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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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Augen
und ließ seine Gedanken frei.
    Er suchte die Linien
der Magie, die all jene verbanden, die diese Macht nutzten. Es gab solche wie
die Drachenkönigin, die so mächtig waren, dass sie die schwächeren Hexen und
Magier davon ausschließen konnten, ihre Präsenz zu spüren. Doch Ragnar besaß
starke Fähigkeiten und dank des Segens und der Opfer seiner Mutter auch viel
Macht. Er benutzte sein Können, um Rhiannon zu umgehen, damit sie ihn nicht
spüren konnte. Das war nicht einfach, denn sie war zu dieser Stunde wach und
rief Macht an.
    Als er die Königin
erfolgreich umschifft hatte, ließ sich Ragnar Zeit und suchte nach Esyld. Wie
auch Rhiannon hatte Ragnar die Schwester der Königin ursprünglich über diese
Linien gefunden, doch in dieser Nacht war da gar nichts. Ihm gefiel der Gedanke
nicht, dass Esyld etwas passiert sein könnte. Und noch weniger gefiel ihm der
Gedanke, dass sie vielleicht etwas tun würde, das dazu führen konnte, dass ihr
der Kopf abgerissen wurde – zusammen mit ihren Vorder- und Hinterbeinen und den
Flügeln. Die Zeiten waren gefährlich, und sich von Ärger fernzuhalten sollte
jedermanns Pflicht sein, doch vor allem die Pflicht derjenigen, die allein in
den Außenebenen lebten, denn die regierende Südland-Drachenkönigin betrachtete
sie als ihre Feinde.
    Nach einiger Zeit der
fruchtlosen Suche akzeptierte Ragnar die Tatsache, dass er Esyld nicht finden
würde. Zumindest im Moment nicht. Enttäuscht entließ er die Energie, die ihn
umgab, zurück aufs Meer und öffnete die Augen. Da sah er die Klaue vor seiner
Schnauze wedeln.
    Er schloss die Augen
wieder und fragte: »Was tust du?«
    »Oh. Du bist wieder da.«
    »Ich war nie weg.«
    »Ja, aber du warst
auch nicht ganz hier.«
    Ragnar machte die
Augen wieder auf. »Willst du etwas Bestimmtes, Prinzessin?«
    »Ich habe Fragen.«
    »Können die nicht
warten? Es war ein langer Tag, und ich bin müde.«
    »Natürlich, du hast
recht. Wir können morgen früh reden.«
    Ragnar sah ihr nach,
als sie ging, aber er spürte, dass sie nicht schlafen könnte, wenn er ihr ihre
Fragen nicht beantwortete. Da sie keine leichte Reise vor sich hatten – und er
nicht vorhatte, sie dabei entspannt auf seinem Rücken sitzen zu haben, wo sie
sich die Krallen feilte –, fragte er: »Geht es um Esyld?«
    Sie blieb stehen; ihr
Schwanz kratzte Muster in den Sand. »Und wenn es so wäre?«
    »Dann kannst du deine
Fragen vielleicht schnell stellen.«
    Sie sah ihn über ihre
Schulter an. »Woher wusstest du von meiner Tante?«
    Ragnar hätte fast die
Augen verdreht. Warum erwartete er nur immer wieder mehr von ihr? Aber sie
schien zumindest ihrer Tante gegenüber loyal zu sein. Esyld würde Freunde
brauchen, wenn sie in die Dunklen Ebenen zurückgebracht wurde. Denn Ragnar
hatte keine Zweifel, dass die Königin nicht aufgeben würde, bis sie ihre
Schwester gefunden hatte. »Lass es mich klarer formulieren, Prinzessin: Stell
deine Fragen schnell und versuche, keine dummen zu stellen.«
    »Na gut.« Keita kam
wieder zu ihm zurück. »Hast du sie gevögelt?«
    Ragnar verzog das
Gesicht. »Ich sehe schon, wir bleiben bei den dummen Fragen.«
    »Nicht, wenn du sie
gevögelt hast. Dann verrätst du deine Geliebte.«
    »Sie ist nicht meine
Geliebte.«
    »Im Moment?«
    »Überhaupt nicht.«
    Die Prinzessin setzte
sich auf die Hinterbeine und kniff die Augen zusammen. »Warum hat meine Mutter
dich ausgewählt?«
    »Ich weiß nicht.«
    »Was hat sie mit
meiner Tante vor?«
    »Keine Ahnung.«
    »Was weißt du überhaupt ?«
    »Eine Vielzahl von
Dingen. Aber was deine Mutter denkt, gehört nicht dazu.«
    Eine fahrige Kralle
tippte in den Sand.
    »Warum hast du deiner
Mutter nicht gesagt, dass du wusstest, wo deine Tante war?«, fragte er.
    »Weil meine Tante,
außer vor meiner Mutter um ihr Leben zu rennen, nachdem die meine Großmutter abgemurkst
hatte, nichts getan hat, um als Verräterin bezeichnet werden zu können. Und
diese Flucht würden wohl die meisten für weise halten.«
    »Bist du dir da
sicher?«
    »Was soll das heißen?«
    Ragnar hob die
Reisetasche hoch, die neben ihm lag, und stellte sie vor sie hin. »Schau rein.«
    Keita öffnete die
Tasche vorsichtig mit dem Schwanz und senkte den Kopf, um hineinzuspähen.
    Ragnar wäre
normalerweise vielleicht beleidigt gewesen, aber er kannte die Wahrheit.
»Könntest du noch deutlicher zeigen, dass du Brüder hast?«
    »Wenn du eine Tasche
aufmachst, ohne zuerst vorsichtig nachzusehen, könntest du dich bei

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