Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)
nur anschaut … wird es Tote geben. Tod, Tod, und nochmals Tod. Alles durch die Krallen eines wundervollen, aber furchtbar arroganten silbernen Drachen, der seine beiden perfekten, perfekten Töchter anbetet.«
Das Lächeln ihrer Schwester kehrte zurück, doch Izzy dachte unwillkürlich, dass auch etwas Erleichterung darin lag. Als hätte sie gedacht, Izzy meinte etwas anderes.
»Ihr Götter, ich wünschte, er würde das nicht immer sagen. Es klingt furchtbar!«
»Mir gefällt es, dass er mich für perfekt hält. Trotz des fragwürdigen Stammbaums meiner hysterischen Mutter.«
Rhi seufzte kopfschüttelnd. »Ich weiß wirklich nicht, warum sie ihn immer noch nicht umgebracht hat.« Sie blinzelte und schlug sich die Hand vor den Mund. »Ich kann nicht fassen, dass ich so etwas Schreckliches über Mum und Dad gesagt habe!«
Izzy schaute ihre Schwester an. »Was glaubst du, zu welcher Familie du gehörst?«
Éibhear fand Fearghus und Briec in der Kommandozentrale. Mit Gwenvaels Kopf drückte er die Tür auf, trat ein und warf Gwenvael neben den großen Holztisch, an dem die beiden saßen.
Fearghus und Briec blickten auf den stöhnenden Gwenvael hinab, dann setzten sie ihr Gespräch fort, als wären sie immer noch allein.
»Wir müssen uns überlegen, wie wir vorgehen«, sagte Briec. »So kann es nicht weitergehen. Ich habe das Gefühl, da braut sich etwas zusammen.«
»Mutter hat vorgeschlagen …«
»Nein.« Briec schaute Fearghus scharf an. »Absolut nicht. Rhi liebt Mutter, und ich lasse nicht zu, dass sie sich in eine kleine Rhiannon verwandelt.«
»Dann hättest du sie vielleicht nicht nach ihr benennen sollen.«
Briec knurrte. »Ich habe meine Tochter nicht nach Mutter benannt!«
Éibhear trat näher an den Tisch heran. »He!«
Die zwei Männer hörten auf, sich anzuschnauzen und drehten die Köpfe langsam zu Éibhear.
»Willst du etwas?«, fragte Briec.
»Hast du Knochen in den Haaren?«, fragte Fearghus.
Éibhear ignorierte Fearghus’ Frage und fragte zurück: »Habt ihr mir nicht etwas zu sagen?«
Briec dachte kurz nach, dann antwortete er: »Nein.«
»Was willst du hier?«, fragte Fearghus.
»Mein Kommandant fand, es sei Zeit, dass ich mal nach Hause komme und meine reizende Verwandtschaft besuche.«
Fearghus runzelte die Stirn. »Und wer soll das sein?«
Briec lachte, während Fearghus den Kopf schüttelte. »Nein. Ich meine, wer ist dein Kommandant?«
»Was spielt das für eine Rolle?«
»Ich will wissen, ob ich seiner Entscheidung trauen kann, dich hierher zurückzuschicken.«
»Seiner Entscheidung … was?« Éibhear ließ sich einen Augenblick Zeit, bevor er fragte: »Ihr habt mich wegschicken lassen?«
»Es war nur zu deinem Besten.«
»Aber hauptsächlich zu unserem Besten«, präzisierte Briec. »Du warst dabei, ein echter Trottel zu werden.«
»Und Mutter wäre sauer gewesen, wenn wir dich totgeschlagen hätten.«
»Also habt ihr mich zu den Mì-runach schicken lassen?«
»Das war Vaters Idee.«
»Wir haben die Salzminen vorgeschlagen«, erklärte Briec. »Aber Vater hatte Angst, dass die anderen Soldaten sich gegen dich wenden, weil du die ganze Zeit jammerst und keine Befehle annehmen kannst.«
»Dich zu den Mì-runach zu schicken«, wiederholte Fearghus, »war zu deinem Besten.«
Éibhear streifte seinen Fellumhang ab und warf ihn auf einen Stuhl in der Nähe.
»Ihr Götter«, keuchte Briec. »Der Mistkerl ist noch größer geworden.«
»Ich habe vor fünf Jahren aufgehört zu wachsen.«
»Nicht früh genug.«
»Sagt mir eines«, fuhr Éibhear fort, entschlossen, all das zu verstehen. »Mich wegzuschicken … das hatte nichts mit Izzy zu tun, oder?«
Gwenvael schaute vom Boden aus zu ihm auf. »Du hast zehn verdammte Jahre gebraucht, um das herauszufinden?«
Seine Brüder brachen in Gelächter aus, und Éibhear trat ganz nahe an den Tisch, an dem Fearghus und Briec saßen. Er hob die Fäuste und knallte sie auf die hundert Jahre alte, dicke Holzplatte. Sie brach in drei einzelne Stücke und polterte zu Boden.
Seine Brüder schauten sich das Chaos an, bis Fearghus sagte: » Du kannst Annwyl dann erzählen, dass du ihren Strategietisch kaputt gemacht hast.«
Izzy legte ihrer Schwester den Arm um die Schultern. »Sag mir: Was ist los?«
»Alles!«
Izzy schloss die Augen, damit ihre Schwester nicht sah, dass sie sie entnervt verdrehte. Ihr Götter, war sie mit sechzehn auch so theatralisch gewesen? Izzy bezweifelte es. So ernst, wie ihr Leben bis dahin
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