Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
Informationen zwischen den Ländern sorgt. Sie haben keine eigene Polizei.“
Er wartete geduldig auf meine Reaktion, ich brachte jedoch nur ein „Oh“ zustande.
Innerlich tobte ich allerdings. Ich war wütend auf Drake, weil er meinen Drachen gestohlen und mich hereingelegt hatte, und wütend auf mich, weil ich Onkel Damians strenge Sicherheitsanweisungen nicht beachtet hatte. Ich sehe eine Leiche, und was mache ich? Ich lasse den Koffer mit dem Aquamanile aus den Augen. Verdammter Drake. Das ist alles seine Schuld. Naja ... hauptsächlich seine Schuld.
Das alles sagte ich natürlich nicht zu Inspektor Proust. Ich beantwortete seine Fragen, und dann dieselben Fragen, die andere Polizisten mir stellten. Immer wieder beantwortete ich die Fragen, bis ich sie auswendig wusste und schon mit den Antworten anfing, noch bevor die Polizisten, die mich verhörten, überhaupt den Mund aufgemacht hatten.
Aber ich sagte nicht ein einziges Mal, dass ich Frösche in meinem Bidet hätte. Und darauf war ich seltsamerweise auch noch stolz, was deutlich macht, wie sehr Schlafmangel einem zusetzt, wenn man dazu noch eines Mordes verdächtigt wird, den man nicht begangen hat. Eigentlich hatte ich angenommen, dass ich in irgendein dunkles, feuchtes, von Ratten verseuchtes Loch gesperrt werden würde, bis die amerikanische Botschaft von den schrecklichen Ereignissen erfahren hatte, aber zu meiner Überraschung wurde ich nach zwölf Stunden freigelassen. Inspektor Proust trat ins Verhörzimmer und verkündete, ich könne gehen.
„Gehen?“, fragte ich mit heiserer Stimme. Ich war ein wenig erschöpft vom Schlaf- und Essensmangel, aber ich glaube, ich hatte noch keine Halluzinationen. „Sie meinen, ich kann gehen? Verhaften Sie mich nicht?“
Inspektor Proust zuckte mit den Schultern, eine Geste, die ich in der Nacht häufiger bei ihm beobachtet hatte. Obwohl er ebenfalls die ganze Nacht auf gewesen war, sah er nicht so aus, als ob ihm der mangelnde Schlaf viel ausmachte. „Sie haben doch gesagt, dass Sie mit Madame Deauxvilles Tod nichts zu tun haben. Warum sollte ich Sie also verhaften? Es sei denn, Sie möchten mir noch etwas erzählen?“
Ich lächelte ihn an. „Ich habe sie nicht umgebracht, ehrlich. Ich weiß nicht, wer es gewesen ist, es sei denn, Drake hat sie ermordet, und er behauptet, er war es nicht, aber er hat mich ja auch angelogen, als er gesagt hat, er sei Detective bei Interpol, und außerdem hat er meinen Drachen gestohlen, also, was soll ich ihm überhaupt glauben? Abgesehen davon sieht er viel zu gut aus. Dermaßen gut aussehenden Männern traue ich nie. Sie glauben, sie seien ein Geschenk für die Frauen, und sie packen einen einfach, küssen einen und riechen wirklich gut, und man bekommt weiche Knie, wenn sie einen an sich ziehen, ganz zu schweigen davon, dass man auf einmal den Kopf voll hat mit unanständigen Gedanken darüber, was man jetzt gerne mit ihnen anstellen würde. Und überhaupt, woher hat er gewusst, dass das Aquamanile aus Gold ist?“
Inspektor Proust beobachtete mich einen Moment lang schweigend und tippte mit einem Bleistift gegen sein Kinn. „Francois, mein Fahrer, wird Sie in Ihr Hotel bringen. Ich glaube, Sie brauchen ein wenig Schlaf, Mademoiselle Grey. Wenn Ihnen noch etwas einfällt, das uns weiterhelfen könnte, rufen Sie mich bitte unter der Nummer auf meiner Karte an.“
Ich blickte auf die weiße Visitenkarte, die irgendwie in meine Hand gelangt war. Da erst wurde mir klar, dass ich nicht nur zusammenhanglosen Blödsinn brabbelte, sondern tatsächlich entlassen war. Keine rattenverseuchte, feuchte Gefängniszelle für mich, juhu!
„Sie sagen mir doch Bescheid, wenn Sie Drake erwischen, oder? Mein Onkel bringt mich um, wenn ich das Aquamanile nicht wiederbekomme. Er wird mir die Schuld daran geben, dass Drake es gestohlen hat und dass er Madame Deauxvilles Familie entschädigen muss, wenn ich es nicht wiederfinde. Wissen Sie, ehrlich gesagt glaube ich nicht, dass ich jemals so viel Geld aufbringen könnte, weil Alan - das ist mein Exmann und ein fauler Kerl, der immer nur am Strand rumhängt - mich aussaugt. Sie sagen es mir doch, wenn Sie Drake finden oder meinen Drachen, ja?“
Ein grimmiges Lächeln umspielte Inspektor Prousts Lippen. „Seien Sie versichert, Mademoiselle, wenn wir auf einen Mann stoßen, der sich Drake Vireo nennt, werde ich Sie sofort davon in Kenntnis setzen.“
„Er hat mir nicht geglaubt“, sagte ich jetzt leise zu mir, während ich in dem
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