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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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einmal Keitas Vater – Bercelak der Große höchstselbst – den Bann zu
brechen, der Keita eine Rückkehr nach Anubail unmöglich machte.
    »Ich sage immer noch,
dass es nicht meine Schuld war«, sprach Keita weiter. Seit dem Tag, an dem er
sie auf die dringende Bitte ihres Vaters hin abgeholt hatte, brachte sie immer
dasselbe Argument vor. Aus einer Kopfwunde blutend und mit einem gebrochenen
Unterarm hatte Keita immer wieder dasselbe gesagt wie jetzt: »Was mit ihr
passiert ist, war ein Unfall … sogar Notwehr, und sie kann niemanden außer sich
selbst dafür verantwortlich machen. Abgesehen davon: Wie oft soll ich mich noch
entschuldigen? Allein die Tatsache, dass ich, ein Nachkomme der königlichen
Blutlinie, mich überhaupt entschuldigt habe, sollte genügen. Aber es wird
völlig ignoriert, dass ich mich nicht nur viele Male entschuldigt habe, sondern
dieser weinerlichen Schlange auch noch sehr dekorative und schicke Augenklappen
geschickt habe, damit sie die klaffende Wunde bedecken kann, wo einmal ihr Auge
war! Meiner Meinung nach müsste das mehr als genügen. Meinst du nicht auch?«
    Ren biss die Zähne
zusammen, aber ein Prusten entschlüpfte ihm dennoch, und er begann zu lachen.
Keitas Arme schlangen sich um seine Schultern, ihre Wange drückte sich an
seine, und sie stimmte mit ein. Beide lachten, bis ihnen die Tränen kamen – und
bis sie merkten, dass sie nicht mehr allein waren.
    Der
Nordland-Drachenlord stand in Drachengestalt ein paar Fuß entfernt und starrte
sie finster an. Ren wusste, dass der Blitzdrache verwirrt war. Er verstand ihre
Beziehung nicht, und Ren fand das herrlich. Er hatte das Gefühl, dass dieser
Drache es nicht ansatzweise gewohnt war, verwirrt zu sein.
    »Willst du etwas,
Warlord?«, fragte Keita, während sie sich die Tränen aus den Augen wischte.
    »Es gibt Essen«, sagte
er. Dann deutete er auf sie beide und fragte: »Seid ihr zwei … ich meine … seid
ihr …« Er unterbrach sich und schloss kurz die Augen. »Vergesst es«, sagte er
dann. Und sie sahen ihm nach, wie er zum Lager zurückging.
    Ren hielt Keitas Arme
fest und sah ihr in die Augen. »Sieh an, sieh an, du hast seinen kleinen
Nordländer fest im Griff, oder?«
    Keita runzelte die
Stirn. »Meinst du?«
    »Merkst du das nicht?«
    »Meistens schaut er
mich böse an. Und er redet mit mir, als wäre ich das dümmste Weib, das er je
kennengelernt hat. Und ich glaube nicht, dass er mich mag.«
    »Das kann ich nicht
bestreiten, meine Freundin. Aber das heißt nicht, dass er dich nicht begehrt.«
Und da fiel ihm ein, wie er seine Freundin ein bisschen ablenken konnte, bis
sie mehr über ihre Tante herausfanden. »Allerdings … ich bezweifle, dass du ihn
haben könntest.«
    »Oh, ich könnte ihn
schon haben.«
    »Wirklich?«
    »Ihr seid alle gleich,
Ren. Ihr folgt alle nur eurem besten Stück.«
    »Wie viel setzt du,
Prinzessin Eigenlob? Da du dir ja so sicher zu sein scheinst.«
    »Komm schon. Das ist
die leichteste Wette aller Zeiten, wenn es um einen Mann geht.«
    »Dieser Drache ist
kein gewöhnlicher Mann. Seine hohe Meinung von sich selbst gestattet ihm keinen
Spaß oder unnötiges Herumvögeln. Er hat wichtige Dinge zu tun. Mit wichtigen
Drachen, zu denen du nicht gehörst. Seiner Meinung nach natürlich. Nicht
meiner.«
    Lachend sagte Keita:
»Das wollen wir doch mal sehen …« Sie tippte sich ans Kinn und schaute zum
Himmel hinauf. »Wie wäre es mit dem goldenen Sessel, den du zu Hause hast?«
    »Du meinst meinen
antiken Thron? Ich habe Monate gebraucht, um den aus den Tiefen meiner Höhle
auszugraben, und er wiegt mindestens zwei Tonnen!«
    »Die Lieferung bezahle
ich nicht.«
    »Und was bekomme ich,
wenn du verlierst?«
    »Das wird nicht
passieren, aber …« Sie schürzte nachdenklich die Lippen. »Wie wäre es mit
diesem magischen Schwert-Ding, das du unbedingt haben wolltest?«
    »Das Schwert von
Mallolwch?« Sie zuckte die Achseln. »Du verlogene Kuh! Du hast mir erzählt, du
hättest es verloren!«
    »Nein. Ich sagte: ›Es
ist hier irgendwo … glaube ich. Vielleicht.‹«
    »Du bist die
hinterlistigste …« Ren hob den Kopf, die Nüstern gebläht. »Riechst du das?«,
fragte er.
    Keita hob ebenfalls
die Nase und schnüffelte, bevor sie tief inhalierte. »Éibhears gekochtes
Fleisch«, seufzte sie.
    Sich gegenseitig
schubsend, kletterten sie gemeinsam aus dem Wasser, verwandelten sich von ihrer
Menschen- in ihre Drachengestalt und versuchten beide, zuerst bei dem
sicherlich köstlichen Festmahl zu

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