Dragon Love 02 - Manche liebens heiss
schlimm es war. Stattdessen führte er mich ins Hotel, vorbei an all den kichernden, flüsternden Leuten, die unsere Ankunft miterlebt hatten.
Die Leute an der Rezeption taten so, als hätte ich eine ansteckende Krankheit. „Hallo, ich bin Aisling Grey, und ich ...“
„Ich weiß sehr wohl, wer Sie sind, Madam“, war die knappe Antwort eines Mannes mit grauen Haaren und einem glänzenden marineblauen Hemd. In seiner Stimme lag etwas Unheilvolles, ja Ärgerliches. Ich überlegte fieberhaft, warum das Hotelpersonal mir gegenüber plötzlich feindselig sein konnte, mir fiel aber nichts ein. „Es ist gut, dass Sie vorbeikommen. Es erspart uns die Mühe, Sie aufzusuchen. Das Management des Thermalhotels Danu möchte Ihnen bei allem Respekt vorschlagen, sich anderswo einzuquartieren.“
Ich starrte den Mann an. Er wollte, dass ich das Hotel verließ „Wie bitte? Wenn es wegen des Flecks im Teppich ist, so kann ich Ihnen versichern, dass er nicht von meinem Hund stammt. Der Fleck war bereits da, als wir das Zimmer bezogen ...“
„Die Vorbehalte des Managements gegen Sie beziehen sich nicht auf einen Fleck im Teppich“, sagte der Mann so vorsichtig, als hätte er den ganzen Mund voller Murmeln und Angst, eine davon zu verschlucken.
„Aber - worauf denn dann?“
„Dem Management ist zu Ohren gekommen, dass Sie in die beiden Tragödien verwickelt waren, die dem guten Namen des Thermalhotels Danu geschadet haben. Dieses Hotel existiert seit hundertsiebenundzwanzig Jahren. Wir möchten gern noch weitere hundertsiebenundzwanzig Jahre hier Gäste beherbergen, und das wird wohl kaum möglich sein, wenn ständig Leute während Ihres Aufenthaltes hier sterben. Wir möchten Sie nur zum Wohle des Hotels bitten auszuziehen.“
„Sie nehmen doch wohl nicht an, dass ich etwas mit dem Tod der beiden Frauen zu tun habe? Ich kannte sie ja kaum!“
Der Mann wich meinem Blick aus. „Ist es korrekt, dass die Behörden, die die Todesfälle untersuchen, Sie jetzt bereits zum zweiten Mal verhaftet haben?“
„Ja, aber das war doch nur eine Routinebefragung ...“
„Trotzdem beginnt das Personal zu reden. Sie erzählen, Sie seien ein Todesengel. Sie behaupten, alle Leute, mit denen Sie zu tun haben, müssten sterben. Natürlich ist das dummes Zeug, aber Tatsache ist, dass es zwischen Ihnen und den Todesfällen eine Verbindung gibt. Wir möchten nicht, dass noch mehr passiert, deshalb müssen wir Sie höflich bitten, unser Hotel zu verlassen. Uns ist klar, dass Sie während der Dauer der Konferenz Zutritt zu den Räumlichkeiten haben müssen, aber darüber hinaus ersuchen wir Sie, sich ein anderes Quartier zu suchen.“
„Ist alles in Ordnung?“
Ich straffte mich, als ich Drakes Stimme vernahm, und überlegte kurz, ob ich die Situation selbst in die Hand nehmen und dem Mann erklären sollte, dass alles nur ein seltsamer Zufall war und ich nichts mit den Todesfällen zu tun hatte. Aber dann überlegte ich mir, dass es doch auch von Vorteil war, einen Freund zu haben, der arrogant und reich war, und ihm Kleinigkeiten wie diese zu überlassen.
„Dieser Herr hat mich gerade aus dem Hotel geworfen“, sagte ich und blickte Drake erwartungsvoll an.
„Ach ja?“ Drake musterte mich.
Als er keine Anstalten machte, etwas zu sagen, fuhr ich provozierend fort: „Willst du denn nichts unternehmen?“
„Das kommt darauf an. Was gibst du mir, wenn ich dir helfe?“
Mir fiel der Unterkiefer herunter. „Was? Ich bin deine Gefährtin - du kannst nichts mehr von mir verlangen!“
„Das habe ich doch gerade gemacht.“
„Drake!“
Lachen tanzte in seinen Augen. Er neckte mich. Ich hätte ihn fast gekniffen, so empört war ich.
Als sich Drake zu dem Hotelangestellten wandte, trat in seine Augen jedoch schnell ein anderer Ausdruck. Ich glaubte schon, der Mann würde seine Zunge verschlucken. Er begann am ganzen Leib zu zittern und stammelte eine Entschuldigung.
„Mr. Vireo, ich hatte ja keine Ahnung, dass diese Dame zu Ihnen gehört. Sie war in zwei Todesfälle verwickelt...“
„Die Dame ist meine Verlobte“, sagte Drake sanft, aber unter seiner samtweichen Stimme lag eine unüberhörbare Drohung. Die Finger des Mannes verkrampften sich. „Sie steht unter meinem Schutz. Sie werden ihr jeden erdenklichen Respekt entgegenbringen. Haben Sie mich verstanden?“
„Ja, Sir. Natürlich, Sir. Aber die Toten ...“
„Interessieren mich nicht. Ich vertraue darauf, dass sie nicht weiter belästigt
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