Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
ihm.«
»Aber ich bin keiner.« Sie alle schauten zu Uther hinüber, und er zuckte die Achseln. »Na ja … bin ich ja wirklich nicht.«
Brannie seufzte und konzentrierte sich wieder auf Éibhear. »Was willst du hier, Éibhear?«
»Das bespreche ich mit Izzy.«
Brannie schürzte wieder die Lippen und tippte mit einem Fuß auf den Boden. Da er wusste, wie stur die Frauen seiner Familie sein konnten, schnappte sich Éibhear einen der menschlichen Soldaten an der Kehle, ignorierte den panischen Schrei des Mannes und hielt ihn seiner Cousine vors Gesicht.
Sie schnaubte. »Wenn Izzy dich sehen wollte …«
Éibhear verstärkte seinen Griff, und der Soldat begann zu strampeln und versuchte, Éibhears Finger von seiner Kehle zu lösen.
Angewidert knurrte Brannie: »Du bist so ein gemeiner Mistkerl geworden.«
»Izzy. Sofort. Bring mich zu ihr.«
»Lass ihn erst runter.«
Éibhear schleuderte den Soldaten weg und machte seiner Cousine ein Zeichen, sich in Bewegung zu setzen. Sie tat es, aber nicht, ohne vorher über die Schulter zu werfen: »Du bist genau wie dein Vater geworden!«
Er starrte ihr nach. »Also, das war jetzt richtig gemein!«
»Und dann«, sprach Izzy weiter, während sie vor dem Gott auf und ab ging, »hast du nicht nur Annwyl gegen ihren Willen geschwängert, sondern sie auch noch im Stich gelassen, als sie dich am meisten brauchte!«
Inzwischen hatte sich Rhydderch Hael auf den Rücken gelegt, den Blick in den Himmel gerichtet, und verärgerte Seufzer hallten durch die Welt, in die er sie gezerrt hatte.
»Ich meine, wer tut so etwas?«, fragte sie. »Und dann hattest du vor, Annwyl eher die Zwillinge wegzunehmen, als sie von den Toten zurückzuholen, was du sehr wohl gekonnt hättest, das wissen wir beide, aber dann hast du meine süße Tante Dagmar und die Kinder in eine Grube mit Minotauren geworfen, nur weil sie dich geärgert hat!«
»Weißt du, Izzy, mein Gedächtnis ist exzellent. Ich erinnere mich an alles …«
Anklagend richtete sie einen Finger auf ihn. »Du wolltest, dass ich rede … also rede ich!« Sie begann wieder auf und ab zu gehen und fuhr fort: »Und dann …«
Éibhear folgte Brannie in ein Zelt, doch als er einen Blick in die Runde geworfen hatte, hob er die Arme. »Wo bei den Höllen ist sie?«
»Ich weiß nicht.«
Er legte den Kopf schief, und sie streckte ihm beschwichtigend die Hände entgegen. »Ich finde sie. Ich finde sie.« Sie drängte sich an ihm vorbei. »Gemein!«, blaffte sie, bevor sie hinausging.
Mit einem verärgerten Seufzen ging Éibhear in dem Zelt herum. Es schien, als sei Izzy immer noch eine unordentliche Frau. Sie hatte überall Waffen herumliegen. Und alle Arten davon. Sie besaß nicht nur eine Streitaxt, sondern Streitäxte all der verschiedenen Armeen, gegen die sie gekämpft hatte. Plus eine Sammlung lange Schwerter, kurze Schwerter, krumme Schwerter, gezackte Schwerter … die Frau mochte Schwerter. Blutverschmierte Kleider lagen herum und eine Menge Sendschreiben ihrer Königin und anderer Generäle aus Annwyls Armee. Doch es gab nur ein Buch, auf dem Boden, direkt neben dem Kopfende des Bettes. Es war die Geschichte des ersten Krieges gegen die Eisendrachen im Westen, angeführt von Éibhears königlichem Großvater.
Éibhear kauerte sich nieder, schlug das Buch auf und las die Widmung.
Für Izzy. Ich dachte mir, du würdest gern lesen, wie alles begann. Danke für alles. Du wirst immer meine Loyalität besitzen und ich immer die Erinnerung an dich, wie du einen kopfleckenden Wolf herausforderst. ~ Gaius
Gaius? Gaius, der Rebellenkönig aus dem Westen? Éibhear erinnerte sich, dem Rebellenkönig kurz vorgestellt worden zu sein, ein paar Stunden, nachdem er den Mistkerl von Onkel des Rebellenkönigs, Oberlord Thracius, getötet hatte. Doch damals war Éibhear so voller Wut und Schmerz über den Verlust seines Freundes Austell des Roten gewesen, dass er nicht sicher war, ob er den Drachen erkannt hätte, wenn er auf dem Marktplatz über ihn gestolpert wäre.
Was aber viel wichtiger war: Warum schickte der Rebellenkönig Izzy Bücher? Vor allem, wo Izzy doch so gut wie nie las? Und nicht einfach Bücher, sondern Bücher mit ziemlich herzlichen und merkwürdig bizarren Widmungen!
Kopfleckender Wolf?
Éibhear hörte Schritte näher kommen, erkannte aber am Geräusch, dass es weder Izzy noch seine Cousine waren. Die Zeltklappe wurde zurückgeschlagen, und ein Mensch kam herein.
»Izzy, wir müssen über …« Seine Worte verhallten,
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