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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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weiß.
Diese Augen lassen alle erstarren. Und es ist nicht die Farbe, nicht wahr? Es
ist, als könne sie alles spüren, was du fühlst oder je fühlen wirst.«
    »Wenn da etwas Wahres
dran ist, meine Freundin, wird ihr Leben nicht leicht werden.«
    »Auch das weiß ich.«
    Unangenehm berührt,
dass sie die Frage stellen musste, weil sie nicht da gewesen war, um es mitzubekommen
oder zu helfen, fragte sie: »War es eine schwere Geburt für dich?«
    »Meinst du, ob ich
gestorben bin, nur um von einem Gott von der anderen Seite zurückgebracht zu
werden, damit ich eine Herde Minotauren abschlachten kann, die versuchen, mein
Kind zu töten?«
    Gelächter wischte den
peinlichen Moment weg, und Keita nickte. »Genau das wollte ich fragen.«
    »Tut mir leid. Nichts
so Aufregendes wie das, was Annwyl passiert ist. Nur die typische, jämmerliche
Anstrengung mit einer Menge Geschrei und Flüchen gegen deinen Bruder, weil er
mir das angetan hat. Sehr ähnlich wie Izzys Geburt.« Talaith musterte das Baby
in Keitas Armen. »Aber diesmal hat mir niemand meine Tochter weggenommen.
Diesmal kann ich sie im Arm halten, wann immer ich will. Ich kann sie
großziehen, wie ich will.«
    Die Menschenfrau
sprach davon, wie die Göttin Arzhela sich Talaiths Gehorsam für etwa sechzehn
Jahre gesichert hatte, indem sie ihre ältere Tochter als Geisel gehalten hatte,
und Keita sagte: »Ihr Götter, Izzy ist wahrscheinlich restlos begeistert. Ihre
eigene kleine Schwester.«
    Als Talaith nicht
antwortete, wandte Keita den Blick von dem eindringlichen Gesichtchen ihrer
Nichte ab. »Talaith? Du hast es ihr doch gesagt, oder?«
    »Na ja, wie du war Izzy
seit zwei Jahren nicht mehr zu Hause.«
    »Also hast du es ihr gar nicht gesagt?!«
    »Schrei mich nicht
an!«
    »Wie konntest du ihr
das nicht sagen?«
    Talaith rieb sich mit
den Fingern die Stirn. »Es war einfach irgendwie nie der richtige Zeitpunkt.«
    »Tja, zwei Jahre
später ist sicherlich nicht der richtige Zeitpunkt. Es ist schlimm genug, dass
sie nicht einmal wusste, dass du schwanger bist, aber wenn sie herausfindet,
dass ein Kind geboren wurde und keiner es ihr gesagt hat …«
    Talaith klatschte sich
mit der Hand aufs Bein. »Weißt du, für jemanden, der uns seit zwei blöden
Jahren nicht mit seiner Anwesenheit beehrt hat, scheinst du ja genau zu wissen,
was los ist. Und hast eine Meinung dazu!«
     
    Iseabail, Tochter von
Talaith und Briec, zukünftige Kämpferin für Rhydderch Hael – wahrscheinlich –,
künftige Generalin von Königin Annwyls Armeen – sie hoffte es! Sie hoffte es! –
und manchmal Knappe von Ghleanna der Dezimierenden, hielt den Kopf gesenkt und
gab sich größte Mühe, keine Reaktion zu zeigen. Sie hatte diese Herangehensweise
nach dem ersten Mal gelernt, als ihre Einheit in eine dieser kleinen Städte
gekommen war und sie von einem der Stämme aus dem Westen ausgelöscht vorfand.
Als sie ganz frische Rekrutin in Königin Annwyls Armee gewesen war, gingen die
Soldaten oft in Städte wie diese, entweder um die Einwohner zu schützen, oder
um sich mit den Folgen zu befassen, wenn sie zu spät kamen. Aber selbst wenn
sie zu spät kamen, fanden sie normalerweise nur die Männer tot vor. Die Frauen
und Kinder wurden als Sklaven entführt, und mehr als einmal hatten die
Einheiten sie retten können, bevor sie auf dem Sklavenmarkt verkauft wurden.
    Aber in den
vergangenen ungefähr acht Monaten hatten sich die Dinge verändert. Statt eine
Menge toter Männer hatten sie alle tot aufgefunden. Männer, Frauen, Kinder, Haustiere,
Vieh, die Ernte. Nichts war verschont worden. Und das erste Mal ein totes Kind
zu sehen hatte Izzy unvorbereitet getroffen und zu stillen, aber nicht
unbemerkt gebliebenen Tränen geführt. Am Ende des Abends, nachdem sie die
Leichen gesäubert hatten, war sie vor ihren Kommandanten gerufen worden, der
ihr sagte, dass sie nicht »so verdammt schwach« sein solle. Izzy wusste, dass
ihr Kommandant absichtlich kalt war. Man konnte so einen Tag sonst nicht
durchstehen, wenn man eine oder womöglich sogar viele Kinderleichen auf
Scheiterhaufen legen musste.
    Also hatte Izzy sich
beigebracht, auf etwas Harmloses zu starren. Einen Baum. Einen Karren. Heute
waren es die Büsche um die Ruine eines ausgebrannten Hauses. Es war seltsam, dass
das Haus gebrannt hatte und nur die untere linke Seite stehen geblieben war und
sonst nichts.
    Über die
»Schweinehunde von Barbaren« grollend, begann ihr Kommandant Befehle an die
jungen Rekruten zu bellen: »Schnapp

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