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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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besser. Als sie spürte, dass sie reden konnte, ohne gleich zu keuchen, hob Aggie den Kopf. »Sieh mal …«, begann sie, doch dann erschien die Frau wie aus dem Nichts, und zuerst glaubte Aggie, sie sähe Gespenster. Seit der Zeit, die sie im Kerker dieses Miststücks verbracht hatte, sah sie eine Menge Dinge. Manche waren gut, manche waren ein Albtraum. Um ehrlich zu sein, mochte sie die Albträume lieber.
    Diesmal erkannte Aggie schnell, dass es sich bei der Frau, die auf sie zukam, nicht um eine Halluzination handelte, denn alle anderen starrten sie ebenfalls an.
    Sie hatte braune Haut wie eine der Frauen, die Aggie gerettet hatten, und wie sie die Menschen in den Wüstenländern hatten. Sie war wie eine Kriegerin gekleidet. Eine verwundete Kriegerin. So schwer verwundet, dass sie eigentlich hätte tot sein müssen.
    »Annwyl die Blutrünstige«, sagte die Frau zu der Menschenkönigin.
    Annwyl deutete auf den Bauch der Frau. »Dir ist bewusst, dass dich jemand ausgeweidet hat, oder?«
    »Das wird verheilen«, sagte sie und schritt um Annwyl herum. »Mein Reisegefährte sagt, dass du rasch irgendwohin musst. Ich könnte dir dabei helfen.«
    Eine Göttin. Diese Frau war eine Göttin. Sie plauderten gerade mit einer Göttin. Seit Aggies Rettung aus dem Kerker waren die Ereignisse immer interessanter geworden.
    »Könntest du vielleicht wenigstens deine Eingeweide zurückstopfen?«, beklagte sich Annwyl.
    »Du tötest doch andauernd jemanden.«
    »Aber ich stehe nachher nicht mit meinen Opfern herum und rede mit ihnen, während sich ihr Gedärm über den Erdboden ausbreitet.«
    »Du bist wirklich äußerst empfindsam.«
    Annwyl rieb sich die Augen. »Ich bin müde. Sehr müde.« Nun, da der Kampf gegen die Stadtwachen vorbei war, sah die Südländer-Königin wirklich sehr erschöpft aus. Aggie kannte diese Art von Erschöpfung.
    »Ja, das sehe ich.« Die Göttin betrachtete Annwyl eingehend. »Zu müde für diese Sache?«
    Annwyl ballte die Fäuste. »Ich will es hinter mich bringen. Aber ich kann es nicht von hier aus. Schick mich dorthin oder verschwinde. Ich will nicht mehr reden. Oder hol mir den Wolf her. Ich mag den Wolf. Er langweilt mich nicht mit endlosen Reden.«
    Die Göttin verschränkte die Arme vor der Brust, sodass die klaffende Wunde noch deutlicher sichtbar war. »Ich habe dir schon einmal das Leben gerettet. Du könntest etwas respektvoller sein.«
    »Du hast mir das Leben gerettet, nachdem dein Gefährte es mir genommen hat. Und das war, nachdem er meinen Gefährten dazu benutzt hat, mich zu schwängern, ohne dazu unsere Einwilligung zu haben. Bitte mich also nicht um Respekt. Ich habe genug von dir und von ihm. Ich will nur, dass das hier endlich vorbei ist. Schick uns zurück, oder lass es bleiben. Aber hör endlich auf herumzuschwafeln.«
    Während sich die Göttin und Annwyl anstarrten, warf Aggie einen Blick zu ihrem Bruder. »Du hast sie zu meiner Rettung losgeschickt?« Eine Verrückte, die sich mit den Göttern streitet? , fügte sie in seinem Kopf hinzu.
    »Mir ist nichts Besseres eingefallen.« Hilflos zuckte er die Achseln. »Sei nicht so streng mit mir.«
    »Glaubst du, du kannst gegen Thracius gewinnen?«, fragte die Göttin.
    »Ich glaube, ich bin bereit, jeden zu töten, der sich mir in den Weg stellt.« Die Menschenkönigin hielt den Kopf schräg. »Stehst du mir gerade im Weg?«
    »Vielleicht. Also trete ich beiseite.« Mit einer Handbewegung der Göttin war Annwyl die Blutrünstige verschwunden.
    Sie evakuierten den Tunnel und hatten den Ausgang fast erreicht, als es wieder begann. Das Streiten. Immer wieder dieses verdammte Streiten. Nestas Schwester Edana ging zusammen mit dem armen Austell dazwischen, so wie sie es seit Rhonas Abreise immer getan hatte. Doch diesmal war der Streit noch heftiger und gewalttätiger. So wie es gewesen war, bevor Rhona Éibhear und Celyn gedroht hatte. Vielleicht wussten sie, dass der Krieg fast vorbei war. Vielleicht wussten sie, dass sie nicht mehr viel Zeit zum Kämpfen hatten, weil danach alle darauf bestehen würden, die beiden für immer zu trennen – zu ihrem eigenen Besten und dem der anderen.
    Éibhear packte Celyn am Brustpanzer, riss ihn zu sich heran und rammte ihm die Faust in die Drachenschnauze. Nesta sah Breena an. Ihre Schwester verdrehte die Augen und schüttelte den Kopf.
    Austell hatte die beiden offensichtlich satt. Er quetschte sich zwischen sie und trommelte ihnen mit den Klauen gegen die Brust.
    Es war das Gleiche wie

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