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Dragon Fire

Dragon Fire

Titel: Dragon Fire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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darum scherten. Sie bestanden darauf, sie wie eine menschliche Kanonenkugel
zu behandeln, und niemanden schien es zu stören! Am wenigsten ihre Großtante
und ihren Großonkel.
    »Fang jetzt bloß nicht
an zu keifen«, warnte ihr Onkel.
    »Ich keife nicht …«
    »Warum bist du hier?«
    »Mein Kommandant hat
mich geschickt. Ich soll dir das hier zeigen.« Sie hielt das Lederband hoch und
ihr Onkel nahm es, dann ließ er sie fallen. Izzys Hintern traf hart auf dem
Boden auf, aber sie unterdrückte ihren Schmerzenslaut. Was nicht einfach war.
    »Wo hast du das her?«
    »Aus dieser kleinen
Stadt, in die du uns zur Kontrolle geschickt hast. Die Barbaren waren schon
weg. Ich habe das im Dreck neben einem Haus gefunden.«
    »He, Ghleanna! Schau
dir das mal an.«
    Izzys Großtante
Ghleanna stand von dem Stuhl auf, auf dem sie gesessen und ihr nachmittägliches
Ale getrunken hatte. Mit einer Hand immer noch um den abgestoßenen Becher, nahm
sie Addolgar das Lederband ab und studierte es. »So ein Mist«, sagte sie
schließlich.
    »Was ist los?«, fragte
Izzy und versuchte, es noch einmal zu sehen.
    »Geht dich nichts an«,
erklärte Addolgar und schob sie zurück, indem er ihr seine übergroße Hand
kräftig gegen die Stirn drückte.
    Sie hasste es, wenn er
das tat.
    Die Geschwister gingen
zusammen in eine Ecke und unterhielten sich flüsternd, während Izzy versuchte,
unbemerkt zu lauschen. Irgendwann begannen die beiden zu streiten, wie sie das
manchmal taten, aber aus irgendeinem Grund beschlich Izzy das Gefühl, dass es
dabei um sie ging. Das war seltsam. Es schien, als beachteten sie sie in letzter
Zeit kaum.
    »Das ist ein Fehler«,
sagte Addolgar zum Rücken seiner Schwester, als sie zu Izzy herüberkam. Aber
wie meistens ignorierte ihn Ghleanna auch jetzt.
    »Du solltest
eigentlich mit uns zurück nach Garbhán Isle kommen, oder? Wenn wir in vier Tagen
aufbrechen?«
    Izzy nickte und hielt
den Atem an. Sie hatte so etwas befürchtet. Dass etwas passieren würde und sie
nicht nach Hause zurückkehren konnte. Sie wollte so gerne nach Hause. Natürlich
nicht, um dort zu bleiben – sie hatte zu viel zu tun –, aber sie hatte ihre
Familie zwei Jahre lang nicht gesehen. Sie vermisste sie alle, vor allem ihre
Mum. Sie wollte ihre Mum sehen.
    »Sieht aus, als
würdest du früher hinkommen.«
    Izzy biss sich auf die
Innenseite ihrer Wangen, damit sie nicht lächelte. »Ach?«
    »Ja. Aber bevor du
gehst, finde ich , gibt es da etwas, was du wissen
solltest.«
    »Und ich finde, du
solltest dich da raushalten«, blaffte Addolgar.
    »Halt den Mund,
Bruder.«
    Izzy verfiel in Panik.
»Geht es allen gut? Ist Mum …?«
    »Ihr geht es gut,
Izzy. Ihr geht es gut.« Ghleanna gab ihr das Lederband. »Wenn du heimkommst,
gib das Annwyl. Sag ihr, dass es das vierte Stück dieser Art ist, das wir
gefunden haben. Sie wird verstehen.«
    »Na gut.«
    Ghleanna legte ihr die
Hand auf die Schulter. »Aber wegen deiner Mum …«
     
    »Kommt sie zum Fest
nach Hause?«, fragte Keita, die – immer noch mit ihrer Nichte im Arm – langsam
im Raum herumging. Die ganze Zeit wandte das Baby nicht ein Mal den Blick von
Keitas Gesicht ab.
    »Sie kommen alle.
Ghleanna, Addolgar, all ihre Nachkommen. Ein paar Vettern deines Vaters, die an
den Wüstengrenzen arbeiten, werden im Westen bis nach der Feier die Stellung
halten.« Talaith sah sie einen Augenblick an, dann sagte sie: »Ich bin froh,
dass du zurückgekommen bist, Liebes. Ich weiß, dass Izzy überglücklich sein
wird, dich zu sehen. Sie schreibt oft über dich.«
    Keita musste lächeln.
»Wirklich?«
    Talaith schnaubte und
verdrehte die Augen. »Machst du Witze? Sie betet dich an, seit ihr euch zum
ersten Mal begegnet seid und du mit der dir eigenen kultivierten, trillernden
Stimme, die sonst keiner von deinen Geschwistern hat, sagtest: ›Bei den
Göttern, ist Briecs Tochter nicht wunderschön?‹« Talaith grinste spöttisch und
fügte hinzu: »Schleimerin.«
    »Ich habe nicht
gelogen, deine Tochter ist schön! Abgesehen davon hat es funktioniert, oder
nicht?«
    Sie lachten beide, bis
Talaiths jüngste Tochter ihren eindringlichen Blick plötzlich auf die Tür
richtete.
    »Soll ich sie in
Sicherheit fliegen?«, fragte Keita, als es auf der anderen Seite der Tür ruhig
blieb.
    »Nein. Es ist nur
dieses unglaubliche Gespür, das sie schon seit der Geburt dafür hat, dass ihr
Vetter und ihre Cousine in der Nähe sind.«
    Wie aufs Stichwort
ging die Tür des Kinderzimmers auf und Fearghus kam

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