Dragon Fire
lag. »Wenn wir einen bevorstehenden Angriff
durch die Souveräne fürchten, nachdem wir all diese leicht zugänglich
platzierten Beweisstücke gefunden haben, verlagern wir all unsere menschlichen
Truppen hierher« – er deutete auf die Westlichen Berge – »und schicken unsere
Dracheneinheiten über die Berge und in die Talgebiete zwischen den Westlichen
und den Aricia-Bergen.«
»Verstehe.«
Dagmar beugte sich vor
und deutete auf den nördlichen Teil der Karte. »Während die Eisendrachen durch
die Nordländer und Außenebenen fegen und dieses Land ausradieren, bevor auch
nur ein Soldat es hierher zurück schaffen kann.«
Morfyd starrte auf die
Karte hinab, bis sie plötzlich verkündete: »Mutter weiß es.«
»Warum sagst du das?«
»Warum sonst sollte
sie Ragnar herholen? Nach zwei Jahren, wenn sein Krieg fast vorbei ist? Sie
plant etwas.«
Dagmar stützte die
Ellbogen auf den Tisch und stützte das Kinn in die Hände. »Ein neuer Krieg
würde sie bei den Ältesten in eine bessere Position bringen, aber das heißt
nicht, dass sie aktiv daran arbeitet, dass ein Krieg mit den Hoheitsgebieten
ausbricht.«
Morfyd begann, auf und
ab zu gehen. »Die Hoheitsgebiete sind nicht wie die Nordländer, weißt du. Sie
sind durch die Geographie und alten Groll zersplittert. Das gesamte
quintilianische Reich, Drachen wie Menschen, verneigt sich vor diesem Bastard
Thracius. Er regiert mit eiserner Klaue, und falls Mutter das weiterlaufen
lässt, bis die Ältesten keine Wahl mehr haben, als einen Krieg zu erklären …
dann könnte es zu spät sein.«
»Dann warten wir nicht
darauf«, sagte Fearghus. »Menschliche und Drachenlegionen greifen zuerst an.
Bevor Mutters Pläne oder die der Souveräne aufgehen können.«
»Nein.«
Fearghus schloss kurz
die Augen auf diese leise ausgesprochene, aber unerschütterliche Ankündigung
seiner Gefährtin hin.
»Annwyl …«
»Nein, Fearghus. Das
wollen sie doch nur. Dass wir die Kinder verlassen.«
»Wir lassen sie doch
nicht allein auf einem Feld sitzen und sich selbst verteidigen.«
Sie wandte sich zu
ihnen um, und Dagmar konnte sich ein Zusammenzucken nicht verkneifen, als sie
den Gesichtsausdruck der Menschenkönigin sah. Er war … eisern.
»Ich verlasse sie
nicht. Ich kann es nicht deutlicher ausdrücken.«
Sie sahen ihr nach,
als sie ging, und keiner erschrak, als die Tür hinter ihr zuknallte. Die
Königin war eine notorische Türenknallerin.
»Ich rede mit ihr«,
sagte Fearghus.
»Du hast schon oft mit
ihr geredet, Bruder. Wie wir alle. Sie hört nicht auf uns.«
»Sie träumt«, sagte
Dagmar und verriet, was man sich unter den Dienern erzählte. »Sie träumt, dass
jemand die Babys holen kommt.«
»Und?«, drängte
Fearghus. »Hat sie recht?«
Dagmar und Morfyd
tauschten Blicke, bevor Dagmar zugab: »Ja. Wir glauben, sie könnte recht
haben.«
»Es wird immer
jemanden geben, der es auf die Babys abgesehen hat«, sagte Fearghus und nahm
dieselbe Position ein, die seine Gefährtin eben verlassen hatte. Er
verschränkte sogar die Arme vor der Brust und starrte aus dem Fenster. »Jeder
will sie tot sehen.«
»Glaub mir, Fearghus,
wenn das, was Annwyl träumt, wenn die Auskünfte, die ich erhalten habe, korrekt
sind, dann hat sie gute Gründe, besorgt zu sein. Wir alle, um genau zu sein.«
25 Ragnar ging eine
Seitenstraße entlang, als er die Schänke sah. Wenn es auch nicht die Schänke
war, die seine Aufmerksamkeit auf sich zog, sondern die Männer, die hineingingen.
Sie rannten förmlich.
Er seufzte. Also
ehrlich. Was er alles tun musste.
Er betrat die Schänke,
ging an Tischen, Gästen und Schankmädchen vorbei, bis er einen kleinen Tisch im
hinteren Bereich erreichte. Dort hielt Ihre Majestät gerade Hof und war von
Männern umringt.
»Lord Ragnar!«,
jubelte sie, als er vor dem Tisch stand und über die anderen Männer
hinwegblickte. »Meine Herren, dies ist Lord Ragnar. Lord Ragnar, dies sind
meine Herren.« Daraufhin kicherte sie, und er überlegte, ob er sie an den
Haaren hinausschleppen sollte. Aber das klang zu sehr nach etwas, was sein
Vater getan hätte – und das machte es ihm unmöglich, dasselbe zu tun. »Was
führt dich her, Mylord?«
»Ich habe dich
gesucht. Ich dachte, du könntest mit mir zur Festung zurückkehren.«
»Aber ich habe so
einen Spaß«, sagte sie, indem sie das Pint in ihrer Hand anhob. Ihr Götter, wie
viel Ale hatte sie getrunken, seit sie davongelaufen war? So lange hatte er nun auch wieder nicht gebraucht, um
sie zu
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