Dragon Fire
fragte Izzy
und sah Éibhears Vetter an, als sei der Drache irgendwie auf magische Weise
erschienen. »Was tust du denn hier?«
Celyn blieb mitten im
Hof stehen und zuckte die Achseln, als wolle er sagen: »Was glaubst du denn
wohl?« Éibhear knirschte ein bisschen mit den Backenzähnen. Er wollte doch wohl
nicht immer noch die kleine Izzy verführen, oder? Er musste doch wissen, dass
das falsch war und dass Briec ihn umbringen würde. Er konnte doch nicht so dumm sein, oder?
»Ich bin hergekommen,
um zu sehen, wie es dir geht, was sonst?« Ja. Genau. Celyn konnte so dumm sein.
Izzy setzte den Welpen
auf die Treppenstufe und stand auf. Und dafür brauchte sie ganz schön lang,
denn sie war mindestens drei oder vier Zoll gewachsen, seit Éibhear sie zuletzt
gesehen hatte. Das schien für eine Menschliche nicht normal, aber Izzy war
alles andere als normal. Noch schlimmer war, dass die kleine Izzy nicht nur
immer mehr in die Höhe gewachsen war. Sie war auch voller geworden – und
Éibhear hasste sie ein klein wenig dafür, denn niemand, der sich selbst
Kriegerin nannte, sollte solche Kurven haben.
Izzy stürmte zu Celyn
hinüber und warf sich dem Idioten in die Arme. Noch abstoßender war, wie sie
ihre Beine um Celyns Taille schlang und ihre Arme um seine Schultern, während
Celyn Izzys unschuldige und spielerische Zuneigungsbekundung als Gelegenheit
nutzte, ihren Hintern anzugrapschen.
Was in allen Höllen
tat Izzy da überhaupt? Ohne es überhaupt zu merken, gab sie Éibhears lüsternem
Vetter die völlig falschen Signale. Wie üblich war Izzy vollkommen blind!
»Oh«, sagte Celyn zu
Éibhear, als habe er ihn eben erst entdeckt. »Hallo, Vetter.«
»Celyn.«
Celyns Griff um Izzys
Hintern musste fester geworden sein, denn sie quiekte und schlug nach seinen
Händen. »Hör auf damit!« Sie sprang herunter und boxte Celyn lachend gegen die
Schulter.
»Au.«
»Bist du allein
hier?«, fragte sie.
»Fal ist mitgekommen.
Er muss hier irgendwo stecken.« Er tippte ihr mit dem Zeigefinger auf die Nase.
»Aber ich habe dich gesucht. Alles klar bei dir?«
»Wusstest du es? Von
dem Baby?«
»Du weißt, ich hätte es
dir gesagt, wenn ich es gewusst hätte. Ich hätte den Zorn meiner Mutter für
dich riskiert, meine süße Iseabail.«
Izzy verdrehte die
Augen, sie glaubte dem Lügenbold kein Stück mehr, als Éibhear es tat.
»Irgendwie bezweifle ich das.«
»Stimmt, aber hättest
du es mir vorgeworfen?«
»Eigentlich nicht.
Aber ich freue mich, dass du gekommen bist.«
»Ich mich auch.«
Éibhear wusste, dass
er es keine Sekunde länger aushalten würde – nicht, ohne sich zu übergeben –,
also winkte er kurz. »Ich bin dann weg«, sagte er.
»Ich dachte, wir
könnten Brannie suchen und irgendwo gemeinsam etwas essen gehen«, bot Izzy an.
»Nicht jetzt. Ich muss
wohin.«
»Das ist ja schade«,
sagte Celyn. Und ja, er sah vollkommen am Boden zerstört aus.
Doch Éibhear wollte
sich nicht hier und jetzt mit seinem Vetter anlegen. Das musste er auch nicht.
Er würde einfach am Abend mit Izzy reden. Sie war immer noch unschuldig, und
sie verstand nicht, dass sie sich viel zu sehr mit seinem idiotischen Vetter
einließ. Aber Éibhear würde dem ein Ende machen. Weil es seine Aufgabe war. Er
war schließlich ihr Onkel, nicht wahr? Nicht blutsverwandt natürlich, aber er
war ihr Onkel. Und weil sie nicht als Onkel und Nichte zusammen aufgewachsen
waren, würde es einfacher für ihn werden, ihr zu erklären, wie die Dinge
liefen, wenn es um Drachen wie Celyn ging.
In der Zwischenzeit
würde er sich ein paar gute Bücher besorgen, etwas zu essen und etwas von der
örtlichen Heilerin gegen seine verdammten Kopfschmerzen, die tragischerweise
wiedergekommen waren.
Ragnar hatte keine
Ahnung, wo sie hinwollte, aber er wusste, dass er ihr folgen musste. Es war zu
beängstigend, an die Probleme zu denken, in die sie ohne ihn geraten konnte.
Und er konnte sich nicht länger der Tatsache verschließen, dass er Keita
unterhaltsamer fand als alle anderen, die er kannte.
Sie schlich in einiger
Entfernung einer Menschenfrau hinterher. Jedes Mal, wenn die Frau anhielt und
sich umsah, ob sie verfolgt wurde, drückte sich Keita in den Schatten eines
Gebäudes oder mischte sich unter die Menge. Nach einer Weile musste Ragnar
zugeben, dass sie das sehr gut machte und sich täglich weiter von dem Bild
entfernte, das er ursprünglich von ihr gehabt hatte.
Sie blieb abrupt
stehen und hob die Hand, damit er anhielt.
»Was
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