Dragon Fire
versuchte
eindeutig täglich, ihn in den Suff zu treiben, bis er nicht mehr wusste, wer er
war, oder?
»Das ist so etwas wie
›Geteiltes Leid ist halbes Leid‹«, erklärte sie. »Wir haben etwas Lustiges zu
tun, während wir einen Krieg verhindern, der unseren gesamten Kontinent
verwüsten könnte.«
»Mhm.«
» Und «, fuhr sie noch breiter lächelnd fort, »alle werden
entsetzt sein, dass ich bereit bin, so tief zu sinken, tatsächlich mit einem
barbarischen Blitzespucker ins Bett zu gehen. Eine eindeutige
Win-win-Situation, meinst du nicht?«
»Inwiefern soll das
eine Win-win-Situation sein?«
»Sie werden alle
annehmen, dass ich es mache, um meine Mutter zu ärgern, ohne zu wissen, dass
meine Mutter sich einen Minotaurendreck darum schert, und das wird die Verräter
eher früher als später aus ihren Löchern locken. Siehst du? Es ist einfach
genial.«
Ragnar begann sich mit
einer Hand die Schläfen zu reiben. »Versuchen wir es noch einmal. Willst du mit mir zusammen sein?«
»Du meinst, dich
tatsächlich vögeln?«
Ale.
Er brauchte jetzt ganz
dringend ein Ale. »Klar, warum nicht?«
Keita lehnte sich
zurück und musterte ihn. »Aye. Ich glaube, ich hätte Spaß daran, dich zu
vögeln.« Ihre Augen wurden schmal. »Stimmt etwas nicht mit deiner Brust?«
Ragnar knallte die Hand auf den Boden, und Keita lehnte sich weiter zurück. »Du
hast doch keinen Schuppenpilz, oder?«
»Ich habe keinen Schuppenpilz! Wenn du die Wahrheit
wissen willst – das ist deine Schuld!«
»Meine Schuld?«
»Du hast mich
niedergestochen, und dieses verdammte Ding heilt seit zwei Jahren nicht. Hast
du ein Gift an deinem Schwanz benutzt?«
»Natürlich habe ich …«
Keita unterbrach sich plötzlich und schlug die Hand vor den Mund.
»Du hast, oder?« , brüllte Ragnar. »Du hast mich verdammt noch mal
vergiftet!«
»Es hätte nicht so
lange anhalten sollen«, brachte sie heraus und gab sich keine besondere Mühe,
ihr Lachen zu unterdrücken. »Ich habe ihn nur an einer Justig-Pflanze gerieben,
bevor ich dich …«
»Bevor du mich
angegriffen hast?«
»Wenn du es so
ausdrücken willst. Aber das Jucken hätte schon vor Ewigkeiten aufhören sollen.«
»Tja, das hat es
nicht. Verdammt, Keita! Ich dachte, ich würde meinen beschissenen Verstand
verlieren!«
»Es tut mir leid.«
»Den Teufel tut es.«
»Nein. Ehrlich. Es tut
mir wirklich leid.«
Ragnar schüttelte den
Kopf. »Vielleicht sollten wir später darüber reden.«
»Nein, nein.« Keita
kroch auf seinen Schoß, sah ihn an und drückte ihre Hand auf seine Narbe. Es
war ein Hemd zwischen ihrer und seiner Haut, aber er spürte nur Keita. »Es tut
mir leid, und ich kann dir ein Gegenmittel besorgen.«
Er grunzte und wandte
den Blick ab.
»Sei jetzt nicht sauer
auf mich – wir kamen gerade so gut miteinander aus. Ausnahmsweise.«
Er sagte immer noch
nichts, und da fragte sie: »Hast du je als Mensch geküsst?«
Konnte sie auch nur
ein Mal beim Thema bleiben? Er konnte es nicht fassen.
»Ein oder zwei Mal.«
Das war ein Scherz
gewesen, aber sie zuckte ein kleines bisschen zusammen. Das genügte.
»Taugst du überhaupt
zu etwas?«
»Um genau zu sein …«
Sie hob die Hand und
schnitt ihm das Wort ab. »Schon gut. Es ist kein großes Problem.«
Sie rutschte auf
Ragnars Schoß herum, die Knie links und rechts von ihm. »Ich liebe es, als
Mensch zu küssen«, erklärte sie. »Und ich liebe es auch, als Mensch zu vögeln.
Ich hoffe, das ist kein Problem für dich.« Wieder antwortete er nicht; er
wusste einfach nicht, was er davon halten sollte. »Und das Wichtigste, woran du
denken musst, ist, mich nicht mit deiner Zunge zu ersticken.«
»Ich werde es mir
merken.« Er war sich sicher, dass er viel ruppiger hätte klingen können, wenn
er nicht ein klein wenig gekeucht hätte. Aber verdammt, unter diesem Kleid war
sie nackt. Das hatte er ganz vergessen.
»Gut.«
Keita schloss die
Lücke zwischen ihnen und presste ihren Mund auf seinen. Zuerst kleine Küsse,
nicht hastig oder zu kraftvoll. Es überraschte ihn, wie unschuldig sich diese
ersten Küsse anfühlten. Sie nahm sich seine angebliche »Unerfahrenheit« zu
Herzen und drängte ihn nicht, sondern machte einfach mit diesen kleinen Küssen
weiter, um sie dann langsam immer mehr in die Länge zu ziehen. Während jeder
Kuss an Intensität gewann, flammte dieses verdammte Jucken, das er ihr zu verdanken
hatte, wieder auf. Er ballte die Hände zu Fäusten, um sich nicht blutig zu
kratzen.
»Schon gut«,
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