Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
sie aufwachte.
»Hallo.«
Sie grunzte ihn an und setzte sich auf.
»Hast du gut geschlafen?«
»Einigermaßen.« Sie holte eine Feldflasche aus ihrer Reisetasche. Während sie trank, rannte der idiotische Hund davon, um sich zu erleichtern.
»Izzy, wenn dir ein weiterer langer Nachtflug nichts ausmacht, glaube ich, wir sollten …«
Der Hund knurrte, und Izzy hob die Hand, um Éibhear das Wort abzuschneiden. Noch seltsamer: Der Hund kam rückwärts zu ihnen zurück, mit gefletschten Zähnen und gesträubten Nackenhaaren. Das war nicht seine übliche Reaktion auf einen hungrigen Vogel, der ihnen zu nahe kam. Es ging um etwas anderes.
Da er wusste, dass Izzy den Hund besser verstand als er, schaute Éibhear sie an.
»Nimm deine menschliche Gestalt an«, sagte sie leise.
»Dreh den Kopf weg!«, befahl er, um sie vor den Flammen zu schützen, die bei seiner Verwandlung entstanden. Als er fertig war, nahm er eine Hose, ein Baumwollhemd und Stiefel aus seiner Reisetasche.
Éibhear hatte kaum die Stiefel angezogen, da stand Izzy schon auf, den Blick gerade nach vorn gerichtet. Als er sich ebenfalls aufgerichtet hatte, konnte er die Reiter sehen. Sie trugen eine leichte Rüstung, und ihre Pferde waren schlanker als die Südlandpferde. Und sie kamen direkt auf sie zu.
Izzy stellte sich vor ihn. »Pass auf Macsen auf.«
Glaubte sie wirklich, er würde eher den Hund beschützen als sie? Tatsächlich wusste sie vermutlich, dass er das nicht tun würde, weshalb sie es ihm ausdrücklich auftrug.
Die Reiter in der ersten Reihe zügelten ihre Pferde und blieben direkt vor ihnen stehen. Die anderen umrundeten sie. Éibhear fragte sich, wohin er und Izzy ihrer Meinung nach hier draußen mitten im Nichts fliehen sollten.
Einer der Anführer bellte ihnen etwas zu, aber weder Izzy noch Éibhear verstanden ihn, daher versuchte er es noch einmal, diesmal in der Sprache dieser Gegend.
»Wer seid ihr? Sprecht!«
»Ich heiße Iseabail. Das ist mein Reisegefährte Éibhear.«
»Aus welcher Provinz kommt ihr? Wer ist euer Volk?«
»Ich bin nicht von hier.«
Die Soldaten musterten sie von oben bis unten. »Nicht?«, fragte der Anführer.
»Nein.«
»Was wollt ihr hier?«
»Wir sind auf dem Weg nach Sefu. Ich muss die Nolwenns treffen.«
»Du?« Die Männer lachten.
»Na ja, dorthin wollen wir. Wenn ihr also einfach …«
»Du bist sehr gut bewaffnet«, bemerkte ein anderer Soldat.
»Nur zur Sicherheit.«
»Und er?«, fragte der Anführer und zeigte auf Éibhear.
»Mein Beschützer. Ein stummer Einfaltspinsel, aber er ist gut darin, Dinge mit dem Kopf zu zerstören.«
Unverschämte Kuh!
Der Anführer musterte sie wieder, und Éibhear wusste sofort, dass dem Mann nicht gefiel, was er sah. Wahrscheinlich war das auch eine gute Entscheidung, denn sie logen ja wirklich.
»Wir begleiten euch nach Sefu.«
»Das ist nicht nötig.«
»Es ist auch eher unseretwegen.«
»Mit anderen Worten: Wir haben keine Wahl.«
Der Anführer feixte. »Eigentlich nicht.«
Izzy schaute über die Gitterstäbe der Zellentür hinweg, hinter der sie eingeschlossen war. »Das lief gut.«
Sie hörte ein Schnarchen und wusste, dass es ihr Hund war. Der Bastard konnte einfach alles verschlafen. Sie wandte sich Éibhear zu. »Findest du nicht?«
Er deutete kopfschüttelnd auf seinen Mund.
Izzy verdrehte die Augen. »Du nimmst alles so verdammt persönlich! Das war nur ein Witz!«
»Ha«, sagte er. »Ha ha.«
»Es war die Stelle mit dem Einfaltspinsel, oder?«
»Was glaubst du wohl?«
»Die Leute hier sind sehr paranoid«, bemerkte Izzy, die jetzt wieder auf die Gitterstäbe schaute. »Du bist ein furchterregender Anblick, aber es kommt mir ein bisschen unverhältnismäßig vor, dass uns allein dein erschreckendes Auftreten in eine Zelle bringt.«
»Hast du es bemerkt, als wir herkamen? Die Stadttore mussten für sie geöffnet werden. Ich hatte immer gehört, Sefu sei eine offene Stadt, in der Besucher kommen und gehen können, wie es ihnen gefällt.«
»Meinst du, sie bereiten sich auf einen Krieg vor?«
»Ich weiß nicht. Vielleicht. Oder vielleicht liegt es an den Unruhen unter den Menschen, von denen die Kommandanten in den Salzminen die ganze Zeit gesprochen haben.«
»Es könnte eine Menge Gründe haben, aber ich weiß nicht recht, ob das im Moment von Bedeutung ist. Ich finde, wir haben größere Probleme.« Izzy wandte sich wieder Éibhear zu und deutete auf die Wand hinter ihm. »Na dann … an die Arbeit!«
Éibhear
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