Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
hatte er nicht getan. Zu Hause in Oregon hatte es mich nicht weiter gestört, dass alle Drachen ein Wörtchen bei meiner Bestrafung mitzureden hatten, aber hier war es etwas anderes. Und außerdem würde ich jetzt auch noch in Drachenpolitik verwickelt werden.
So sehr ich mich als sparsamer Mensch dagegen gesträubt hatte, Tiffany zu engagieren, musste ich doch zwei Stunden später zugeben, dass sie als Übersetzerin sehr nützlich war. Ich hatte eigentlich vorgehabt, René diesen Job zuzuschustern, da meine Ungarischkenntnisse mehr als mangelhaft waren, aber es stellte sich heraus, dass er vollauf damit beschäftigt war, Jim in Schach zu halten, während Tiffany und ich uns auf eine wilde Jagd durch die Stadt machten, die von Pest (über die Donau) nach Buda führte und in einem winzigen, staubigen Antiquitätengeschäft endete.
„Nun, das waren ja wirklich zwei vergeudete Stunden“, sagte ich, als wir, etwas mutlos geworden, aus dem dunklen Laden heraustraten. Ich wischte mir ein paar Spinnweben vom Arm. „Wir sind nicht besser dran als am Anfang.“
„Das stimmt nicht. Wir haben vielen Freude geschenkt. Ich habe siebzehn Leute angelächelt. Und du weißt jetzt, dass der Eremit sich mit Sicherheit in einem Park außerhalb der Stadtgrenzen aufhält.“
„Eine Tatsache, die hilfreicher wäre, wenn es nicht so unzählig viele Parks um Budapest herum gäbe“, murrte ich, fühlte mich aber gleich schlecht dabei. Tiffany konnte ja nichts dafür, dass der Eremit so sorgfältig seine Spuren verwischt hatte. „Es tut mir leid, Tiffany. Meine schlechte Laune hat nichts mit dir zu tun. Du warst mir eine große Hilfe beim Übersetzen. Ohne dich hätte alles viel länger gedauert.“
Meine Bemerkung schien sie zu freuen. Wir gingen die belebte Straße entlang zu einem Parkplatz, auf dem René hinter einem Bürogebäude geparkt hatte, auf dessen Mauern immer noch Reste kommunistischer Parolen zu lesen waren, die in der Zeit der gewaltlosen ungarischen Revolution entfernt worden waren. Während unserer unbeabsichtigten Stadtrundfahrt hatten wir viele solcher Gebäude gesehen, aber auch viele moderne, hell erleuchtete Geschäfte mit Neonreklame, die auf Diskotheken oder auch Internetcafes hinwiesen.
„Ich kann sehr gut mit Menschen umgehen. Sie sehen die Freundlichkeit in meinen Augen, die ihr Leben mit glücklichen Gedanken erfüllt. Jetzt, da du weißt, wie es geht, musst du dein Glück auch mit anderen teilen.“
René kam uns mit Jim entgegen. An der Hundeleine baumelte eine weiße Plastiktüte, die signalisierte, dass wir uns an die Regeln für Hundehalter hielten. Anscheinend hatte Jim René zu einem kleinen Spaziergang überredet. Tiffany und ich blieben neben Renés Auto stehen, und ich lehnte mich mit verschränkten Armen daran. Laut dachte ich über die verschiedenen Möglichkeiten nach, die wir noch hatten. „Vorausgesetzt, ich hätte das Geld, was ich nicht habe, könnte ich einen von Fiats Männern engagieren, um den Eremiten für mich aufzuspüren, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass sie einen Duft oder so etwas brauchen, um ihn verfolgen zu können.“
Nachdenklich kaute ich auf meiner Unterlippe, während das heiße Metall des Autos mich mit angenehmer Wärme umhüllte. „Über die roten Drachen weiß ich nichts, außer dass sie schick angezogen sind, aber Gabriel ... hmmm. Er könnte mir helfen, den Eremiten zu finden, wenn ich ihn darum bitten würde.“
„Du würdest tatsächlich jemand anderen um Hilfe bitten, obwohl du mich hast?“ Tiffany warf mir einen empörten Blick zu.
„Du hast gesagt, du könntest den Eremiten anlocken, wenn wir uns erst einmal in seiner Nähe befinden“, erwiderte ich. „Wir können doch nicht jeden Quadratzentimeter Park außerhalb der Stadt absuchen. Nein, ich brauche noch mehr Unterstützung. Und wenn ich etwas bei Drake gelernt habe, dann, dass Drachen sehr clever sein können, wenn sie wollen.“
Beleidigt wandte sie sich ab. „Warum bittest du denn dann diesen Drake nicht um Hilfe? Jim sagt, er ist ein Wyvern, und du bist seine Gefährtin. Dann muss er doch tun, was du möchtest.“
Ich kicherte innerlich bei der Vorstellung, dass Drake das tat, was ich wollte; doch dann fiel mir ein, dass die Möglichkeit rein theoretisch tatsächlich bestand. „Da könntest du durchaus recht haben, Tiff. Nach diesem Mittagessen ist Drake mir auf jeden Fall etwas schuldig - oh, Mist, das Mittagessen! Wie spät ist es? Schon zwei?“
Sie nickte spröde und blickte
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