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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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die beiden weg
waren, kauerte sich Vigholf vor Ragnar hin. »Was geht hier vor?«
    »Nichts.«
    »Sie ist wie eine von
diesen langweiligen Royals, über die wir uns immer lustig machen, und du bist
zu einem gemeinen Mistkerl geworden. Irgendetwas muss zwischen euch beiden
vorgefallen sein. Was hast du zu ihr gesagt?«
    »Nichts, worüber ich
reden wollte. Also lass es gut sein, Bruder.«
    Jetzt kauerte sich
Meinhard vor ihn hin. »Wenn du ihre Gefühle verletzt hast, Vetter …«
    Ragnar konnte es keine
Sekunde länger aushalten, stand auf und ging; bevor er das Lager verließ, nahm
er seine Reisetasche.
    Vielleicht würde ein
guter Beruhigungszauber seine Spannung lösen. Und Götter! Er würde alles geben,
damit dieses Jucken aufhörte, das bedeutend schlimmer geworden war seit seinem
letzten Treffen mit Keita am See. Ragnar blieb an einem Baum stehen, nahm seine
menschliche Gestalt an und kratzte sich, an den Baum gelehnt, wo das Jucken am
schlimmsten war. Er kratzte so, dass er fürchtete, es könnte bluten. Das Ganze
wurde langsam unerträglich!
    Er war kurz davor,
Keita aufzuspüren und zu verlangen, dass sie den Zauber aufheben möge, den sie
ihm zugefügt hatte, als sie ihn mit ihrem götterverdammten Schwanz durchbohrt
hatte, da sah Ragnar die Prinzessin allein zwischen den Bäumen hindurchgehen.
Sie war jetzt in Menschengestalt, hatte schon wieder ein Kleid an, das er noch
nie gesehen hatte, einen Umhang aus Fell und keine Schuhe.
    Ragnar knurrte. Bei
einer Drachin, die menschliche Kleidung so sehr liebte wie sie, hätte er Schuhe
für selbstverständlich gehalten.
    Und wo wollte sie
überhaupt hin, hier, mitten im Nirgendwo? Allein, menschlich und barfuß?
     
    Keita stand vor dem
großen Tor, das Castle Moor abschirmte.
    Anders als die meisten
festungsartigen Schlösser, in denen Adlige in den Südländern lebten, war Castle
Moor eher ein Palast. Es gab zwar Wachen, aber nur ein paar starke Exemplare,
um all diejenigen hinauszuwerfen, die nach zu viel Alkohol und Sex aus dem
Ruder liefen; dagegen gab es nichts, was gegen einen Überfall oder den Angriff
einer Armee geschützt hätte.
    Andererseits brauchte
Lord Athol Reidfurd diese Art von Schutz auch nicht. Einst mochte man ihn einen
Magier oder Hexenmeister oder Zauberer genannt haben, doch heutzutage hätte
keiner, der diesen Wegen folgte, Athol als seinesgleichen betrachtet. Man
sagte, er habe einen dunkleren Weg eingeschlagen, vielleicht seine Seele
verkauft. Keita wusste es nicht, und sie machte sich selten Gedanken darüber.
Sie besaß nicht genug magische Kraft, um jemanden von seinem Format zu
interessieren – und was hinter seinen Schlossmauern vor sich ging, wenn sie
dort war, schien nur einen einzigen Zweck zu haben – Spaß.
    Das Tor schwang
langsam zurück, und Athol kam ihr zusammen mit seinem persönlichen Assistenten
entgegen, um sie zu begrüßen.
    »Keita.«
    »Athol.« Sie ließ sich
in seine ausgestreckten Arme fallen und drückte ihn herzlich.
    »Es ist schon viel zu
lange her, meine Schöne.« Er hob ihr Kinn mit zwei Fingern an. »Und du bist
immer noch schön. Ich hoffe wirklich, dass du vorhast zu bleiben.«
    »Ich kann leider
nicht. Zumindest nicht lange.«
    »Zu schade«, murmelte
er. »Ich habe so viel Unterhaltung für heute Abend geplant. Ich bin sicher, es
würde dir gefallen.«
    Damit hatte er
vermutlich recht, aber deshalb war sie nicht hier.
    »Vielleicht ein
andermal?«
    »Wie du willst.« Er
ließ sie los. »Wo ist Ren?«
    »Das weiß ich nicht so
genau«, log sie. Gegen Rens Willen hatte Keita darauf bestanden, ihren alten
Freund zurückzulassen. Sie musste. Die Spannungen zwischen Ren und Athol waren
immer ein Problem gewesen. Sie tolerierten einander wegen Keita, aber mehr auch
nicht. Falls sie etwas aus dem Elf herausbekommen wollte, konnte sie Ren nicht
gebrauchen, der Athol zu Tode ärgerte. Denn darin war der Ostländer sehr gut.
    »Und dein Freund?«,
fragte Athol.
    Sie hatte keine
Ahnung, von wem er sprach, und fragte: »Freund?«
    Athol hob das Kinn und
deutete hinter sie. Keita sah über ihre Schulter und hatte größte Mühe, sich
ihr Entsetzen nicht anmerken zu lassen, als sie den Warlord direkt hinter sich
stehen sah. Wie lange stand er da schon? Warum hatte sie nicht bemerkt, dass er
ihr folgte?
    Ragnar trat vor.
»Bruder Ragnar vom Orden des Wissens, Mylord. Ich begleite Lady Keita auf ihrer
Reise.«
    »Ein Mönch?«, fragte
Athol mit Blick auf Keita.
    Eilig nahm sie Athols
Arm, während ihre Gedanken

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