Dragon Kiss (epub)
Schwert und war fest entschlossen, die Kreatur herauszufordern, als Annwyl aus dem Zelt gestürmt kam. Er ergriff ihren Arm mit – wie er dachte – festem Griff, um sie aufzuhalten, doch in ihrer furchtbaren Wut befreite sie sich mühelos und stapfte los, um sich dem Drachen zu stellen.
Die Männer sahen, wie Annwyl die Blutrünstige sich vor dem Gegenstand ihrer schlimmsten Albträume aufbaute. Zu verschreckt um zu kämpfen, aber in zu großer Angst um ihre Anführerin, um davonzulaufen.
Und dann sah Brastias, wie das Mädchen etwas tat, das er niemals vergessen würde.
Sie trat die Bestie. Direkt gegen das Knie.
Brastias und Danelin wechselten Blicke.
»Tja, du warst schon immer der Meinung, sie sei verrückt«, sagte Brastias.
»Ich hätte nicht gedacht, dass ich recht habe.«
»Du verlogenes Schwein!«, kreischte Annwyl zu dem Drachen hinauf.
»Lass es mich erklären!«
»Fahr zur Hölle!«
»Annwyl.«
»Nein!« Sie steuerte wieder auf ihr Zelt zu. »Lass mich in Ruhe, Drache! Ich will dich oder deine Familie nie wiedersehen. Niemals! «
Danelin warf einen Blick zu Brastias hinüber. »Familie?«
»Frag nicht.«
Der Drache sah Annwyl schweigend nach. Er begann, einen Zauber zu sprechen, und Flammen umgaben ihn. Das war der Moment, als Brastias sich fragte, ob er an diesem Tag sterben würde. Die Flammen loderten höher, hüllten die Bestie ein, doch schließlich erstarben sie, und zurück blieb ein sehr großer, sehr nackter Mann.
Mit einem Knurren folgte er Annwyl und verschwand hinter ihr im Zelt.
»Dann können sie also ihre Gestalt verändern?«, fragte Danelin ruhig.
»Scheint so.«
»Sollen wir ihm nachgehen?«
Brastias sah Danelin an. Er brauchte eine Weile, aber schließlich verstand er, was er da eben gesehen hatte. Einen Streit zwischen Liebenden. Das musste er Annwyl überlassen.
»Äh … ich glaube nicht. Wir müssen die Soldaten vorbereiten. Und ich glaube, das sollten wir irgendwo außerhalb des Lagers tun.«
Er warf einen Blick auf das Zelt, dann schüttelte er den Kopf und ging davon. Ein wie Espenlaub zitternder Danelin folgte ihm wortlos.
»Warum willst du nicht mit mir reden?«
»Du willst reden? Na schön! Wie geht’s deinem Vater?«
»Was meinst du wohl? Du hast ihm in den Fuß gestochen!«
»Ich hätte auf sein Herz gezielt, aber ich war mir nicht sicher, ob er überhaupt eines hat! Hat irgendwer von euch denn eines?«
»Annwyl, ich konnte dir nicht die Wahrheit sagen.«
»Warum?«
»Ich … äh …« Er hatte nicht gewusst, dass das hier so schwierig werden würde. Machte er Witze? Natürlich hatte er gewusst, dass es so schwierig werden würde!
»Ich warte.« Er hatte langsam das Gefühl, dass er einer von sehr Wenigen war, die von sich behaupten konnten, sie je so wütend gemacht zu haben. Komisch, dass ihm das im Augenblick gar keine so gute Sache zu sein schien.
»Ich wollte es dir sagen. Ich schwöre es!«
»Ach ja? Du wolltest es mir sagen?« Ihre Worte trieften vor Sarkasmus, ihre Bitterkeit erfüllte das Zelt. Er konnte ihr keinen Vorwurf machen. Er hatte es so gewollt.
»Ja, Annwyl, das wollte ich. Heute. Mein Vater war nur schneller.«
»Und warum hast du es mir nicht vorher gesagt?«
Er ging quer durch das Zelt auf sie zu. Sie machte einen Schritt rückwärts und zog ihr Schwert. »Alles ist anders.«
Er stand jetzt vor ihr, ihre Klinge an seiner Kehle. »Ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken, Annwyl. Ich wollte dich, mehr als alles andere. Und ich wusste nicht, wie ich dir die Wahrheit sagen sollte, ohne dich zu verlieren. Du hast dem Drachen vertraut, aber den Mann hast du wirklich gehasst. Ich wollte sicher sein, das du alles an mir akzeptierst. Heute dachte ich, das könntest du vielleicht.«
Er machte noch einen Schritt vorwärts und spürte, wie die Spitze der Klinge leicht durch seine Haut stach. Ein Tropfen Blut rann ihm über den Hals auf die Brust. Annwyls Atem ging rasch und keuchend, während sie ihm unverwandt in die Augen sah. »Du könnest mich jetzt töten. Mühelos. Wenn es das ist, was du willst.« Er bewegte sich noch ein Stückchen. Noch ein bisschen, und die Klinge würde ihm die Kehle aufschlitzen und ihn töten. »Willst du das, Annwyl?«
Sie starrte ihn lange an. »Ja, Fearghus«, stieß sie hervor. »Genau das.«
Nicht die Antwort, auf die er gehofft hatte, aber er wurde schnell von dem Schmerz in seinem Knie abgelenkt, wo sie ihn getreten hatte.
Er stieß einen Schmerzensschrei aus, während sie ihn
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