Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
legte auf.
„Was hast du denn vor?“, fragte Jim und folgte mir ins Schlafzimmer.
„Ich muss lesen. Halt den Mund, wenn du nicht irgendwelche dämonischen Einsichten darüber hast, wo Ophelia sich befinden könnte.“
Ich nahm die Steganographia aus dem Regal und setzte mich, um über Dämonen nachzulesen.
Vier Stunden später warf ich das Buch angewidert zur Seite.
„Sag nichts - der Butler war es, und du hast auf die verführerische Nachbarin gesetzt?“
Seufzend schlüpfte ich in meine Sandalen und trat an den Schrank, um meine spärliche Garderobe nach etwas Passendem für den Abend zu durchforsten. „Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich habe alle Abschnitte über Dämonen gelesen, und ich verstehe einfach nicht, wie ein Dämon, den ich gerufen habe, lügen konnte, obwohl ich ihm befohlen habe, meine Fragen ehrlich zu beantworten.“
„Das ist ja auch unmöglich“, sagte Jim, stand auf und schüttelte sich. „Ich kann dich nur anlügen, wenn du es mir befiehlst.“
Ich entschied mich für meinen frisch gereinigten Leinenanzug. Es war das würdevollste Outfit, das ich besaß. „Bist du sicher, dass es keinen anderen Weg gibt? Keinen Umstand, der dir erlauben würde zu lügen? Bafamal hat gelogen, als er sagte, dass Drake die Morde begangen hat. Ich weiß es einfach. Ich hätte sonst nicht mit ihm ...“ Ich machte eine vage Handbewegung, um anzudeuten, was ich meinte. „Ich hätte doch das Böse in ihm gespürt, meinst du nicht?“
„Du meinst, während du den Drachen geritten hast? Hehe-he.“
Drohend schwenkte ich eine Sandale. „Ich glaube, ich muss dir mal den Mund mit Seife auswaschen. Ich meine es ernst. Dieser ganze Hüterinnenkram ist einfach zu neu für mich. Manchmal bezweifle ich aber, ob ich wirklich ein glückliches Händchen bewiesen habe.“
„Manchmal?“, echote Jim. „Wie zum Beispiel, als du Inspektor Proust ins La-la-Land geschickt hast?“
„Ich habe bei ihm im Büro angerufen, als du weg warst. Der Polizist am Telefon hat mir gesagt, es gehe ihm gut, also kann das mit der Beeinflussung seiner Gedanken nicht allzu schlimm gewesen sein.“
„Und was war damit, als du einfach in die Höhle eines rivalisierenden Drachen marschiert bist und einen Magnetstein dabei hattest, für dessen Besitz dieser Drache dich hätte umbringen können? Oder wie war das mit dem Dämon, der dich angelogen hat?“
„Manchmal kann ich dich nicht ausstehen“, sagte ich steif. „Beantworte lieber meine Frage - hätte ich es gespürt, wenn Drake die Morde begangen hätte?“
Jim zuckte mit den Schultern. „Das hängt davon ab, wie eng ihr miteinander verbunden seid.“
„Wir sind überhaupt nicht miteinander verbunden. So eine kleine lustvolle Affäre ist doch nicht bindend.“ Jim murmelte etwas vor sich hin. Ich knöpfte meine Tunika zu und fuhr mir mit dem Kamm durch die Haare. „Ich muss eben einfach davon ausgehen, dass Bafamal gelogen hat.“
Jim schüttelte den Kopf. „Wenn du mir eine Frage stellen würdest, könnte ich zwar die Wahrheit ein bisschen verändern, aber nicht direkt lügen.“
Ich blickte auf die Uhr, schlüpfte in meine Sandalen und ergriff meine Tasche. „Ich verstehe nicht ... Ach, komm, wir fahren zu Amélie. Wir haben noch ein paar Stunden Zeit, und sie kann mir wahrscheinlich weiterhelfen.“
„Hal-lo! Du bist wohl nicht ganz dicht, Schwester! Du weißt ganz genau, dass alle ihren Laden beobachten, in der Hoffnung, dass du wieder auftauchst. Ich möchte ja schrecklich gerne meine süße Cécile wiedersehen, aber ich kann durchaus darauf verzichten, schon wieder vor den blauen Brüdern wegzulaufen.“
Ich lächelte leicht und öffnete die Wohnungstür. „Deshalb gehe ich ja auch nicht in den Laden, sondern du, meine kleine Brieftaube.“
„Feuer von Abbadon, was bin ich eigentlich? Dein Sklave?“, stöhnte Jim und folgte mir.
Eine Stunde später traf ich mich mit Amélie an der Südseite des Jardin du Luxembourg, einem der wenigen Parks, in denen Hunde zugelassen sind. Jim und Cécile begleiteten sie.
„Niemand ist mir gefolgt“, sagte Amélie statt einer Begrüßung. „Wir sind dreimal umgestiegen und durch den Laden einer Freundin gegangen, um auf die Hintergasse zu kommen. Es konnte mir gar keiner folgen.“
Ich umarmte sie und setzte mich mit ihr auf eine Bank.
„Äh, Cécile und ich gehen ein bisschen zu einem tollen Stinkfleck, den ich gestern entdeckt habe“, sagte Jim und schubste Cécile zu den Sträuchern am Rand.
„Geht
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