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Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition)

Titel: Dragon Fever: Roman (Dragon-Reihe, Band 6) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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gewesen war, wie hätte sie theatralisch sein können?
    Nachdem man sie ihrer Mutter direkt nach der Geburt weggenommen hatte, hatte Izzy Talaith erst mit sechzehn kennengelernt. In den Jahren vor diesem Treffen hatte Izzy das Land mit drei Soldaten bereist, die sie ihre Beschützer nannte. Männer, die ihr Leben und ihre Familien hinter sich gelassen hatten, nur um Izzy vor der Göttin Arzhela und deren Anhängern zu schützen.
    Jahrelang hatten diese Anhänger die Tatsache verschwiegen, dass sie Izzy verloren hatten, um weiterhin die Kontrolle über Talaith zu behalten. Es hatte auch funktioniert, bis Briec der Mächtige dahergekommen war und das Leben von Mutter und Tochter verändert hatte. Er hatte sich in Talaith verliebt, hatte sie zu seiner Gefährtin gemacht. Und von Anfang an hatte Briec Izzy wie seine eigene Tochter behandelt, ohne Frage, ohne Zweifel. Dem Mädchen, das seinen leiblichen Vater nie kennengelernt hatte, hatte Briecs bedingungslose Liebe sehr viel bedeutet.
    »Können wir ›alles‹ auf etwas Überschaubareres eingrenzen?«, fragte Izzy.
    Rhi ließ den Kopf hängen und wischte sich mit den Handrücken über die Wangen und Augen. »Was, wenn ich sie umgebracht hätte?«, flüsterte sie.
    »Wen umgebracht?«
    »Talwyn.«
    »Bei ihrem Holzkopf?«
    Rhi schüttelte Izzys Arm ab und ging ein paar Schritte, bevor sie sich wieder zu ihr umdrehte. »Ich mache keine Witze, Izzy.«
    Das tat sie wirklich nicht. Rhi war offensichtlich bestürzt, hatte die Finger verknotet und zitterte am ganzen Leib.
    »Aber du hast Talwyn nicht umgebracht. Ich habe sie gesehen, Schatz. Ihr geht es gut.«
    »Aber ich hätte können.«
    »Und ich hätte im Lauf der Jahre viele töten können, habe es aber nicht getan. Meistens.«
    »Das ist nicht dasselbe, Iz.«
    »Was ist anders?«
    »Ich habe es nicht unter Kontrolle.« Ihre Hände flatterten. »Das … das alles.«
    »Deine Magie?« Izzy trat näher. »Was wolltest du mit Talwyn und Talan tun?«
    »Ich wollte, dass sie nicht wieder anfangen zu kämpfen. Nicht schon wieder. Das eine Mal war Daddy vernünftig, und sie haben es ruiniert. Also wollte ich sie nur trennen. Nur ein paar Meter.«
    »Und sie sind weggeflogen.«
    »Talwyn hat das Schlimmste abbekommen, weil sie mich am meisten geärgert hatte … und sie war näher an einer offenen Tür.« Sie barg das Gesicht in den Händen, doch Izzy konnte ihre Worte dennoch klar genug hören. »Und wenn es jemand anders als Talan und Talwyn gewesen wäre, wären diejenigen jetzt wahrscheinlich tot. Mit zerschmetterten Gehirnen …«
    Jetzt begann das Geschluchze wieder, und Izzy ging zu ihrer Schwester und nahm sie in die Arme. »Schon gut, Liebes. Ich bin da. Ich bin zu Hause. Wir schaffen das gemeinsam.«
    Und ihre Schwester klammerte sich so fest an sie, dass Izzy wusste, sie schuldete diesem blauen Mistkerl etwas dafür, dass er darauf bestanden hatte, dass sie zurückkam.
    Verdammt .
    Talaith war in ein nahe gelegenes Dorf gegangen, um nach einer Frau zu sehen, die bald gebären würde. Alles lief gut, aber es war das erste Kind der Frau, und sie war verständlicherweise nervös. Außerdem wollte Talaith, dass Vater und Tochter diese kleinen Probleme unter sich ausmachten. Briec musste lernen, Rhi zuzuhören, und Rhi musste lernen, ohne Tränen und Füßestampfen für sich selbst einzustehen. Talaith stammte zwar nicht aus einem Adelsgeschlecht, ihre Tochter aber schon, und das merkte man deutlich. Wenn sie es nicht lernte, mit ihrem Vater fertigzuwerden, dann wussten nur die Götter, wie sie mit irgendwem sonst zurechtkommen sollte.
    Talaith stieg von ihrer Stute und nickte ihren bewaffneten Wachen zu. »Wir kehren morgen ins Dorf zurück. Irgendwann nach der ersten Mahlzeit. Wir sehen uns dann.«
    »Wie du wünschst, Mylady«, sagte der ältere Wächter. Er nahm Talaith die Zügel ab und ging mit seinen Kameraden auf die Ställe zu.
    Briec hatte darauf bestanden, dass Talaith Leibwachen hatte, wenn sie »unbedingt im ganzen Land herumziehen und anderen helfen musste, zukünftige Snacks auf Beinen für meinesgleichen zu gebären«. Talaith hätte es anders ausgedrückt, aber sie hatte durchaus gelacht.
    Sie stieg die Stufen zum Bankettsaal hinauf und hoffte, dort nicht erneut Vater und Tochter in einem laustarken Streit vorzufinden. Das machte ihr immer solche Kopfschmerzen. Als Talaith durch die große Doppeltür ging, blieb sie stehen und schaute die Zwillinge an. Morfyd war damit beschäftigt, eine Schnittwunde an

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