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Dragon Sin: Roman (German Edition)

Dragon Sin: Roman (German Edition)

Titel: Dragon Sin: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G. A. Aiken
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an. Nicht einmal meine Mutter stellt mir solche Fragen.«
    »Ich bin nicht deine Mutter.«
    »Nein. Und daher hast du sogar noch weniger Recht dazu.«
    »Dann beantworte mir die folgende Frage«, sagte er rasch, bevor sie weggehen konnte. »Habt ihr eine … Beziehung?«
    Sie stieß ein kleines, schnaubendes Lachen aus. »Nein. Zumindest nicht so, wie du meinst. Wir sind … alte Freunde.«
    »Aha.«
    »Wir sind zwei alte Freunde, die keine Beziehung haben. Belass es dabei.«
    Aber Vigholf war sich nicht sicher, ob er das konnte.
    Rhona röstete das Reh mit ihrer Flamme und drehte den Kadaver hin und her, bis er an allen Seiten hübsch gebräunt war. Dann warf sie ihn sich über die Schulter. In diesem Moment fragte Vigholf: »Willst du eine Beziehung haben?«
    Rhona erstarrte. Seine Fragen wurden immer seltsamer. Aber schließlich war der Barbar ein seltsamer Kerl.
    »Eine Beziehung?«
    »Einen eigenen Gefährten.«
    »Darüber habe ich noch nicht eingehend nachgedacht. Warum?«
    »Einfach so.«
    »Du fragst mich das einfach so?«, fuhr Rhona ihn an.
    »Ja.«
    »Kein Grund, mich so anzuknurren.« Sie wandte sich von ihm ab.
    »Aber«, sagte er zu ihrem Rücken, »du hättest nichts gegen einen Gefährten?«
    Rhona drehte sich wieder zu ihm um. »Warum stellst du mir diese ganzen Fragen?«
    »Weil ich neugierig bin.«
    »Dann stille deine Neugier bitte mit einer anderen Frau.«
    »Warum? Was ist denn so falsch an dir?«
    »Nichts ist falsch an mir, ich würde mich einfach niemals mit einem Mann zusammentun, der nicht in der Schlacht mit mir kämpft.«
    »Ich kämpfe schon seit fünf Jahren mit dir.«
    »Aber nicht freiwillig.«
    »Das ist doch Ochsenmist! Wann habe ich je gesagt …«
    »Frauen … im Kampf an meiner Seite?« Rhona ahmte Vigholfs tiefe Stimme nach, so wie sie es immer tat, wenn sie die Drillinge zum Lachen bringen wollte. »Wann ist denn die Hölle auf die Erde gekommen?«
    Er blinzelte. »Oh. Na gut. Ich habe so etwas früher einmal gesagt, aber …«
    »Aber was?«
    »Aber damit habe ich nicht dich gemeint. Diese Worte habe ich niemals über dich gesagt. Du hast mich von Anfang an beeindruckt.«
    »Wie großmütig von dir«, zischte sie und drehte sich wieder um. »Du Trottel.«
    Rhona machte ein paar Schritte, aber Vigholf setzte ihr nach und trat vor sie. »Ich weiß, dass ich gesagt habe, dass es so etwas wie eine Kriegerin gar nicht gäbe. Aber«, fügte er rasch hinzu, als sie ein zischendes Geräusch von sich gab, »du und deine Schwestern habt mich eines Besseren belehrt. Es ist schade, dass ich nicht dasselbe über deine Meinung sagen kann, der zufolge alle Nordländer Barbaren sind.«
    »Ihr seid alle Barbaren.«
    »Sogar Ragnar?«
    »Nun ja … nein. Er ist anders. Ein Sonderfall.«
    Vigholfs linkes Auge zuckte, und plötzlich hatte sie Angst um Ragnars Sicherheit. Doch nach kurzer Pause fuhr Vigholf fort: »Hat denn einer meiner Brüder versucht, eine von euch zu entführen und zu einer Inbesitznahme zu zwingen?«
    Rhona verdrehte die Augen. »Nein.«
    Er machte einen Schritt auf sie zu. Der Raum zwischen ihnen wurde immer kleiner. »Haben sich einige von uns nicht als ausgezeichnete Strategen in der Schlacht erwiesen? Sind wir tatsächlich Berserker, die man zwischen den Schlachten anketten muss?«
    »Wohl nicht.«
    Noch ein Schritt. »Sind wir nicht höflich und aufmerksam zu allen Kriegerinnen, selbst wenn sie mit Bierhumpen nach uns werfen, Streit anfangen und sonstige verrückte Dinge tun?«
    Sie stieß den Atem aus. »Die meisten von euch, ja.«
    »Wie wäre es dann, uns eine Chance zu geben? Mir eine Chance zu geben?« Noch ein Schritt. »Weil wir uns alle so sehr bemühen.«
    Jetzt berührten sie sich fast, und seine grauen Augen schauten auf sie herunter.
    »Ich will dieses Fleisch zu Ren bringen«, sagte sie. »Er muss etwas essen, bevor wir wieder in die Luft aufsteigen können.«
    »In Ordnung.«
    Aber er bewegte sich nicht und hörte auch nicht damit auf, sie auf diese seltsame Weise anzusehen. Sie konnte nicht erklären, was das für eine Weise war – aber es war seltsam . Also zwang sich Rhona dazu, um ihn herumzugehen, und machte sich langsam auf den Rückweg zu ihrer Cousine und ihrem Freund.
    Doch wenn sie ehrlich war, wäre sie am liebsten gelaufen. Sie hatte keine Ahnung warum.

8 Morfyd die Weiße, Älteste Tochter und Drittgeborener Nachkomme der Drachenkönigin Rhiannon, Erbin der Königlichen Magie und Kriegsmagierin in Königin Annwyls Armee, stöberte ihren

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