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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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menschlichen Gemahl auf.
    Sie ritt auf ihrem Pferd an marschierenden Truppen, herumhastenden Köchen, Spähern, dahinpreschenden Reitern und all den anderen vorbei, die zur Armee einer Menschenkönigin gehörten.
    »Morfyd?« Ihr Menschengemahl Brastias, General in Königin Annwyls Armee, schob seine Männer beiseite und stellte sich vor sie. »Was ist los?«
    »Wir marschieren jetzt auf das Tal von Euphrasia zu.«
    »So schnell schon? Ich dachte, wir sollten noch ein paar …«
    »Die Souveräne ziehen sich nicht zurück. Sie sind ausgerückt und unterwegs zum Tal.«
    Brastias schaute auf das Gebiet, das seit fast fünf Jahren ihr Schlachtfeld war. Sein Lachen klang ein wenig bitter. »Ich hatte gehofft, dass sie vor unseren unbarmherzigen Angriffen davonlaufen.« Er schaute hoch zu ihr. »Aber sie eilen den Eisendrachen zu Hilfe.«
    »Ja. Sie sind schon unterwegs.«
    »Du hast sie gesehen.«
    »Ich habe das gesehen, was die Götter mir gezeigt haben.«
    »Könnten die Götter lügen?«
    »Natürlich. Aber wir beide wissen, dass sie es in diesem Fall nicht tun.«
    Brastias nickte. »Also folgen wir ihnen.«
    »Nimm den Östlichen Pass. Wenn ich mich richtig an das Gebiet erinnere, müsstest du in der Lage sein, die Armee der Souveräne zu zerteilen.«
    Er nickte und wandte sich an die Kommandanten von Annwyls Legionen. »Wir rücken aus. Sofort«, befahl er. »Nehmt nur das Allernötigste mit. Mehr nicht.«
    »Und Annwyl?«, fragte einer der Kommandanten.
    Damit Brastias seine Männer nicht belügen musste, antwortete Morfyd schnell für ihn. »Ich werde sie sofort benachrichtigen. Aber alle müssen sich unverzüglich auf den Weg machen. Verstanden?«
    Der Kommandant kniff die Augen ein wenig zusammen, aber er wollte Morfyd nicht herausfordern. Auch wenn ihr Ruf nicht an den von Annwyl herankam – Morfyd hatte einfach nicht so viele Opfer vorzuweisen –, war doch allen klar, dass es sich bei Morfyd um eine Drachin handelte, mit der nicht zu spaßen war.
    Die Männer gingen fort, um ihre Legionen zusammenzurufen, und Brastias legte die Hand um Morfyds Knöchel und drückte ihn sanft.
    »Noch etwas?«, fragte er mit ruhiger Stimme.
    »Nein. Annwyl und die anderen sind vor meinem inneren Blick verborgen.«
    »Liegt das auch an deinen hilfreichen Göttern?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Der Westen hinter den Bergen von Aricia ist schon immer vor meinem Blick und dem meiner Mutter verborgen gewesen. Ob es etwas mit den Göttern oder mit einer sehr mächtigen Zauberin oder einem Zauberer zu tun hat, weiß ich nicht.«
    »Mach dir keine Sorgen, Liebes. Wenn es etwas gibt, worauf ich immer vertraut habe, dann ist es unsere wahnsinnige Königin.«
    Morfyd beugte sich im Sattel herunter und küsste Brastias. Als sie sich wieder von ihm losmachte, flüsterte sie: »Pass auf dich auf, Liebster. Es gibt immer jemanden, der gegen unsere Königin und all jene arbeitet, die ihr treu ergeben sind.«
    »Ja«, antwortete er traurig. »Das weiß ich.«
    Sie verließ ihn und hatte vor, noch ein wenig im Hintergrund zu bleiben und abzuwarten. Warum sie das wollte, wusste sie nicht. Als sie zusah, wie Annwyls Männer unter ihrem Banner ausrückten und auf Blut und Tod zumarschierten, begriff Morfyd, dass ihr nichts anderes mehr übrig blieb, als das zu tun, wogegen sie sich immer gewehrt hatte, seit ihr klar geworden war, dass Annwyl mit Morfyds Cousine und Nichte davongelaufen war.
    Sie musste jetzt den Kontakt zu ihrer Mutter herstellen.
    Als sie nur noch drei Meilen von der Insel Garbhán entfernt waren, hielt Ren plötzlich inne, und die drei anderen Drachen hinter ihm hielten an. Der Ostländer sah so müde aus, dass Vigholf ihn wohl hätte tragen müssen, wenn die Dunklen Ebenen noch weiter entfernt gewesen wären.
    »Was ist los?«, fragte Rhona Ren.
    »Sie wissen, dass ich hier bin. Die Kyvich. Und sie sind nicht erfreut darüber.«
    »Warum nicht?«
    »Vielleicht wissen sie, was ich mache. Ich habe keine Ahnung.«
    »Ihr wartet hier.« Rhona zeigte auf Vigholf. »Pass auf sie auf, während ich den anderen mitteile, dass wir hier sind. Wir dürfen auf keinen Fall riskieren, dass die Kyvich wegen Ren Panik bekommen. Wenn meine Verwandten einen verdammten Blitzdrachen nur sehen, können sie …«
    Plötzlich stieß Rhona ihn beiseite. Ein gewaltiger Stahlspeer war unmittelbar auf ihn zugeflogen. Rhonas braune Klauen fingen ihn mitten im Flug ab; die Stahlspitze war nur noch wenige Zoll von Vigholfs Kehle entfernt. Die beiden

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