Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
gehörte?“
„Du bist der reinste Einstein, was? Ja, gehörte, weil Amaymon mich rausgeworfen hat wegen eines unglückseligen Zwischenfalls, als ein Leviathan sich mit ihm paaren wollte.“ Ich starrte ihn an. Jim verzog ärgerlich das Gesicht. „Es war doch nur ein Witz! Aber versuch das mal den Fürsten der Hölle klarzumachen. Die verstehen absolut keinen Spaß!“
„Na toll.“ Ich sackte in mir zusammen. „Du bist also ein gefeuerter Dämon. Ein Dämon ohne Hölle.“
„Niemand hat dich aufgefordert, mich zu rufen“, erwiderte Jim voller Würde. „Ich stehe im Moment nur nicht gerade in Amaymons Gunst. Sobald er wieder sitzen kann, darf ich auch wieder zurück.“
Ich bekam Kopfschmerzen, als ich Jim anschaute. Ein klebriger Sabberfaden hing ihm aus dem Maul. Ich konnte ihn natürlich wieder dorthin zurückschicken, wo er hergekommen war, aber ehrlich gesagt hatte ich nicht mehr die Kraft abzuwarten, was ich als Nächstes heraufbeschwören würde. Es war zwar nur schwer zu glauben, aber womöglich würde ich letztendlich mit etwas viel Schlimmerem als mit Jim dastehen.
„Wir wollen mal etwas klarstellen, Dämon. Ich heiße Aisling. Ich bin deine Herrin, und du wirst widerspruchslos und klaglos tun, was ich von dir verlange.“
Jim kratzte sich mit dem Hinterbein am Ohr. „Du hast nicht zufällig ein Flohhalsband bei dir? Ich spüre einfach, dass ich mir in diesem Loch hier Flöhe eingefangen habe.“
Ich knirschte mit den Zähnen, wie schon so häufig seit meiner Ankunft in Paris. „Das ist ein hübsches Hotel in einer sehr teuren Gegend in Paris, und hier gibt es keine Flöhe. Mein erster Befehl an dich lautet, mich dorthin zu führen, wo Drake Vireo, der grüne Wyvern, lebt. Es ist irgendwo hier in der Stadt, es dürfte also nicht allzu schwierig für dich sein.“
Jim blickte sich in dem Zimmer um. „Ich habe Hunger. Hast du etwas zu essen hier, oder willst du mich verhungern lassen, bis ich wieder in Abbadon bin?“
Ich rieb mir die Stirn. Meine Kopfschmerzen wurden schlimmer. „Nachdem du herausgefunden hast, wo Drake wohnt, kannst du mir dabei helfen, ein Objekt von ihm zurückzuholen, das mir gehört.“
Jim stand auf und schüttelte sich. Lange Sabberfäden flogen durchs Zimmer. „Oh, ich glaube, meine Backenzähne stehen gleich unter Wasser. Beweg dich, Schwester, ich muss mal.“
„Wenn du mir gedient hast, werde ich ...was?“ Ich starrte ihn an. Sollten Dämonen nicht eigentlich Befehlen gehorchen, statt welche zu geben?
Er ging zur Tür und blickte sich nach mir um. „Muss ich es dir erst buchstabieren? Feuer von Abbadon, was es heutzutage für Hüterinnen gibt, das ist ja eine Schande! Wenn ich dran denke, von welchen Hütern ich früher gerufen wurde! Ich muss Gassi gehen! Comprenez?“
Ein solches Wort hatte ich aus dem Mund eines Dämons nicht erwartet. „Einen Moment, einen Moment, das ergibt doch alles gar keinen Sinn! Gassi gehen? Welcher Dämon sagt denn so etwas? Und woher kennst du überhaupt Einstein?“
Der Hund schaute mich gequält an. „Wie vielen Dämonen bist du denn schon begegnet?“
„Nun ...“ Ich presste unangenehm berührt die Lippen zusammen. Ihm gegenüber brauchte ich ja nicht zuzugeben, dass ich in dieser Hinsicht noch Jungfrau war. „Das gehört nicht hierher. Warum klingst du nicht wie ein richtiger Dämon? Warum redest du nicht so mittelalterlich? Du musst doch mindestens fünfhundert oder tausend Jahre alt sein?“
„Eigentlich eher dreitausend, obwohl ich finde, ich sehe keinen Tag älter aus als zweitausend.“
„Dreitausend Jahre? Du bist dreitausend Jahre alt?“ Mir fiel der Unterkiefer herunter.
„Alle guten Dämonen sind so alt oder sogar noch älter“, erwiderte Jim selbstgefällig. „Und dass ich schon ein paar Jahrtausende auf dem Buckel habe, heißt noch lange nicht, dass ich nicht mit der modernen Entwicklung Schritt halte. Es gibt in Abbadon nicht besonders viel zu tun. Die meiste Zeit ärgern wir die geringeren Dämonen, aber selbst das verliert nach ein paar Jahrhunderten seinen Beiz. Aber seit ihr Sterblichen das Fernsehen erfunden habt, hat sich die Lage geändert. Brillante Idee.“
Ungläubig starrte ich den Hund an. „Ihr guckt Fernsehen? In der Hölle? Fernsehen?“
Ich konnte es nicht fassen, aber der Dämon war ganz beleidigt, dass ich ihm offensichtlich nicht glaubte. „Ach, glaubst du etwa, nur weil wir Dämonen sind, sind wir nicht auf dem Laufenden? Glaubst du, wir werden nicht gerne
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