Dragon Love 04 - Hoellische Hochzeitsglocken
dich gezappt?“, fragte Saris.
„Ja. Jim, ich rufe dich.“ Ich wankte zu der roten Samtcouch, auf der ich schon einmal gesessen hatte, als der Raum noch Ariton gehörte. Mein Hundedämon erschien. Erwirkte überrascht.
„Mann, Ash! Dein Onkel dreht gerade durch! Hi, Caron. Hey, Saris. Lange nicht gesehen.“
Beide Dämonen verbeugten sich bei Jims Anblick. „Herzlich willkommen, Effrijim.“
Jim grinste. „Ich könnte mich daran gewöhnen, dein Stellvertreter zu sein.“
„Genieß es, solange du kannst“, erwiderte ich. „Das wird kein Dauerzustand. Hast du die Touristin gesehen?“
„Ungefähr eine Milliarde Touristen. Welche meinst du?“
„Diejenige, die mich hierhergeschickt hat.“
„Ach, die. Lange, lockige blonde Haare, viele Einkaufstüten?“
„Ja. Was zum Teufel hat sie gemacht? Ich habe nur einen silbernen Zauber gesehen, und weg war ich!“
Jim schürzte die Lippen und blickte zur offenen Tür, wo Saris und Caron standen. „Pas devant les servants“, sagte er.
„Danke, Jungs“, wandte ich mich an die beiden Dämonen. „Ich brauche euch nicht mehr. Ich mache mich gleich wieder auf den Weg.“
Die beiden blickten einander an, dann nickten sie und gingen. Jim schloss die Tür hinter ihnen. „Du liebe Güte, Aisling, willst du, dass die Leute dich für einen Noob halten?“
„Einen Noob?“
„Einen Neuling, einen Anfänger.“
„Ah, verstehe.“ Immer noch ein wenig zittrig, richtete ich mich auf und blickte mich auf der Suche nach einem Ausgang im Raum um. „Ich möchte dich daraufhinweisen, dass mir ja auch niemand etwas erklärt. Ich muss alles auf die harte Tour alleine herausfinden.“
„Mir kommen gleich die Tränen. Die erste Regel für einen erfolgreichen Fürsten von Abaddon ist, dir vor deinen Legionen nie anmerken zu lassen, dass du nicht weißt, was los ist. Das spricht sich sonst schnell herum, und die anderen Dämonenfürsten werden nach einem Weg suchen, um dich loszuwerden.“
„Glaubst du etwa, ich hätte was dagegen?“ Ich betastete die nächste Wand. Sie fühlte sich ganz normal an.
„Permanent“, fügte er hinzu.
„Das ist mir nur recht. Ich will sowieso nicht zurückkommen.“
„Denk mal scharf nach. Sie könnten das Loswerden wortwörtlich meinen.“
Ich krauste die Nase. „Kapiert. Was habe ich denn jetzt schon wieder falsch gemacht?“
„Die Frau, die dich gebannt hat“, sagte Jim und blickte mich erwartungsvoll an.
Ich hielt in meiner Suche nach einer Schwachstelle in der Wand inne und überlegte. Ich hatte die Frau noch nie gesehen.
„Sie hat mich mit einem Zauber belegt“, sagte ich langsam.
„Genau.“
„Einem Bannzauber.“ Der Nebel in meinem Gehirn lichtete sich. „Oh, mein Gott. Das war eine Hüterin!“
„Bingo!“
Ich starrte Jim entsetzt an. „Eine Hüterin hat mich gebannt! Mich! Aber ich bin doch selbst eine Hüterin. Können wir uns gegenseitig bannen? Oh, Mist!“
Jim nickte. „Du bist nicht nur eine Hüterin, du bist sogar eine Hüterin mit Sternchen und der Extrareinigungskraft ,Prinz von Abbadon’.“
Ich möchte gerne daraufhinweisen ..., setzte die Stimme der dunklen Macht an.
„Ich habe gerade genug am Bein!“, fuhr ich sie an.
Die Stimme schwieg schmollend.
„Naja, du musst dich eben damit abfinden“, meinte Jim. „Was hast du gerade gesucht?“
„Ich fasse es nicht, dass mich eine andere Hüterin gebannt hat. Zufällig bin ich ein Prinz von Abaddon. Es sollte ein Gesetz geben, dass man eine Dämonenfürstin, die gleichzeitig Hüterin ist, nicht bannen darf.“
Jim zog eine Augenbraue hoch. „Hältst du das etwa für eine normale Situation?“
„Normal? Was ist denn überhaupt noch normal?“ Ich rang die Hände. „Sieh mich an. Ich laufe hier herum und ringe die Hände. Das habe ich noch nie getan! In meinen Augen ist das ein Zeichen von Schwäche und vollkommen unprofessionell.“
„Und dabei wissen wir doch alle, wie professionell du bist“, sagte Jim und schnüffelte an einem Fleck auf dem Fußboden.
„Ja, genau, das bin ich auch!“, schrie ich und zwang meine Hände auseinander. „Guck doch, sie tun es wie von selbst, als ob sie besessen wären oder so. Die dunkle Macht hat von meinen Händen Besitz ergriffen!“
„Dauert das noch lange?“, fragte Jim. „Wenn ja, möchte ich gerne Popcorn und eine Cola light mit extra Eis.“
„Es wird dir nicht gefallen, wohin ich dir das stecke“, drohte ich meinem Dämon.
Jim wich zurück. „Du wirkst tatsächlich ein
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