Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
Vom Netzwerk:
gemeinsam,
bis Ren zur Tür deutete. »Lass uns gehen. Je früher wir nach Devenallt zurückkommen,
desto schneller sind wir die barbarische Wacheinheit deines Bruders los.«
    Der Gedanke daran ließ
Keita praktisch zur Tür sprinten.
    Als sie Esylds Haus
wieder betraten, blieb sie im Türrahmen stehen und musterte den Barbar. Er
stand nackt – bis auf die Reisetasche, die er immer bei sich hatte – mitten im
Haus ihrer Tante und sah in seiner extrem großen und muskulösen menschlichen
Gestalt unglaublich lecker und furchtbar unschuldig aus. Zu unschuldig.
    »Was tust du da?«,
fragte sie ihn.
    »Nichts.«
    Langsam richtete sich der
Blick des Blitzdrachen auf sie, und sie starrten sich eine scheinbare Ewigkeit
lang an. Er log – sie wusste, dass er log –, aber sie hatte keinen Beweis
dafür.
    »Bereit zu gehen?«,
fragte Ren.
    »Ja«, antwortete sie
endlich. »Ich bin fertig.«
    Ren ging hinaus, der
Barbar hinter ihm her, und tief ausatmend folgte ihnen Keita. Doch als sie das
Haus halb durchquert hatten, blieb sie stehen und suchte den Raum rasch mit
Blicken ab. Sie hatte das Gefühl, dass etwas fehlte, aber ob es schon gefehlt
hatte, als sie hereingekommen waren, oder erst, seit der Blitzdrache allein im
Haus gewesen war, wusste sie nicht.
    Da sie nichts
feststellen konnte, dessen sie den Warlord hätte anklagen können – und
schrecklich verärgert darüber –, ging sie hinaus und nahm ihre natürliche Gestalt
an. Schweigend kehrten sie zu den anderen zurück, nur um festzustellen, dass
die beiden verbliebenen Barbaren gegen die Felswand boxten, wo Ren verschwunden
war.
    Ren wandte sich mit
bebenden Schultern ab, während Ragnar seine Verwandtschaft beobachtete und
herauszufinden versuchte, was sie da taten. Keita sah ihren Bruder mit
erhobenen Brauen an, doch Éibhear konnte nur hilflos die Schultern zucken.
    Und Götter, ihr
standen noch mehrere Tage mit ihnen bevor. Nur das Grauen, ihre Mutter zu
sehen, war schlimmer, als mit so eindeutiger Dummheit festzusitzen.

6 Sie lagerten spät in
dieser Nacht in der Nähe der Küste. An diesem Platz hatten sie nicht nur das
Meer im Rücken, sondern auch ein Fluss durchschnitt das Land, und in der Nähe
war ein kleiner See.
    Vigholf und Meinhard
gingen die Gegend erkunden, um zu überprüfen, dass sie die nächsten Stunden in
Sicherheit waren, während der Blaue Feuerholz sammelte und pausenlos redete.
Meistens mit sich selbst.
    »Du bist erschöpft«,
sagte der Fremde.
    Die Bemerkung war
nicht an ihn gerichtet, aber Ragnar schaute trotzdem über seine Schulter und
beobachtete, wie der Ostland-Drache der Prinzessin mit der Kralle über die
Wange strich. Ragnar verstand beim besten Willen nicht, was für eine Beziehung
diese beiden hatten. Zusammen? Nicht zusammen? Was?
    »Das bin ich
allerdings«, sagte sie und unterdrückte ein Gähnen. »Ich habe in diesem
schrecklichen Kerker versucht zu schlafen, aber dieses ganze leise Schluchzen
und Um-Hilfe-Flehen zu den Göttern … ehrlich, wie oft kann ein Mann singen:
›Rettet mich vor dem Ungeheuer, liebe Götter im Himmel, ich tue Buße für alles
Schlechte, das ich getan habe, wenn ihr mich nur vor dem Ungeheuer rettet‹? Ich
hatte ja nicht vor, ihn zu essen! Den Hund hatte man wenigstens kürzlich gebadet.«
Ihre Schnauze warf ein paar Falten. »Ich kann ja nicht einfach irgendwas essen, weißt du?«
    »Natürlich nicht.«
    »Aber ich muss
zugeben, dass ich Hunger habe.«
    »Ich besorge uns
etwas«, bot der Blaue an und ließ das zusätzliche Holz neben einem Lagerfeuer
fallen, das er gerade mit einem Flammenstoß angezündet hatte. Er war
unausstehlich guter Laune, seit seine Schwester zugestimmt hatte, mit ihnen zu
kommen.
    Keita klatschte in die
Klauen. »Das würdest du tun?«, fragte sie so süß, dass Ragnars Backenzähne
schmerzten. »Ich habe da drüben etwas mit Geweih gesehen.« Sie zeigte in eine
Richtung, und ihr Bruder stürmte davon.
    Als ihm klar wurde,
dass er nun allein war mit der Prinzessin und ihrem … was auch immer er war,
machte sich Ragnar auf zum nahegelegenen Strand. Er hatte kein Bedürfnis nach
oder Geduld für noch mehr lächerliches Geplapper. Denn war das Gespräch des
Paares darüber, ob den Schwanz eines Hundes zu essen angemessen war oder nicht,
nicht mehr, als man einem Drachen zumuten konnte?
    Ragnar ging zum Ufer
und ließ die Wellen über seine Klauen spülen, während sein Blick in die Ferne
schweifte. Als er sich ruhig und als Teil der Erde fühlte, schloss er die

Weitere Kostenlose Bücher