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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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gehen?«
    Der Warlord stand mit
einer Leichtigkeit auf, die seine Größe Lügen strafte. Um ehrlich zu sein, hatte
sie immer erwartet, dass er ein bisschen schwerfälliger sein müsste.
    »Also, denk daran«,
erinnerte sie ihn, während sie ihr Kleid und ihre Frisur glattstrich, »überlass
mir einfach die Führung in dieser Sache, und alles wird gut. Wir können später
entscheiden, ob wir diesen Kuss fortsetzen wollen.«
    Ragnars Arm legte sich
um ihre Taille, als er vorbeiging, und er zog sie an seine Brust. »Du
versuchst, mich in den Wahnsinn zu treiben – das werde ich nicht zulassen.«
    »Ich versuche nicht …«
    »Und wir werden diesen Kuss verdammt noch mal
fortsetzen.«
    »Oh, das glaubst du
wohl …«
    Er küsste sie noch
einmal und verblüffte sie mit seiner Wucht. Aber so schnell er damit begonnen
hatte, so schnell beendete er den Kuss auch wieder und ließ sie mit einem
festen Klaps auf den Hintern los.
    »Gehen wir,
Prinzessin. Du musst dich fürs Abendessen umziehen und mir dieses verdammte
Gegenmittel geben.«
    »Ich muss es erst
herstellen lassen, also bekommst du es nach dem Essen oder morgen. Und ich höre
immer noch Pissessin!«, rief sie.
     
    Amhar der Bluttrinker
beobachtete, wie seine Nichte dem Blitzdrachen folgte. Er war so auf den
Kadaver zu seinen Füßen konzentriert gewesen, dass er der Meinung gewesen war,
sie seien schon lange wieder hineingegangen. Aber als er den Kopf hob, stand
sie gerade aus dem hohen Gras auf, und der Blitzdrache war direkt hinter ihr.
    Amhar gefiel dieser
Anblick überhaupt nicht. Vor allem dieser Klaps auf den Hintern. Der Kuss
bedeutete nichts für ihn; den Hinternklaps schätzte er als stärkere Absichtsbotschaft
ein.
    Auch wenn seine Nichte
freier als die meisten anderen mit Männern umgehen mochte – in dieser Hinsicht
kam sie sehr nach vielen seiner Schwestern –, würde sich kein weibliches Wesen
ihrer Familie dazu herablassen, mit einem dahergelaufenen barbarischen Lindwurm
ins Bett zu gehen. Und als Mitglied der königlichen Familie musste Keita es
besser wissen.
    Andererseits war das
Einzige, was Keita die Schlange besser wusste, wie man sich Probleme
einhandelte.
    Besorgt beschloss
Amhar, es zuerst mit einer seiner Schwestern zu besprechen, da er nicht der Typ
war, der sich selbst mit einem Frauenthema beschäftigte. Er würde jedenfalls
nicht derjenige sein, der es Bercelak sagte. Einer seiner Neffen hatte
sämtliche Reißzähne auf der linken Seite verloren, weil er vorgeschlagen hatte,
dass man Keita in ein Kloster wegschließen sollte, damit sie keine Schande über
ihre Sippe brachte. Nicht dass Amhar es seinem Bruder verdenken konnte.
Bercelak beschützte seine Töchter genauso wie Amhar selbst, genau wie ihr Vater
es ihnen beigebracht hatte. Einige seiner Neffen mussten entweder lernen den
Mund zu halten oder sich besser zu wehren.
    Nachdem er sein
weiteres Vorgehen in dieser Sache beschlossen hatte, machte sich Amhar wieder
über seinen beinahe aufgefressenen Kadaver her und dachte für den Augenblick
nicht weiter darüber nach.

20 Dagmar strich ihr
graues Kleid glatt und warf sich in dem riesigen Standspiegel einen Blick zu.
Das muss reichen, beschloss sie und ging einen Schritt nach vorn, wurde aber
von ihrem Gefährten zurückgezogen.
    Wie er es gerne tat,
zog er ihr die Vorderseite ihres Kleides herunter, damit man mehr Dekolleté
sah.
    »Muss das sein?«
    »Ich bin schon schön –
und du willst doch sicher zumindest mithalten können.«
    Er drehte sie um und
hob ihr Kleid hinten bis über ihr Hinterteil an.
    »Was soll das?«
    »Ich finde, du
solltest dein Kleid so tragen, damit man mein Zeichen sieht.«
    »Und warum, bei aller
Vernunft, sollte ich das tun?«
    »Damit dein Lord
Ragnar weiß, wem du gehörst.«
    »Er ist nicht mein …«
Dagmar unterbrach sich und senkte den Blick zu Boden. Nach einer Weile hob sie
den Kopf und fragte: »Bist du eifersüchtig?«
    »Ich bevorzuge den
Ausdruck besitzergreifend.«
    »Du bist eifersüchtig
… wegen mir?«
    »Du gehörst mir. Ich
dachte, ich hätte das, lange bevor ich deinen Hintern markiert habe, deutlich
gemacht. Vielleicht muss ich ihn noch einmal markieren, um …«
    Dagmar hob die Hand
und schnitt ihm das Wort ab. »Bitte. Lass mir einen Moment Zeit, um das zu genießen.«
    Es war nicht nur die
Tatsache, dass das arroganteste und eingebildetste männliche Wesen, das sie je
gesehen hatte, eifersüchtig war; es war, dass überhaupt ein männliches Wesen wegen ihr eifersüchtig war.

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