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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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so etwas mitnehmen?«
    »Hör auf, Keita! Sie
sind nur Kinder. Sie beißen ja nicht … zumindest nicht fest genug, dass sie
bleibende Schäden oder den Tod verursachen.«
    Kinder?
    »Kannst du mir
erklären, warum wir nicht nach Hause zurückkehren können?«, fragte Meinhard.
    »Weil mein Bruder ein
Idiot ist«, antwortete Vigholf.
    »Das dachte ich mir.«
     
    »Also, erklär mir
bitte dieses Haus, Lady Dagmar. Ich habe es gesehen und wusste irgendwie, dass
du hier sein würdest.«
    Dagmars Blick
schweifte durch den Raum, und das dazugehörige Lächeln war sanft und sehr süß.
Ein Lächeln, das einst allein für Ragnar reserviert gewesen war, aber jetzt –
das wusste er – strikt einem anderen gehörte.
    »Ich habe einmal zu
Gwenvael gesagt – nach zu viel vom Wein seines Vaters, glaube ich –, dass ich
immer davon geträumt habe, mein eigenes kleines Haus auf den Ländereien meines
Vaters zu haben. Ein kleines Alte-Jungfern-Häuschen für mich allein. Ich sagte,
dass ich das jetzt, wo ich einen Gefährten habe, wohl nicht bekommen würde. Ein
Gefährte, der seiner eigenen Aussage nach nicht vorhatte, allzu schnell
irgendwohin zu gehen, weil er wusste, wie sehr ich ihn anbetete und dass ich
ohne seine Gegenwart nicht leben konnte.« Sie lachte über eine Arroganz, die
die meisten keine zwei Sekunden aushielten. »Ein paar Monate später brachte
mich Gwenvael hierher. Er hatte das hier von den königlichen Baumeistern extra
für mich machen lassen. Und es ist perfekt, findest du nicht? Genau, wie ich es
mir vorgestellt hatte. Ich war besorgt, dass es zu nah an der Burg liegt, aber
ich wundere mich immer wieder, wie faul ihr Drachen seid. Wenn ich mitten im
Rittersaal sitze, bleibt ihr stehen und redet stundenlang mit mir oder über
mich. Aber vom Burgtor aus ein paar hundert Fuß zu gehen, um zu plaudern … dazu
braucht es anscheinend einen höheren Befehl.«
    »Du vergisst, meine
Gute, dass du uns nicht alle in einen Topf werfen kannst. Es gibt viele
Drachen, mit allen möglichen Unterschieden, und wir hassen einander gleichermaßen.«
    Sie lachte. »Da hast
du recht. Das vergesse ich wirklich immer wieder.«
    Ragnar griff über den
Tisch und nahm ihre Hand, den Blick auf die Stelle gerichtet, wo seine Finger
ihre Knöchel streichelten. »Ich bin sehr froh, dass du hier glücklich bist,
Dagmar. Und es tut mir leid, wie die Sache mit uns geendet hat.« Nein. Das war
nicht richtig. Er konnte den Blick nicht davor verschließen, was er getan
hatte. Er musste sich dem direkt stellen, wie er es auch bei Keita getan hatte.
»Es tut mir leid«, sagte er wieder, und diesmal sah er ihr in die Augen, »dass
ich dich all die Jahre angelogen habe, wer und was ich war. Ich habe ehrlich
nie eine andere Möglichkeit gesehen und …«
    »Hör auf«, unterbrach
sie ihn.
    Dagmar schaute einen
Moment in die Ferne, und er wusste, dass sie ihre Gedanken sammelte, wie sie es
gerne tat. Bei ihr gab es keine dramatischen emotionalen Momente, und das war
ihm recht.
    Als sie ihm den Blick
wieder zuwandte, war er ruhig und kontrolliert. Genau wie sie. »Ich gebe zu,
dass es schmerzhaft war, herauszufinden, dass du mich angelogen hast. Ich
glaube, es hat mir auf eine Art wehgetan, wie es sonst niemand gekonnt hätte.
Aber ich habe mit der Zeit verstanden, warum du es getan hast. Noch wichtiger:
Ich weiß und verstehe jetzt, dass alles, was du je für mich getan hast, was du
mir gezeigt und mich gelehrt hast, mich hierhergeführt hat. Es hat mich an
einen Ort geführt, wo ich ohne Angst oder Sorge die sein kann, die ich bin.
Dafür allein, Lord Ragnar, sind alle vergangenen Verfehlungen vergeben, und ich
empfehle dringend, dass wir die Vergangenheit ruhen lassen und uns von hier aus
der Zukunft zuwenden.«
    Ein Gewicht, das schon
viel zu lange auf seinen Schultern gelastet hatte, hob sich. »Weißt du, Lady
Dagmar, dass du immer einer meiner größten Triumphe sein wirst?«
    Ihr Lächeln war
schmal, aber machtvoll, doch was immer sie darauf hatte antworten wollen, wurde
unterbrochen, als ihr Hund aufsprang und hysterisch die Eingangstür anzubellen
begann. Einen Augenblick später stieß der goldene Drache, dem Dagmars Herz
gehörte, die Tür auf und stürmte herein.
    Den wütend knurrenden
Hund, der direkt vor ihm stand, ignorierte Gwenvael der Verderber und sah Ragnar
an. »Der Lügenmönch ist zurück, wie ich sehe.«
    Da es nicht so aussah,
als wollten sie auch nur so tun, als hielten sie die Grundregeln der
Höflichkeit ein,

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