Dragon Fire
antwortete Ragnar: »Hallo Verderber.«
Gwenvaels Blick
wanderte dorthin, wo Ragnar Dagmars Hand hielt. »Ich habe so langsam das
Gefühl, dass ich anfangen muss, Dinge zu zerschlagen«, verkündete der
Feuerspucker.
»Ruhig.« Und Ragnar
brauchte einen Moment, um sich bewusst zu werden, dass Dagmar eigentlich mit
Knut sprach. Der Hund hörte auf zu bellen, aber er knurrte weiter, den Blick
auf Gwenvaels Kehle gerichtet.
Jetzt bemerkte auch
der Feuerspucker den Hund, beugte sich vor und fragte: »Hast du mich vermisst,
alter Freund?«
Das Bellen begann von
Neuem, und mit einem Seufzer zog Dagmar ihre Hand aus Ragnars und ging zur Tür.
Sie hielt sie auf und machte Knut ein Zeichen. »Raus. Sofort.«
Knurrend und
widerstrebend ging der Hund hinaus, wo er höchstwahrscheinlich die Tür
anstarren würde, bis sie wieder aufging und er wieder in der Nähe seiner Herrin
sein durfte.
»Warum reizt du ihn
immer?«, verlangte Dagmar zu wissen und knallte die Tür zu, sobald das Tier
draußen war.
»Das habe ich nicht!
So bin ich, wenn ich nett zu ihm bin!«
»Dann haben wir noch
viel Arbeit vor uns, fürchte ich. Denn im Gegensatz zu dir , Schänder, ist Knut nicht ersetzbar.«
»Es heißt Verderber!
Selbst dieser Idiot hier sagt es richtig! Und noch etwas«, sprach der Goldene
weiter, »als ich dir dieses Haus geschenkt habe, Mylady, bin ich nicht davon
ausgegangen, dass du dahergelaufene Bauern zu Gast haben würdest, die
unangekündigt vorbeikommen, und ich muss sagen, dass ich extrem ungehalten bin,
dass … Kekse!«
Seine scheinbare Wut
war genauso schnell verflogen, wie sie gekommen war, Gwenvael ging zum Tisch
und griff in die Dose. Und Dagmar knallte ihm den Deckel auf die Hand.
» Au! Giftiges Weibsstück!«
»Du hast Glück, dass
ich keine Klingen an den Deckel geschraubt habe, um dir die Finger ganz
abzuschneiden.«
Während er an seinen
verletzten Körperteilen saugte, sagte der Feuerspucker mit vollem Mund: »Obwohl
du es so sehr liebst, was ich mit meinen Fingern anstellen kann? Auf Dauer
würdest du dir damit nur selbst schaden.«
Dagmar hieb mit den
Händen in die Luft. »Und jetzt sind wir fertig!« Sie schnappte sich die
Keksdose und presste sie an ihre Brust.
Gwenvael schnaubte und
grinste anzüglich, den Blick auf Dagmars Brust gerichtet. »Als würde mich das
aufhalten.«
Da er diese Art von
Dingen eigentlich gar nicht sehen wollte, stand Ragnar auf und sagte: »Ich denke,
ich sollte …«
»Warum bist du hier,
Blitzdrache?«, unterbrach ihn der Goldene.
Ragnar hatte geglaubt,
Keitas Launen und Stimmungsschwankungen seien unmöglich zu ertragen. Aber dieser Drache … Ragnar hatte keine Ahnung,
wie Dagmar den Kerl aushielt.
»Deine Mutter hat nach
mir geschickt«, antwortete er.
»Bist du jetzt ihr
Marionetten-Kriegsherren-Anführer – au!« Er hielt sich den Unterarm und
schickte seiner Gefährtin einen bösen Blick. »Kneifen? Sag bloß, wir kneifen seit Neuestem?«
Für einen Streit war er
noch weniger in Stimmung als für lüsterne Blicke, deshalb gestand Ragnar: »Sie
hat mich gebeten, ihre Schwester Esyld in den Außenebenen abzuholen.«
Das Paar starrte sich
einen Moment an, bevor sie sich langsam zu ihm umdrehten.
»Warum wollte sie
Esyld?«, fragte Dagmar.
»Und du hast sie
hergeschleppt?«, wollte Gwenvael wissen.
»Ich habe keine
Ahnung, warum sie Esyld sehen wollte«, erklärte er Dagmar. »Und ich habe sie
nirgendwohin geschleppt«, rechtfertigte er sich vor ihrem Gefährten, »denn sie
war gar nicht da.«
»Sie ist weg?«
»Und das schon seit
einiger Zeit. Deine Mutter schien deswegen besorgt. Genau wie Keita. Vielleicht
solltet ihr mit ihnen darüber sprechen.«
»Ich spreche mit dir,
Blitzdrache.«
Ragnar grinste
Gwenvael an. »Fordere mich heraus, wenn du es wagst, Verderber. Allerdings bin
ich mir sicher, dass Keita dich sehr vermissen wird. Sie scheint dich zu
mögen.«
»Das reicht«, sagte
Dagmar ruhig. »Hört beide auf.«
Sie deutete auf die
Tür. »Lass uns zu deinem Bruder und deinem Vetter zurückgehen, Mylord. Und dann
können wir mit Keita reden.«
Die beiden männlichen
Drachen starrten sich weiter finster an, bis Dagmar hinzufügte: »Bitte zwingt
mich nicht, streng werden zu müssen.«
Ragnar konnte am
Gesichtsausdruck des Goldenen erkennen, dass er – genau wie er selbst –
verstand, dass Dagmars Strenge gleichbedeutend mit einer Drachenarmee war, die
einen kompletten Kontinent zerstörte. Sie gestikulierten in Richtung Tür und
sagten
Weitere Kostenlose Bücher