Schmied ist er furchtbar sensibel.«
Mit einem Seufzen fügte Sam hinzu: »Und jemand wird deinen Arm nähen müssen. Ich hole die Heilerin.« Er ging zum Ausgang, blieb aber vorher stehen und warf Izzy einen finsteren Blick zu. »Rühr dich nicht, bis ich zurück bin!«
Natürlich begann Izzy zu tanzen, kaum dass er ihr den Rücken zukehrte, hörte aber auf, als er sie über die Schulter anschaute.
Sie konnte erkennen, wie er versuchte, sich das Lachen zu verbeißen, und zwinkerte ihm zu, bevor er vollends hinausging, um ihr eine frische Rüstung zu besorgen.
Izzy dehnte die müden Schultern, goss sich erst einen Becher Wasser zum Trinken ein, dann einen weiteren, um ihn über ihren blutenden Arm zu gießen. Es tat weh, und sie machte sich langsam Sorgen wegen des Blutverlusts, beschloss dann aber, sich lieber einen Becher Bier einzuschenken. Vielleicht würde es der Wunde beim Heilen helfen.
Mit dem Bier in der Hand ging sie auf ihren Lieblingssessel zu. In Gedanken war sie schon bei ihren nächsten Schachzügen, um die Oger dieser Region zu vernichten, während sie gleichzeitig versuchte, das Bild eines großen, blauen, idiotischen Drachens, der flach auf dem Rücken lag und götterverdammt noch mal zum Anbeißen aussah, aus ihrem Kopf zu verbannen.
Dieser Mistkerl. Was wollte er überhaupt hier? Tauchte nach zehn Jahren plötzlich wieder auf. In ihrem Leben. Wie verdammt ärgerlich!
Sie drehte sich um und wollte sich gerade auf ihren Sessel fallen lassen, als ihr plötzlich bewusst wurde, dass sie sich nicht mehr in ihrem Zelt befand. Sie konnte sich natürlich irren, aber sie war sich relativ sicher, dass sie nicht mehr in ihrer Welt war, sondern im schönsten Tal, das sie je gesehen hatte. Und sie war nicht allein.
»Hallo, kleine Izzy.«
Langsam drehte sich Izzy um. Hinter ihr stand ein Gott. Ein Drachengott, um genau zu sein. Mit schwarzen Schuppen, zwölf Hörnern auf dem riesigen Kopf und langen schwarzen Haaren, durchzogen von Strähnen in allen Farben des Drachenpantheons. Sie wünschte, sie könnte sagen, es sei ein hässlicher Dämon aus der Unterwelt, doch er war – wie immer – schön.
»Dein Arm«, bemerkte er und zeigte mit einer Kralle auf ihre Wunde. »Du verlierst viel Blut.« Als sie nichts erwiderte, strich er mit der Kralle ihren Arm herab, und sie wusste sofort, dass er sie geheilt hatte.
»Besser?«, fragte er. Als sie auch darauf nicht antwortete: »Izzy? Hast du mir nichts zu sagen?«
Hatte sie ihm etwas zu sagen? Na ja, wenn er schon fragte …
»Wo ist sie?«, fragte Éibhear seine Cousine, und als Antwort verschränkte Branwen die Arme vor der Brust, schürzte die Lippen und schnaubte.
»Ich will eine Antwort, Cousine.«
»Und ich will einen längeren Schwanz, aber wir bekommen nicht immer, was wir wollen, oder?«
Éibhears Augen wurden schmal. Seine Cousine hatte vor drei Jahren die Prüfung bestanden, was sie offiziell zu einer Elite-Drachenkriegerin machte. Und seitdem war sie anscheinend zu einer ziemlich hochnäsigen Kuh geworden.
»Vielleicht willst du ja, dass ich und meine Kameraden dein Menschenlager auseinandernehmen, bis wir sie gefunden haben?«, fragte Éibhear. »Denn das werde ich tun, das weißt du.«
»Deine Kameraden«, schnaubte sie. »Die Mì-runach.«
»Dieser Tonfall scheint mir unangebracht«, scherzte Aidan.
»Halt die Klappe, Blaublüter!«
»Éibhear ist auch ein Blaublüter!«
»Er gehört zur Familie, deshalb übersehe ich diesen Makel bei
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