Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
aber es deutet auch nichts auf einen unnatürlichen Tod hin.“
Ich war zwar nicht davon überzeugt, aber da ich sowieso nichts tun konnte, ließ ich es auf sich beruhen und wechselte das Thema. Ich kuschelte mich an ihn und erfreute mich seiner Wärme. „Fiat kann man nicht trauen, Drake. Ich wollte schon früher mit dir darüber sprechen, aber ich habe es vergessen, weil so viel passiert ist. Er hält überhaupt nichts von dem Friedensvertrag, den du anstrebst. Noch vor ein paar Tagen hat er mit mir über eine Schlacht gesprochen, auf die er sich freut. Es klang so, als meine er die Schlacht um die Oberherrschaft über alle Drachensippen.“ Ich blickte Drake an. Er erwiderte meinen Blick ruhig, ohne erkennbare Wut oder Aufregung. „Machst du dir denn gar keine Sorgen deswegen?“
Er sah mich überrascht an. „Fiats wegen? Nein, er bereitet mir keinerlei Sorgen.“
„Aber er plant offensichtlich insgeheim etwas, Drake. Er ist ein Bösewicht, falls du das noch nicht bemerkt haben solltest. Er hat sicher noch einen Überraschungscoup in der Hinterhand, um die Verhandlungen zu stören, wenn er es nicht schon getan hat.“ Ich schwieg einen Moment. „Und da wir gerade davon sprechen, wie ist es denn heute gelaufen?“
„Wir kommen vorwärts - langsam.“
„Oh, immerhin. Aber ich wäre froh, wenn du Fiats Drohung ein bisschen ernster nehmen würdest. Er ist wirklich ein übler Typ, Drake.“
„Ich danke dir für deine Sorge, Kincsem. Sie ist unnötig, aber es freut mich, dass du das Wohlergehen der Sippe über dein eigenes stellst.“
Ich schwieg. Es war wohl besser, wenn ich nicht zugab, dass ich den größten Teil des Tages überhaupt nicht an die grünen Drachen gedacht hatte. Ich betrachtete meine Fingernägel.
Sie sahen eigentlich ganz normal aus, nicht so, als ob sie jeden Moment in Flammen aufgehen könnten. „Was bedeutet Kincsem eigentlich?“
„Mein Schatz.“
Wärme erfüllte mein Herz. Ich blickte Drake an und sagte: „Ich möchte auch einen für dich.“
„Einen was?“
„Einen Kosenamen. Das Wort ,Drake’ eignet sich nicht für zärtliche Abwandlungen. Ich möchte ein verführerisches Wort in einer fremden Sprache flüstern können, das dich vor Leidenschaft ganz wild macht. Was heißt ‚Drache’ auf Ungarisch?“
„Drache.“
„Mist.“
Drake lächelte. „Soll ich das auch für dich übersetzen?“
Ich stieß ihm den Ellbogen in die Seite. „Sag mir einen sexy ungarischen Kosenamen.“
Er dachte einen Moment lang nach. “ Draga“ .
„Oh! Ich kenne das Wort - es bedeutet ‚Liebling’!“ Ich blickte ihn an. Er lächelte. „Ich kenne doch diesen Gesichtsausdruck, Drake. Heißt es sonst noch etwas? Hat es etwa eine unanständige Bedeutung? Gut ausgestatteter Liebling oder so? Ein Liebling, bei dessen Anblick ich unwillkürlich anfange zu sabbern?“
Seine Lippen streiften meine. „Nein, aber du kannst das Wort natürlich mit diesen Bedeutungen versehen, wenn du möchtest. Es bedeutet übrigens auch teuer .“
„Ha!“ Ich lachte. „Das passt ja gut. Okay, also draga .“
„Für deine Zwecke heißt es dragam . Es bedeutet dann ,mein Liebling’.“
„Verstanden. Ah, Drake?“
„Ja?“
„Findest du mich auf einmal nicht mehr attraktiv?“
Seine Augen weiteten sich vor Überraschung. „Wovon redest du nur?“
Ich überlegte. Ob mein Schlafmangel mich wohl so anfällig machte? „Normalerweise zerfließe ich vor Seligkeit, wenn du mich küsst. Dieser letzte Kuss war irgendwie anders. Ich habe mich gefragt, ob das wohl daran liegt, dass wir jetzt offiziell ein Paar sind und deshalb auf einen Schlag die Luft raus ist. Gestern Nacht war es schön, aber der Mann, der mir gerade diesen kleinen Kuss gegeben hat, ist ganz bestimmt nicht der, bei dem letzte Nacht mein ganzer Körper in Flammen aufgegangen ist.“
„Du glaubst, ich begehre dich nicht mehr?“
„Nun ...“
„Du glaubst, weil ich jetzt habe, was ich will, bin ich nicht länger an einer körperlichen Beziehung interessiert?“
„Der Kuss ...“
Er packte mich mit beiden Händen an den Schultern. Seine Augen waren dunkelgrün. „Du glaubst, mir ist es nur um die Jagd gegangen?“
Himmel, manchmal bin ich wirklich blöd. „Du bist doch ein Jäger, Drake. Ich wette, es hat dir gefallen.“
„Ja, klar. Aber das Ergebnis gefällt mir noch besser.“
Ich blickte in seine Augen, wollte ihm so gern glauben, aber auf einmal fühlte ich mich sehr verletzlich. Er stieß einen
Weitere Kostenlose Bücher