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Dragon Kiss (epub)

Dragon Kiss (epub)

Titel: Dragon Kiss (epub) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.A. Aiken
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einen hellblauen Umhang eingehüllt und die größte Frau, der Annwyl je begegnet war.
    »Ich weiß nicht, was Euch das angeht, Mylady.« Annwyl überlegte, ob sie sie langsam oder einfach direkt töten sollte.
    Die Frau trat vor, ihr Umhang wirbelte um ihre nackten Füße. »Ich bin weit gereist, um mich mit dir zu treffen, Lady Annwyl, aber ich verschwende nicht gern meine Zeit oder Worte.«
    »Genauso wenig wie ich. Also solltet Ihr mir vielleicht sagen, worum es geht, bevor ich die Geduld verliere.«
    Annwyl spürte eine Hand auf ihrer Schulter und sah zu Morfyd auf, die neben ihr stand. »Annwyl, ich möchte dir Königin Rhiannon aus dem Haus Gwalchmai fab Gwyar vorstellen.« Annwyl zuckte zusammen. Was für ein hässlicher Familienname. Sie hätte es schrecklich gefunden, so zu heißen. »Meine Mutter.«
    Das Gefühl, in einem Mauseloch verschwinden zu wollen, kann überwältigend sein, doch Annwyl bekämpfte es. Die Königin stand vor ihr. Als Mensch. Sie schob die Kapuze ihres Umhangs zurück. Schneeweißes Haar ergoss sich über ihre Schultern, und ein Ausdruck heftiger Unzufriedenheit breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie schien nicht einmal das Luftschnappen zu bemerken, das durch den Hofstaat ging, als sie das Mal ihrer eigenen Inbesitznahme sahen: ein schwarzes Drachenbrandzeichen, das sich von ihrem Kiefer ihren Hals entlangzog und unter ihrem Umhang verschwand.
    Doch jetzt verstand Annwyl, warum Rhiannons Kinder alle schön waren. Als Mensch war Rhiannon absolut atemberaubend.
    Annwyl sah diejenigen an, die Rhiannon begleiteten. Eine schöne rothaarige Frau, die so unschuldig und süß aussah wie Daddys kleines Mädchen. Und drei Männer, die eindeutig Brüder waren. Alle auf ihre Art ziemlich gut aussehend. Der mit den silbernen Haaren sah aus, als erschiene er nur unter Protest vor ihr. Der mit den goldenen Haaren starrte sie offen lüstern an. Und der Blauhaarige grinste so fröhlich, dass sie nicht anders konnte als kurz zurückzulächeln.
    »Worum es geht, Mylady , ist, dass es an der Zeit ist, dass du deinen rechtmäßigen Platz an der Seite meines Sohnes einnimmst.«
    Annwyl holte tief und zitternd Luft. Die Kuh hatte ihr gerade befohlen, zu Fearghus zurückzukehren. Befohlen . Ihre Hände ballten sich zu Fäusten, als die Wut in ihr aufstieg. Sie konnte ihre Gefühle jetzt im Zaum halten, doch das machte sie nur noch tödlicher. Gwenvael musste es gesehen haben. Er schloss resigniert die Augen.
    »Und vielleicht, Mylady , solltet Ihr Euch um Eure eigenen Angelegenheiten kümmern.« Morfyds Finger gruben sich wie eine Warnung tief in ihre Schulter. Eine Warnung, die sie ignorierte. »Was zwischen mir und Fearghus passiert, ist unsere Sache. Nicht Eure. Daran solltet Ihr denken.«
    Sie bemerkte, wie Rhiannons Kinder verzweifelt versuchten, ihre Aufmerksamkeit auf sich zu lenken, während Morfyd gefährlich kurz davorstand, ihr den Arm auszureißen.
    »Vielleicht vergisst du, wer ich bin.«
    »Ich vergesse gar nichts. Wie geht es übrigens dem Schwanz Eures Gefährten, Mylady?«
    An diesem Punkt warf Morfyd resigniert die Arme in die Luft und trat zurück an Brastias’ Seite, während Rhiannons Söhne zusammenzuckten und die schöne Rothaarige ihr Gesicht in den Händen barg.
    Rhiannon lächelte. Ein beunruhigender Anblick, gelinde gesagt. Anders als bei ihren Kindern glichen ihre menschlichen Zähne trotzdem Reißzähnen. »Weißt du, Lady Annwyl, jede Frau, die stark genug ist, um einen so mächtigen Drachen wie Bercelak den Großen zu durchbohren, sollte stark genug sein, um zu fordern, was ihr gehört.«
    Interessanter Zug von der Königin. Annwyl hatte eigentlich erwartet, sie würde ihr den Kopf abreißen. Zumindest hatte sie erwartet, dass sie es versuchen würde. »Ich weiß Eure Sorge zu schätzen, Mylady. Aber ich bin ratlos, warum Euer Sohn nicht selbst gekommen ist.«
    Und mich vor dieser verdammten Sippe rettet!
    »Er fürchtet törichterweise, dass er ein großes Risiko für deine Sicherheit sein könnte. Ich weiß jetzt, dass da nichts zu befürchten ist. Du bist eine tödliche Gegnerin. Ich bezweifle, dass irgendwer hier deinen Zorn herausfordern würde. Ich weiß, dass ich es nicht tun würde.«
    Annwyl fragte sich einen Augenblick lang, ob Rhiannon das nur wegen den Adligen sagte. Doch sie bezweifelte, dass der Drache sich darum Gedanken machte. Die Frau war gefährlich ehrlich – Freund oder Feind. »Aber da mein Sohn so ein …«
    »Trottel?«, bot Gwenvael

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