Dragon Love 01 - Feuer und Flamme fuer diesen Mann
kommen, Signora“, sagte Renaldo lauter und aggressiver.
Ich versuchte noch nicht einmal, seine Gedanken zu beeinflussen, sondern zerrte mir die goldene Kette mit dem Jadedrachen über den Kopf und riss den Talisman von der Kette. „Guck mal, Gold!“ Ich schwenkte die goldene Kette vor Renaldos Gesicht. Er sog witternd die Luft ein, und seine Augen leuchteten auf, als er die Kette sah. So fest ich konnte, warf ich sie über ihn hinweg. „Na los, hol sie dir!“
Gold, hatte ich festgestellt, löste bei Drachen eine fast instinktive Reaktion aus - Renaldo jedenfalls wirbelte herum und rannte zu der Stelle, wo die Kette zu Boden gefallen war. Ich rannte in die andere Richtung, zu Amélies Laden, an Inspektor Proust vorbei, der immer noch auf dem Bürgersteig stand und geistesabwesend vor sich hinblickte. Der Fahrer wedelte mit der Hand vor seinem Gesicht herum und beachtete Jim und mich gar nicht. Ich hatte schon fast Amélies Laden erreicht, als plötzlich zwei vertraute Gestalten über die Straße auf mich zukamen.
Es waren Pál und István.
„Weiß eigentlich jeder, dass ich hier bin?“, grummelte ich. Meine Gedanken überschlugen sich. Hinter mir hob Renaldo gerade die goldene Kette auf, und von vorne marschierten Pál und István mit grimmigen Mienen auf mich zu.
Ich steckte in der Klemme.
Ich beschloss, dass ich mit Drakes Männern am leichtesten fertig würde, winkte ihnen zu und rief: „Die Männer des blauen Wyvern versuchen mich zu kidnappen, damit sie Drake mit mir erpressen können!“
Drakes rothaariges Duo erstarrte bei meinen Worten, und ihre Blicke richteten sich auf Renaldo, der ebenfalls stehen blieb, als er die beiden sah.
„Er hat Gold bei sich“, fügte ich hinzu.
Das ließen sich Pál und István nicht zweimal sagen. Sie liefen mit leuchtenden Augen an mir vorbei. Renaldo blickte ihnen einen Moment lang entgegen, drehte sich dann um und rannte um sein Leben.
Ich schob Jim in Amélies Laden und folgte meinem Dämon rasch. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich jetzt alle beschäftigt hatte, aber ich hatte nicht vor, zu warten und ihnen zuzuschauen.
„Hallo, Amélie, es tut mir leid, dass ich so viel Unruhe verursache, aber haben Sie zufällig ... Oh, zum Teufel, du hast mir gerade noch gefehlt! Was machst du denn hier?“ Drake stand in der Tür zu Amélies Laden. Anscheinend war er Pál und István gefolgt, obwohl ich ihn nicht gesehen hatte. Ich löste Jims Leine und fragte Amélie hastig: „Gibt es einen Hinterausgang?“
„Ja“, erwiderte sie und wies mit dem Kinn auf den Perlenvorhang, der das Hinterzimmer von dem Ladenlokal abtrennte.
„Jim, greif an!“, sagte ich und zeigte hinter mich.
Drake öffnete den Mund, aber Jim beschloss endlich einmal, mir ohne Widerworte zu gehorchen und sprang Drake an, bevor er etwas sagen konnte. Sie gingen beide zu Boden, und man sah nur noch ein Gewirr von Beinen und schwarzes Fell. Ich rannte durch den Perlenvorhang, setzte mit einer Flanke über Bücherkartons und lief geradewegs auf eine Tür zu, auf die ein blaues Pentagramm gemalt war. Halb war ich schon die Gasse entlang gerannt, als ich merkte, dass Jim mir nicht auf den Fersen war. Unschlüssig blieb ich stehen. Sollte ich zurückgehen, um nach ihm zu schauen, oder sollte ich darauf vertrauen, dass er schon auf sich selber aufpassen konnte?
„Verdammt!“, fluchte ich, während ich weiter zu der Stelle lief, an der René auf mich wartete. Wenn ich zurücklief, würde ich unweigerlich in Schwierigkeiten geraten, und die Wahrscheinlichkeit, dass Jim auch ohne mich überlebte, war viel größer. Wütend stellte ich fest, dass mir Tränen über die Wangen liefen. Jim konnte ja nicht getötet werden, aber seine Hundegestalt konnte man zerstören. Ich wischte mir über die Wangen, als ich um die Ecke rannte und auf den belebten Parkplatz stieß, den wir als Treffpunkt vereinbart hatten. René lehnte an der Motorhaube seines Wagens und las Zeitung. Ich schrie und winkte, um ihn auf mich aufmerksam zu machen. Er verstand mich anscheinend sofort, denn erwartete erst gar nicht auf eine Erklärung, sondern sprang sofort ins Auto und fuhr auf mich zu. Ich hüpfte auf den Beifahrersitz, und er fuhr mit quietschenden Reifen los.
„Wo ist der kleine Teufelshund?“, fragte er.
Ärgerlich wischte ich mir die Tränen weg, die mir immer noch übers Gesicht strömten. „Ich habe Jim gesagt, er solle Drake angreifen, aber anscheinend hat Drake ihm etwas getan, sonst wäre er hinter mir
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