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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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wunderschöne Gefährtin ihres Vetters Briec, und Rhona hörte deutlich die Besorgnis und Anspannung in der Stimme der Frau. Das war nicht überraschend. Die meisten von ihnen waren seit fünf Jahren weg. Die ganze Zeit über hatte sie keinen Besuch von ihrer Tochter erhalten, und Briec hatte sie schon seit drei Jahren nicht mehr gesehen.
    Rhona schaute an sich hinunter. »Hast du irgendwelche saubere Kleidung, die ich anziehen könnte? Meine stinkt.«
    Talaith stieß ein leises Lachen aus. »Vielleicht findet sich etwas in Annwyls Kleiderschrank.«
    »Das wäre auch gut.« Sie sprang auf und wollte sich vom Lager entfernen, aber Talaith packte sie am Arm und hielt sie zurück.
    »Hier.« Talaith nahm den Pelzumhang ab, den sie getragen hatte, und legte ihn um Rhonas nackten Körper. »Zumindest bis wir in der Burg sind. Um der Dienerschaft willen.«
    »Du bist so prüde«, zog Rhona sie auf.
    »Ich mache mir Sorgen«, gab Talaith zu, als sie sich weit genug von Rhonas Sippe entfernt, die Burgtore aber noch nicht erreicht hatten. »Seit mehreren Tagen habe ich nichts mehr von Briec gehört.«
    »Du hast sonst nichts von ihm gehört?« Für gewöhnlich konnten nur direkte Blutsverwandte über lange Strecken hinweg miteinander in Kontakt treten. Es sei denn, man war eine …
    »Hexe«, sagte Talaith zu Rhona. Eine der Hexen aus den Wüstenländern, Todfeinde der Kyvich, wie Rhona gehört hatte. Daher musste es für Talaith besonders hart sein, diese spärlich bekleideten, tätowierten Frauen um sich zu haben. »Den Kontakt mit meinem Gemahl herzustellen, war eines der einfacheren Dinge, die ich wieder gelernt habe, als meine Kräfte zurückkehrten. Wenn er sich etwas mehr anstrengen würde und weniger jammern, könnte Briec ein verblüffender Magier sein, deshalb ist es ziemlich einfach. Ich höre nicht jeden Tag von ihm, aber so lange hat er noch nie geschwiegen …«
    »Als ich aufgebrochen bin, war alles in Ordnung. Wir waren in einer Pattsituation.« Allerdings war sich Rhona bewusst, dass sich diese Lage in jedem Augenblick ändern konnte. Doch warum sollte sie Talaith noch größere Sorgen bereiten?
    »Kannst du kurz bei deiner Mutter nachfragen?«, fragte Talaith.
    Rhona blieb stehen und zog den Pelz enger um ihren Leib. »Hm …«
    »Was heißt das?«
    »Es soll keiner wissen, dass ich hier bin.«
    »Warum denn nicht?«
    »Keita …«
    »Oh. Diese Frau!« Talaith hob die Hand und erstickte Rhonas Versuch, ihre Cousine zu verteidigen, sofort im Keim. »Was hat sie denn jetzt schon wieder geplant?«
    »Vielleicht solltest du sie fragen …«
    »Vergiss es.« Talaith ergriff Rhonas Hand und zog sie mit überraschender Kraft vorwärts. Rhona vergaß immer wieder, dass Talaith einmal eine Assassine gewesen war. Und zwar eine sehr gute.
    Talaith sagte mit einem leisen Knurren: »Komm, wir gehen zu dieser verdammten Frau.«
    »Wie läuft es?«, fragte Dagmar, während sich Vigholf über eine Schüssel mit köstlich duftendem Eintopf hermachte.
    »Ganz gut.«
    Plötzlich war die Schüssel verschwunden, und sein Löffel schwebte in der Luft.
    »Willst du dich etwa zwischen einen Drachen und sein Essen stellen?«, fragte Vigholf halb im Scherz.
    »Nur dann, wenn er darauf besteht, meine Fragen wie ein typischer Nordländer zu beantworten.« Sie hielt die Schüssel in beiden Händen. Der Duft drang in Vigholfs Nase, und er konnte es nicht verhindern, dass er ein leises Knurren ausstieß. »Aber im Gegensatz zu den meisten meiner Landsleute kannst du doch eigentlich ganze Sätze formulieren. Daher frage ich dich noch einmal: Wie läuft es?«
    »Ich sehe, dass mein Bruder dir sehr guten Unterricht gegeben hat.« Während der letzten fünf Jahre war Vigholf gezwungen worden, seine Meinung über das, woran Frauen beteiligt werden sollten, grundlegend zu überdenken.
    »Ja. Dein Bruder hat mir vieles beigebracht«, erwiderte sie. »Und er hat mir gesagt, dass ich dir genauso vertrauen kann wie ihm selbst.«
    Diese Worte bedeuteten viel für Vigholf, denn sein Bruder hätte sie niemals zu Dagmar gesagt, wenn er sie nicht ernst gemeint hätte. »Das kannst du, Mylady.«
    »Dagmar. Bitte.«
    »Ich kann dir sagen, Dagmar, dass es deinem Gemahl gut geht. Er ist zwar gemein, aber wohlauf.«
    »Gemein?« Sie stellte die Schüssel mit dem Eintopf wieder vor ihn. »Glaubst du etwa, du hast das Recht …«
    »Gwenvael der Zerstörer, ja?«
    Sie nickte und machte große Augen hinter der Brille, die ihr sein Bruder vor vielen Jahren

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