Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
Augen schließen und stöhnen.
    »Ich weiß, was du
denkst«, sagte sie, und ihre Krallen konzentrierten sich jetzt auf die Narbe.
»Dass ich zu gut für dich bin. Und natürlich würden dir gewisse Kreise da
absolut recht geben. Aber ich bin eine sehr fortschrittliche Prinzessin, und
ich lasse mich nicht von Kleinigkeiten wie wenig beeindruckenden Blutlinien und
barbarischen Tendenzen davon abhalten, die Freunde zu haben, die ich will.«
    »Das ist sehr
großzügig von dir.«
    »So habe ich immer
schon gedacht.« Sie drückte ihre Klaue auf seine Brust; die verdammte Narbe
darunter erwachte wütend pochend zum Leben. »Ich fand schon immer, dass es
wichtiger ist, Freunde zu haben, denen man vertrauen kann«, murmelte sie, »als
Freunde, die einem nur in allen anderen wichtigen Dingen ebenbürtig sind.«
    Nein. Er konnte nicht.
Er konnte nicht länger mit diesem charakter- und geistlosen Weib sprechen.
Egal, wie sehr sich sein Körper nach ihr sehnte – und Götter, sein Ding schrie
ihn im Moment förmlich an! –, es überstieg seine Fähigkeiten als Drache und
Nordländer, dieses Weib zu ertragen. Und nicht nur das … was in allen heiligen
Höllen tat sie da mit ihrem Schwanz?
    Ragnar trat kräftig
mit dem Hinterlauf auf den Schwanz der Prinzessin, bevor dieser weiter
irgendwohin glitt, wo er nicht hingehörte.
    »Au!« Sie riss ihren
Schwanz zurück und rückte von ihm ab.
    »Tut mir leid. War das
dein Schwanz? Ich dachte, es sei eine Schlange.« Er schnappte ihren Arm und
drehte sie herum. »Wenn du jetzt bitte zurück zu meinen Brüdern gehst …«
    »Nimm deine Pfoten von
mir, du Bauer!«
    »… verspreche ich,
dass es nicht lange dauern wird, und wir können all deine progressiven
Ansichten über Bauern und Königshäuser diskutieren, so viel du willst.« Er
schob sie in Richtung seiner Sippe. »Und jetzt geh, Prinzessin, bevor ich
gezwungen bin …«
    Die verrückte Prinzessin
klammerte sich an seinen Kopf und hielt sich fest, schnitt ihm das Wort ab und
löste ein leises Seufzen bei ihm aus.
    »Was tust du denn
jetzt?«
    »Offensichtlich zwinge
ich dich zur Unterwerfung!«
    »Ist dir dieses
Theater denn überhaupt nie peinlich?«
    »Nicht so peinlich,
wie es dir sein wird, wenn ich mit dir fertig bin.«
    Ragnar bekam ihren
Flügel zu fassen, zog die Prinzessin von sich hinunter und schleuderte sie weg.
    Sie überschlug sich
und quiekte, rappelte sich aber schnell wieder auf. Sie duckte sich zu einem
jämmerlich aussehenden Angriff.
    »Prinzessin Keita, ich
will nicht …«
    Sie griff ihn an und
umschlang erneut seinen Kopf.
    Ehrlich, er hatte
keine Zeit für so etwas. Und es war nicht gerade hilfreich, dass sie ziemlich
gut roch für eine Frau, die wer weiß wie lange mit menschlichen Männern in
einem Kerker eingesperrt gewesen war.
    Er schnappte wieder
nach ihr, um sie so weit wie möglich fortzuschleudern, aber da sagte eine
Stimme neben ihnen: »Sie ist nicht da.« Ragnar erkannte die Stimme des Fremden.
    Keitas Kopf tauchte
auf. »Was meinst du mit: Sie ist nicht da?«
    »Sie ist nicht da.«
    Während dieses
dämliche Weib Ragnar abgelenkt hatte, hatte der Fremde sie überholt. Als ihm
klar wurde, dass er getäuscht worden war, riss Ragnar die Prinzessin von sich
und knallte sie auf den Boden.
    »Autsch!«, kreischte
sie. »Du grober Bastard!«
    Ragnar ignorierte sie,
erhob die Klaue gegen den Fremden und entfesselte einen mächtigen Windstoß, der
ihn gegen den Baum hinter ihm schleudern und ihm klarmachen sollte, dass mit
Ragnar nicht zu spaßen war. Doch außer das Fell auf seinem Kopf zurückzuwehen,
bewirkte er nichts, und der fremde Drache blickte ihn nur an.
    Nachdem er Ragnar
zugesehen hatte, wie Gras, Blätter und Bäume sich durch die Energie, die er
entfesselt hatte, bewegt hatten, schaute er auf seine Klaue hinab und wieder
zum Reisegefährten der Prinzessin auf.
    »Oh«, antwortete der
Fremde und klang dabei fast gelangweilt. »Hätte ich davon mit rudernden Armen
rückwärts umfallen sollen? Entschuldige. Ich merke es mir fürs nächste Mal.«
    Die Prinzessin
kicherte, und Ragnar brachte sie mit einem finsteren Blick zum Schweigen. Es
war nicht die Tatsache, dass er ausgelacht wurde, die ihn störte; es war die
Macht, die er nicht von diesem Drachen ausgehen spürte.
Eine Macht, von der Ragnar jetzt wusste, dass der Fremde sie besitzen musste,
da er es schaffte, sie vor ihm zu verbergen. Hatte die Prinzessin eine Ahnung
davon? Und warum sollte ein so starker Magier überhaupt seine Zeit

Weitere Kostenlose Bücher